Mutige Studenten. Geri Schnell
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Damit war der Bann gebrochen. Olivia erzählt ihrer Freundin alles, was sie in den letzten Tagen erlebt hat. Die Männer schauen sich verwundert an. Sie verstehen kein Wort was die beiden miteinander zu besprechen haben. Sie wundern sich nur, dass es so lange dauert. Was will man machen, sie haben Verständnis, schliesslich ist es für Olivia das letzte Telefongespräch für längere Zeit.
«Ach Olivia, ich muss leider abbrechen, es ist Zeit, ich muss zur Uni. Dein Anruf hat mich gefreut.»
«Gut Anna, ich mache jetzt Schluss, die Männer schauen auch schon langweilig in der Gegend rum, sie wollen weiter. Ich wollte nur, dass du weisst, das ich unterwegs bin.»
«Bist du sicher, dass du das durchstehst?», fragt Anna, «für mich tönt es sehr gefährlich.»
«Ich bin auch nicht mehr sicher, dass ich hier heil rauskomme, es dürfte eine harte Prüfung werde. Doch jetzt ist es zu spät, ich kann nicht mehr zurück. Drück mir die Daumen, ich glaube ich werde es brauchen.»
«Mach ich, - übrigens Tim hätte gern einige Steine von dieser Insel, wenn du etwas findest, bringe sie mit. Er meint die Insel könnte geologisch sehr interessant sein.»
«Geologisch interessant? – Ich sehe nur Bäume, vielleicht finde ich doch noch einige Steine, dann bringe ich sie mit, allerdings nur kleine.»
«Schon gut, wenigstens einige Steinchen, das wird ihn zufrieden stellen.»
«Also, tschüss», Olivia kommen beinahe die Tränen, sie muss das Gespräch beenden.
«Tschüss Olivia, - pass auf dich auf!»
Anna
Anna muss sich beeilen, sie hat eine Verabredung mit ihrem Professor. Auch wenn zurzeit keine Vorlesungen zu besuchen sind, Ferien hat sie keine. Der Professor will mit ihr das Thema für ihre Semesterarbeit besprechen. Sicher wartet er nicht gerne, auch wenn sie eine gute Entschuldigung hat. Das Schminken muss heute ausfallen und auch Kaffee braucht sie keinen mehr, sie ist noch total aufgedreht. Die Olivia, die traut sich was, das wäre nichts für sie.
Rechtzeitig erreicht sie das Büro von Professor Gander. Er beendet eben noch ein Telefongespräch, dann wendet er sich ihr zu.
«Guten Morgen Frau Fuchs, haben sie verschlafen?»
«Warum, sieht man es?»
«Ja, auch einem älteren Mann fällt es auf, wenn man die Schönheit der Jugend ohne Korrekturen bewundern kann», versucht sich Professor Gander herauszureden. Die Bemerkung war ihm rausgerutscht, jetzt ist sie ihm peinlich. Die Anna hat so verführerische Augen. Da wird man als Mann leicht nervös, auch wenn er weiss, dass dieser Blick nicht ihm gilt, sie schaut immer so.
«Eigentlich bin ich sehr früh geweckt worden», entschuldigt sich Anna, «Olivia hat von Indonesien angerufen, leider hat sie die Zeitverschiebung nicht berücksichtigt, das Telefon klingelte bereits vor sechs Uhr früh.»
«Wie geht es ihr?», will der Professor wissen, «ist sie nicht auf einer abgelegenen Insel?»
«Ja, sie durfte mitten im Dschungel ein Satellitentelefon benützen, da wollte sie mich über die Ereignisse der letzte Tage informieren.»
«Eine sehr mutige Frau, ich bin gespannt was sie nach ihrer Rückkehr zu berichten hat.»
«Wenn sie wieder zurückkommt! - Ich mache mir Sorgen, es hat sich sehr abenteuerlich angehört, ich glaube am liebsten würde sie umkehren. Doch das geht jetzt nicht mehr.»
«Richtig, das wird leider nicht mehr möglich sein», bestätigt der Professor, «sind sie froh, dass Sie Wirtschaft als Fach gewählt haben, da bleiben ihnen solche Abenteuer erspart.»
