Henry Morton Stanley: Im dunkelsten Afrika. Henry Morton Stanley

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Henry Morton Stanley: Im dunkelsten Afrika - Henry Morton Stanley gelbe Buchreihe

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des Emin-Pascha-Entsatz-Komitee etc.

Grafik 229

      William Mackinnon (Mitte) mit HM Stanley und F. de Winton

      * * *

      Erstes Kapitel – Einleitung

       Erstes Kapitel – Einleitung

      Der Khedive und der Sudan. – Arabi Pascha. – Hicks Pascha's Niederlage. – Der Mahdi. – Sir Evelyn Baring und Lord Granville über den Sudan. – Valentine Baker Pascha. – General Gordon, seine Tätigkeit im oberen Sudan. – Eduard Schnitzer (oder Emin Effendi Hakim) und seine Provinz. – General Gordon in Khartum und Bericht über die Expedition im Jahre 1884 unter Lord Wohlseley. – A. M. Mackay, der Missionar in Uganda. – Briefe von Emin Bey an Mackay, C. H. Allen und Dr. R. W. Felkin, seine Provinz betreffend. – F. Holmwood's und A. M. Mackay's Ansichten über den geplanten Entsatz Emins. – Vorgeschlagene Marschrouten für die Expedition zum Entsatze Emins. – Sir William Mackinnon und J. F. Hutton. – Der Entsatz-Fonds und Einzelheiten über die Vorbereitungen zur Expedition. – Oberst Sir Francis de Winton. – Auswahl der Offiziere für die Expedition. – König Leopold und die Kongo-Route. – Abreise nach Ägypten.

      * * *

       Nur ein Carlyle, der in seiner reifsten Periode die Schrecknisse der fürchterlichen Französischen Revolution in düsteren Farben beschrieb, kann der langen Reihe von Unglücksfällen, welche die Verbindung zwischen England und Ägypten im Gefolge gehabt hat, gerecht werden. Es ist dies vom Anfang bis zum Ende ein so schreckliches Thema, dass Engländer vermeiden, es zu berühren. Diejenigen, welche irgendetwas bezüglich dieser Schrecknisse geschrieben haben, beschränken sich auf rein historische Darstellung. Niemand kann sie durchlesen, ohne über die Gefahren zu schaudern, welche England und die Engländer während dieser Periode jämmerlicher Missverwaltung bedroht haben. Nach dem ägyptischen Feldzuge gibt es in monatelanger beängstigender Dunkelheit nur einen hellen Sonnenstrahl, und das ist derjenige, welcher die Unsterblichen von Abu-Klea und Gubat trifft, wo jene kleine Truppe heldenmütiger Engländer auf dem todbringenden Wüstensande Schulter an Schulter kämpfte und einen Ruhm erwarb, der demjenigen gleichkommt, welchen sich die Leichte Brigade bei Balaklawa gewinnen musste. Das waren in der Tat Kämpfe, welche eine Reihe von Fehlern, wie man in einem Jahrhundert der Geschichte ihresgleichen nicht findet, zum großen Teile wieder gutmachen. Wenn diejenigen, welche für die Folge der Ereignisse verantwortlich sind, nur einen Teil des bei Abu-Klea gezeigten zweckbewussten, ernsten Willens bewiesen hätten, dann würde der Mahdi bald eine groteske Figur zur Verzierung eines Bilderbogens oder zur Verstärkung einer sprichwörtlichen Redensart geworden sein, nicht aber die fürchterliche Schreckensfigur der neuesten Zeit, deren Gegenwart jede Spur von Zivilisation im Sudan zu Asche zerstört hat.

      Um eine passende, aber kurze Einleitung zu dem wesentlichen Gegenstande dieses Werkes zu haben, muss ich Notwendigerweise die Ereignisse flüchtig berühren, welche den letzten am Leben befindlichen Statthalter Gordon's veranlasst haben, aus seiner harten Bedrängnis in der Nähe des Äquators um Hilfe zu rufen.

      Dem kühnen Projekte des Khedive Ismail verdanken wir im Grunde all das, was Ägypten und den Sudan betroffen hat.

      Er unternahm mit 5 Millionen Untertanen und einem sich rasch leerenden Staatsschatze die Erweiterung des ägyptischen Khediviats zu einem ungeheuren ägyptischen Reiche, dessen Gesamtflächenraum ein Areal von über 2½ Millionen Quadratkilometer umfasst, und von dem Leuchtturme von Alexandrien bis zum Südende des Albert-Sees, und von Massaua bis zur Westgrenze von Darfur reicht.

