Mutige Studenten. Geri Schnell

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Mutige Studenten - Geri Schnell

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dem Dschungel mit einem Helikopter zu entrinnen stimmt Sie optimistisch.

      Nun verabschiedet sie sich von ihren Trägern, sie können in ihr Dorf zurück. Der Mann am Telefon hatte zum Glück noch etwas Salz und einige Speerspitzen aus Metall, welche Olivia ihm abkaufen konnte. So kann sie die Männer ohne schlechtes Gewissen, verabschieden. Sie werden als Helden in ihr Dorf zurückkehren. Beruhigt legt sich Olivia schlafen.

      Da sie schon die vorherige Nacht gut geschlafen hat, ist sie bereits bei Sonnenaufgang munter. Sie nutzt die Zeit um die Umgebung zu Fotografieren. Sie kann sich nur schlecht mit dem alten Mann verständigen. Sie Essen gemeinsam, sonst geht sie eigene Wege. Der Mann ist mit sich selber beschäftigt. Die ständige Einsamkeit hat ihre Spuren hinterlassen.

      Als die Sonne den Zenit überschritten hat, bleibt sie in der Nähe des Telefons. Sie will den Professor nicht warten lassen.

      «Hallo Frau Hauser, sind Sie am Apparat.»

      «Ja, hier spricht Frau Hauser», ruft sie in Telefon.

      «Die Verbindung ist heute relativ schlecht. Also nur kurz, ich versuche einen Helikopter zu organisieren. Der Botschafter in Jakarta setzt alle Hebel in Bewegung. Es wird sicher noch zwei Tage dauern, ich hoffe, Sie halten es noch so lange aus.»

      «Kein Problem, ich habe genug zu essen und schlafen kann ich auch. Auf einen Tag kommt es nicht an. Schauen sie, dass Sie dem Mann hier ein kleines Geschenk mitbringen können. Er schaut gut zu mir.»

      «Machen wir, also, nochmals eine gute Nacht, ich melde mich Morgen nochmals.»

      Drei Tage später landet Olivia in Ambon. Der Flug mit einem Armeehelikopter verlief ohne Probleme. Sie konnte ihr gesamtes Gepäck mitnehmen. Ambon, ist eine Stadt mit über zweihunderttausend Einwohnern. In der Universität logiert sie für drei Tage in einer Studentenbude. Einfach eingerichtet, aber mit richtigem Bett. Ihre gesammelten Gegenstände werden in einer Kiste verpackt, zum Hafen gefahren und per Schiff nach Europa verschickt. Die persönlichen Gegenstände packen sie in ihren Rucksack. Am Tag darauf sitzt sie bereits in einem kleinen Flugzeug, welches sie nach Bali bringt. Dort soll sie sich noch einige Tag erholen und anschliessen mit einem Charterflug in die Schweiz zurückfliegen.

      In Bali wird sie im Flora Beatch Hotel in Kuta untergebracht. Dort ist es ihr zu laut. In einer Bar trifft sie eine Gruppe mit Tauchern, die bieten ihr an, sie für einige Tage nach Tulamben zu begleiten, dort sei es ruhiger. Im Ocean-Sun Ressort teilt sie sich mit einer anderen Taucherin das Zimmer.

      Für den nächsten Tag bucht sie einen Tauchkurs, günstiger kann sie das Tauchbrevet nirgends machen. Am Ende des Kurses, taucht sie mit der Gruppe zur “Liberty“ ab. Das im zweiten Weltkrieg gesunkene Schiff hat ein einzigartiges Biotop geschaffen. Die Fische fühlen sich hier wohl und sind deshalb sehr zahlreich zu bestaunen. Diese Lebensfülle, einfach unglaublich. Auf engstem Raum leben gegen hundert verschiedene Tierarten. Vom Überlebenskampf ist nichts zu sehen. Die Fische leben friedlich in den Tag hinein. Gross und klein schwimmt aneinander vorbei, meistens ohne Angst. Jeder respektiert den Sicherheitsabstand. Dass es unter den bunten Fischen auch Räuber gibt, fällt nicht auf. Zu selten packen die Räuber zu. Meistens gelingt den möglichen Opfern die Flucht. Was für ein Gegensatz zum Dschungel. Dort führt jedes Lebewesen einen dauernden Kampf ums Überleben. Man geht jedem anderen Tier aus dem Weg. Wenn eine Begegnung nicht mehr zu verhindern ist, führt es sofort zu einem Kampf auf Leben und Tod. Hier im Wasser wirkt alles so friedlich. Olivia ist begeistert und muss vom Führer am Ende aufgefordert werden, aufzutauchen, sie hatte die Zeit vergessen.

