Perikles. William Shakespeare
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Perikles - William Shakespeare страница 2
Götter, die ihr in Liebe herrscht, mich schuft,
Die ihr in meiner Brust Begier entzündet,
Die Frucht von jenem Himmelsbaum zu kosten,
Zu sterben im Mißlingen, seid behülflich,
Wie ich als Sohn und Diener euch gehorche,
So schrankenlose Wonne zu umfassen.
ANTIOCHUS.
Fürst Perikles –
PERIKLES.
Der Sohn sein will Antiochus dem Großen.
ANTIOCHUS.
Es steht vor dir der Hesperiden Garten,
Mit goldner Frucht, gefahrvoll zu berühren,
Denn Drachen, Tod dräu'nd, entsetzen dich;
Ihr himmlisch Antlitz reizt dich, anzuschau'n
Zahllose Wonnen, die Verdienst erringt,
Verdienstlos aber, weil dein Aug' im Fürwitz
Dahin gestrebt, stirbt alles mit dem Auge.
Schau dort berühmte Fürsten, einst wie du
Vom Ruf gelockt, sich wagend durch Begier:
Es sagt die stumme Zung', ihr bleicher Schein,
Daß sie, bedeckt allein vom Sternenfeld,
Hier Märt'rer steh'n in Amors Schlacht gefällt;
Mit toten Wangen raten sie Entweichen
Dem Todesnetz, das alle muß erreichen.
PERIKLES.
Antiochus, viel Dank, daß du mich lehrst,
Wie meine schwache Menschheit sich erkennt,
Daß ich bei diesen Schrecknissen bereite
Mich selbst zu dem, was mich, wie sie, betrifft;
An Tod gedenken, heißt im Spiegel schau'n,
Wie Leben Hauch und Irrtum ihm vertrau'n;
Drum an mein Testament; wie Krank' in When
Die Welt erkennen, Himmel vor sich seh'n,
Und nicht, wie sonst, nach Erdenfreuden haschen;
Dir, allen Edlen sei des Friedens Gut,
Den sollte wünschen jedes Fürsten Mut,
Mein Reichtum sei der Erde, die ihn gab,
Doch dir die reine Flamme meiner Liebe.
Bereitet so zu Leben oder Tod,
Erwart' ich nun den Schlag, Antiochus,
Vorsicht verschmähend; laß das Blatt mich lesen.
ANTIOCHUS.
Gelesen, nicht erklärt, ist es beschlossen,
Du hast, wie diese hier, dein Blut vergossen.
DIE TOCHTER.
Was du gesagt, sei dir zum Glück beschert,
Was du gesagt, das wünsch' ich dir zum Heil.
PERIKLES.
Ein kühner Ritter tret' ich in die Schranken,
Von keinem Sinnen sonst mehr Rat erforschend,
Als nur von Mut und Treue.
Liest das Rätsel.
Ich nähre mich, nicht Viper zwar,
Vom Mutterfleisch, die mich gebar;
Den Mann sucht' ich, in dem Bemüh'n
Des Vaters Liebe mir erschien,
Er Vater, Sohn ist und Gemahl,
Ich Mutter, Weib und Kind zumal;
Wie das geschieht, da zwei wir sind,
Wollt Ihr nicht sterben, sagt geschwind.
Das letzt' ist bitt'rer Trank. – Gabt ihr, ihr Mächte!
Des Menschen Tun zu sehn, dem Himmel tausend Augen,
Wie wölken sie nicht immerdar die Blicke?
Ist wahr, was mich im Lesen hier erbleicht? –
Dich liebt' ich, schön Kristall! Nun stirbt der Wille,
Der reiche Schrein ist nur der Gräuel Hülle;
Ja, jetzt empört dagegen sich mein Herz.
Kein Mann von Tugend folgt so schwachem Rat,
Daß, weiß er Sünde drin, dem Tod er naht;
Schön bist du, Laute, und dein Sinn die Saiten,
Du würdest, recht gerührt, Musik ertönen,
Daß Himmelsgötter kämen, dir zu lauschen;
Doch nun, da du gespielt vor deiner Zeit,
Tanzt Hölle nach dem Ton der Heiserkeit.
Fahr' hin, du kümmerst mich nicht mehr.
ANTIOCHUS.
Nicht angerührt, mein Fürst, bei deinem Leben!
Denn das ist ein Artikel unsrer Satzung,
Wie jenes, tödlich. Deine Zeit ist um,
Nun lös' es, oder laß dein Urteil sprechen.
PERIKLES.
Monarch! Ungern hört man die Sünde, gern getan,
Ich schölte Euch zu arg, wenn ich es sagte:
Wer in ein Buch verfaßt, was Kön'ge tun,
Verschließt es sichrer wohl, als er es zeigt;
Erzähltes Laster fährt wie Wind dahin,
Bläst Staub in andrer Augen,