Grafik 231

      Khedive Ismail

      In seiner Hauptstadt fanden sich Abenteurer aus Europa und Amerika ein, welche die wahnsinnigsten Pläne machten und sich als Leiter der wildesten Unternehmungen anboten. Die ruhige Zeit, als die ägyptische Herrschaft bei Gondokoro aufhörte und der Nil die natürliche Straße für den Verkehr bildete, der durch den sanften Druck der langsamen Entwickelung entstand, war zu Ende, als Kapitän Speke, Grant und Sir Samuel Baker ihre enthusiastischen Berichte mitbrachten von prächtigen Seen und Gegenden, die an Fruchtbarkeit und Produktivität ihresgleichen nicht hatten. Die Beendigung des amerikanischen Bürgerkrieges drängte zahllose Offiziere aus ihrer Tätigkeit, und viele von ihnen strömten nach Ägypten, um dem modernen Pharao ihr Genie zur Verfügung zu stellen und seine großartigen Träume von einem Reiche zu verwirklichen. Ebenso erschienen auch Engländer, Deutsche und Italiener, um an den Ehren, mit welchen die Kühnen und Tapferen überschüttet wurden, teilzunehmen.

       Wenn ich die Annalen dieser Periode sorgfältig und leidenschaftslos durchlese und dabei die weitausschauenden Ideen des Khedive, seinen Enthusiasmus, die fürstliche Freigebigkeit in seinen Belohnungen, seine militärischen Taten, die plötzliche Ausdehnung seiner Macht und die stetige Erweiterung seiner Herrschaft nach Süden, Westen und Osten bewundere, stößt mir die überraschende Tatsache auf, dass sein Erfolg als Eroberer in Afrika sich mit dem Alexanders in Asien vergleichen lässt, nur mit dem Unterschiede, dass Alexander seine Armeen persönlich anführte, während der Khedive Ismail den Luxus seiner Paläste in Kairo vorzog und die Führung der Kriege seinen Paschas und Beys überließ.

      Dem Khedive erscheint die von ihm eingeschlagene Eroberungslaufbahn als eine edle; die europäische Presse zollt ihm Beifall; es verlautet von so vielen Dingen von großartiger Wichtigkeit für die Zivilisation, dass sie ihm zu Ehren Lob- und Triumphlieder singt; die beiden Meere sind vereinigt und die Handelsflotten ankern in stattlichen Reihen im Schifffahrtskanal; nach Süden werden die Eisenbahnen ausgedehnt, und man prophezeit, dass eine Linie bis nach Berber reichen wird.

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      Port Said um 1880

      Allein während dieser ganzen herrlichen Zeit scheint man die Bevölkerung des neuen Reiches nicht einmal der Beachtung Wert gehalten zu haben, außer als Steuerobjekt und Hilfsmittel, den Staatsschatz zu füllen. Die Steuern sind höher als je; die Paschas werden geldgieriger, die Gesetze schärfer, der Elfenbeinhandel wird monopolisiert, und schließlich wird, um die bereits wachsende Unzufriedenheit noch weiter zu vermehren, im ganzen Gebiet, wo die ägyptische Autorität Geltung hat, der Sklavenhandel verboten. Im Laufe von fünf Jahren hat Sir Samuel Baker die Äquatorialprovinz, Munzinger Sennar erobert, Darfur ist annektiert und Bahr-el-Ghasal nach fürchterlicher Vergeudung von Menschenleben unterworfen. Die bei allen diesen Großmacht-Projekten sich zeigende Kühnheit ist geradezu wunderbar, fast so wunderbar, wie der vollständige Mangel an gesundem Menschenverstand. An einer Gebietslinie von nahezu 1.300 km Länge befinden sich nur drei Militärstationen in einem Lande, welches, ausgenommen wenn der Nil hoch angeschwollen ist, nur Kamele als Beförderungsmittel zur Verfügung hat.

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       Im Jahre 1879 wurde der Khedive Ismail, der zu häufig Wechsel auf die europäischen Banken gezogen und die ägyptische Staatsschuld bis auf 128 Mill. Pfd. St. vermehrt hatte, sich aber die Beschränkungen nicht gefallen lassen wollte, welche ihm von den Mächten, deren Untertanen das so freigebig von ihm vergeudete Geld geliefert hatten, auferlegt werden sollte, abgesetzt und an seiner Stelle der gegenwärtige Khedive, sein Sohn Tewfik, zum Herrscher unter der Vormundschaft der Mächte erhoben. Kurze Zeit nachher entstand eine Militärrevolte, doch wurde dieselbe von einer 13.000 Mann starken englischen Armee unter Lord Wohlseley bei Kassassin, Tell-el-Kebir, Kairo und Kafr-ed-Dauar unterdrückt.

      Während der kurzen Herrschaft Arabi Pascha's, des Führers der Militärrevolte, wurde viel Unheil dadurch verursacht,

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