      Nach einer Woche gehen die Ferien der Tauchergruppe zu Ende. Sie darf mit der Gruppe im Bus nach Denpasar mitfahren. Im Internet bucht Olivia noch den Rückflug in die Schweiz. Auch wenn ihr der Aufenthalt in Bali sehr gut gefallen hat, sie freut sich auf die Heimreise. Endlich wieder in Basel, das ist zu verlockend. Sie hat Heimweh. Sie freut sich auf die Schweiz. Sie vermisst ihre Freundinnen.

      Studentenalltag

      Am Flughafen Zürich wird Olivia von Tim und Anna abgeholt. Sie ist froh, dass sie nicht mit dem Zug nach Basel fahren muss. Tim hat den Audi von seinem Vater ausgeliehen. Er muss lediglich das Benzin zahlen. Solche Eltern sollte man haben, denkt Olivia, doch das ist ein anderes Thema. Im Moment freut sie sich über die herzliche Umarmung von Anna. Die scheint sich echt zu freuen. Anscheinend macht es ihr nichts aus, dass sie die Wohnung nicht mehr für sich allein beanspruchen kann.

      Auch Tim umarmt sie stürmisch und gibt ihr die obligatorischen drei Küsse auf die Wange. Mit einem Seitenblick beobachtet sie Anna. Ist sie eifersüchtig auf Tim? Anscheinend nicht. Sie hatte ihn ja acht Wochen für sich beanspruchen können. Entweder funkt es in dieser Zeit, oder man lässt es sein. Immerhin vertragen sich die Zwei noch, viel kann Olivia also nicht verpasste haben. Ausserdem ist sie vom langen Flug müde und hat kein Verlangen zum Flirten.

      «Nun erzähl doch, was hastet du die ganze Zeit gemacht», will Anna wissen, «wurdest du die ganze Zeit von Männern verführt?»

      «Ach die Männer! Du interessierst dich sicher für das unterm Lendenschurz. Da muss ich dich enttäuschen, das erinnert eher an die hängenden Gärten von Babylon. Es war selten, dass sich ein Lendenschurz aufrichtete, dies passierte ab und zu, wenn ich mit einem Kerl allein Pflanzen einsammelte und er in meinen Ausschnitt schaute. Da stellte ich fest, dass sie recht gut bestückt sind.»

      «Du bist unglaublich», protestiert Anna, «als ob ich nur an das Eine denke, ich bin doch kein Mann!»

      «Entschuldigung, ich wusste nicht, na lassen wir das. Zurück zu den Männern, die hatten zu viel zu tun, das Beschaffen der Nahrungsmittel erfordert im Dschungel einen grossen Aufwand. Die Jagt ist nicht einfach, da brauchst du Tage, um ein paar Kalorien aufzutreiben.»

      «Du meinst, die brauchen die gesamte Zeit, um sich die Lebensmittel zu beschaffen», fragt Anna nach, «das ist nicht besonders wirtschaftlich, ich hoffe, du konntest ihnen zeigen, wie man es besser macht.»

      «Nein, ich war nicht als Entwicklungshelfer im Dorf», berichtigt Olivia, «das Leben dort ist nicht so hektisch wie hier, die Bewohner sind den ganzen Tag beschäftigt ihren Kalorienbedarf zu decken.»

      «Sie haben sicher Zeit, das Leben zu geniessen», meint Tim, «was machen Sie zur Entspannung?»

      «Wenn sie etwas Zeit haben, dann sind sie kreativ tätig. Sie flechten einen Korb oder schnitzen eine Figur. Die Männer basteln dauernd an ihren Blasrohren oder Pfeilbogen herum, sie versuchen sich steht’s zu verbessern, diese Eigenschaft scheint dem Menschen angeboren zu sein.»

      «Eine erstaunliche Feststellung», meint Tim, «diese Eigenschaft scheint selbst im Dschungel nicht zu verkümmern, je härter die Bedingungen, umso mehr ist man gefordert, wirklich eine erstaunliche Feststellung.»

      «Machst du dich lustig über diese Menschen?»

      «Nein, keineswegs, es war nicht ironisch gemeint, ich bewundere die Leute, die sich unter solchen Bedingungen durchschlagen müssen. Allerdings befürchte ich, wenn sie sehen, wie man anderswo lebt, werden sie sich auf den Weg machen, um das einfachere Leben zu suchen.»

      «In diesem Dorf besteht keine Gefahr. Die sind so abgelegen, dass wirklich keine Kontakte zur Zivilisation hergestellt werden kann.»

      «Sie hatten doch Kontakt zur Zivilisation», bemerkt Anna, «allein deine Anwesenheit war genug Kontakt, die werden sich fragen, wozu du dies und jenes Utensil benötigst, dann müssen sie nur noch eins und eins zusammenzählen, dann kommen sie schon drauf wie der Hase läuft.»

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