«Das schon, dafür ist es eine trockene Angelegenheit.»
“Upps, das hätte sie besser nicht gesagt“, denkt sie.
«Finden Sie?»
Danach hält er ein kurzes Referat über die Herausforderungen, welchen sich die Weltwirtschaft zurzeit stellen muss. Nach einer halben Stunde verlässt sie mit einem Ordner das Büro des Professors. Er scheint überzeugt, dass nur die Wirtschaftswissenschaftler die Welt vor dem Kollaps retten können. Nur wie, das liess er offen. Das ist nun die Aufgabe einer kleinen Studentin.
Als sie in ihrer Studentenbude den Ordner durchblättert, stellte sie fest, dass es doch nicht so gemeint war. Sie muss lediglich die Zusammenhänge zwischen Wirtschaftsflaute und Arbeitslosigkeit untersuchen. Das hat doch etwas weniger mit der Rettung der Weltwirtschaft zu tun, als es ihr übermotivierte Professor angekündigt hatte. Viel einfacher macht es die Sache nicht. Sie wird sich vorerst auf die Suche nach Daten machen.
Nach drei Stunden intensivem Surfen im Internet, unterbricht sie die Arbeit. Sie hat noch ein Treffen mit Tim. Sie will mit ihm essen gehen. Vielleicht schleppt er sie danach noch in die Disco. Seit Olivia weg ist, kümmert sich Tim etwas mehr um sie. Da er durchaus angenehme Umgangsformen hat und dazu noch gut aussieht, hat Anna nichts dagegen.
Sie trifft Tim am Wettsteinplatz. Nach kurzer Diskussion steht fest, dass er Lust auf italienisches Essen hat. Die Pizzeria Picobello, ist ganz in der Nähe. Sie finden zwei Plätze und bestellen.
«Ich wurde heute bereits vor sechs Uhr geweckt!», beginnt Anna, «du wirst nicht glauben, wer mich geweckt hat?»
«Dürfte nicht schwer sein», sinniert Tim, «das kann nur Olivia gewesen sein.»
«Du bist unmöglich», beschwert sich Anna, «wieso findest du das so schnell heraus, das ist unfair.»
«Na, es musste jemand sein, welcher weit weg ist, in Basel würde es niemand wagen, dich um diese Zeit anzurufen. Da es sich zudem um eine gemeinsame Bekannte handeln muss, war das Rätsel nicht schwer. Was hatte sie zu berichten?»
«Sehr viel, der Anruf hatte sicher zwei Stunden gedauert. Sie fand mitten im Dschungel ein Satellitentelefon. Ich hatte den Eindruck, dass sie etwas Angst hat. Der Traum von einem Inselparadies hat sie sich vermutlich anders vorgestellt. Sie scheint tief im Schlamm zu stecken.»
«Ich war immer etwas skeptisch. Im Dschungel zu wohnen ist für uns zivilisierte nicht einfach. Olivia ist dickköpfig genug. Sie wird ihre Erfahrungen machen.»
«Sie hat übrigens versprochen, dir einige Steine mitzubringen.»
«Wieso das? Sie interessiert sich doch nicht für Steine?»
«Nun ganz einfach, ich habe sie darum gebeten», erklärt Anna stolz, «einer gute Freundin kann man keinen Wusch abschlagen.»
«Danke, ich bin schon froh, wenn sie überhaupt zurückkommt. Wenn sie einige Steine mitbringt, werde ich sie gerne untersuchen. Die Insel ist geologisch gesehen ein weisser Fleck auf der Karte.»
Der Kellner serviert das Essen und das Thema ist damit abgeschlossen. Später konnte sie Tim noch überreden, mit ihr den Fame Klub zu besuchen. So kann sie noch etwas für ihre Fitness tun. Sport ist sonst nicht ihre Sache, doch beim Tanzen ist sie Topfit. Im Verlauf des Abends rückte Tim immer näher, es kommt sogar vor, dass seine Hand ihren Busen streift, dieser