Enjoy Summer, drink Beer and kiss a Cowboy. Billy Remie

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Enjoy Summer, drink Beer and kiss a Cowboy - Billy Remie

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es immer weniger Widerstand hatte, wollte es um jeden Preis davonlaufen. Doch Max glaubte, dass er das trotzdem ganz gut hinbekommen hatte.

      Nachdem das Schaf frei war und blökend auf seiner Weide herumlief, begutachtete Cliff das Loch im Zaun und fluchte verhalten.

      »Soll ich zurückreiten und Material holen?«, fragte Max. Er war ja nicht zum ersten Mal auf der Ranch und wusste ganz genau, wie man einen Zaun reparierte. Als er klein gewesen war, hatte er seinem Vater immer dabei zugesehen und hatte helfen dürfen.

      »Nein«, entschied Cliff. »Ich habe etwas Draht und eine Zange in der Satteltasche. Das wird genügen, um den Zaun zu flicken. Wenn ich morgen Zeit habe, komme ich wieder her und repariere ihn.«

      »Ich weiß, wie das geht, ich kann dir morgen dabei helfen.«

      Sein Angebot wurde ignoriert. Statt Max‘ nett gemeinte Hilfe anzunehmen, erhob Cliff sich und holte besagten Draht und besagte Zange aus den Satteltaschen.

      Als er sich wieder hinkniete und begann, den Zaun zu flicken, brummte er: »Du kannst mir helfen, indem du mir nicht im Weg stehst, Junge.«

      Junge. Das Wort hallte in Max‘ Kopf überdeutlich nach. War er denn nicht mehr als ein Junge in den Augen des anderen? Im Übrigen sagt man ja, im englischen würde sich alles besser anhören, zumindest was die Übersetzung vom Englischen ins Deutsche betraft. Als Cliff ihn aber »Boy« nannte, klang es in Max` Ohren schlimmer als das deutsche Wort »Junge«.

      Er unterdrückte ein Seufzen und erhob sich, damit er dem anderen nicht in der Sonne stand.

      Nach einer Weile hörte er Cliff scherzen: »Du kannst dich ja schon mal in den Sattel schwingen. Mit viel Glück schaffst du es ja, bis ich fertig bin, und ich muss nicht wieder eine halbe Stunde lang auf dich warten.«

      Max kochte innerlich vor Wut und hätte diesem selbstgerecht schmunzelnden, arroganten Penner gern etwas Passendes erwidert. Aber ihm fiel leider nichts ein, außer: »Wenn es dich so sehr stört, hättest du mir ja auch einfach helfen können.«

      Cliff grinste nur noch mehr und gab zurück: »Sicherlich. Aber so ist es viel lustiger.«

      Schnaubend wandte Max sich ab und ging hinüber zu Charlie. Er schimpfte leise über den anderen, während er die samtweichen Nüstern des Pferdes streichelte. Die großen, braunen Augen wirkten so ruhig und geerdet, dass sie ihn besänftigten.

      Er würde Cliff ganz sicher nicht die Freude machen und dessen Vorschlag in die Tat umsetzen, indem er schon mal damit anfing, zu versuchen, in den Sattel zu kommen. Nein, Max war stur und wartete, bis Cliff das Loch im Zaun geflickt hatte.

      Und als es dann soweit war, um weiter zu ziehen, wollte er um jeden Preis, dass er sich diesmal nicht so blöd anstellte. Das Problem lag aber leider nicht an ihm. Jedenfalls nicht nur. Denn der Abstand von Steigbügel zum Boden war für Max einfach zu groß...

      »Hier«, ertönte plötzlich Cliffs Stimme neben ihm. Der Cowboy ging in die Knie und bot Max überraschender Weise eine Aufstiegshilfe an.

      Max war niemand, der lange an falschem Stolz festhielt. Wenn ihm jemand Hilfe anbot, egal, wie unerwartet sie auch sein mochte, dann nahm er sie auch an.

      Er trat auf Cliffs ineinander verflochtene Finger und fasste nach dem Sattelknauf und den Zügeln. Er nahm Schwung, und Cliff hievte ihn hoch. Max stutzte kurz, denn er hatte deutlich die Hand gespürt, die ihm beim Aufsteigen geholfen hatte.

      »Hm.« Cliff wandte sich schmunzelnd ab. »Ist wohl doch nicht so knochig wie er aussieht.«

      Max verkniff sich nicht den verwirrt offenstehenden Mund.

       Hat der mir gerade an den Arsch gefasst?

      Natürlich! sagte ihm sein Verstand. Cliff hatte ihm ja beim Aufsitzen helfen wollen.

      Aber hatte er ihm dafür wirklich an den Hintern fassen müssen?

      Nachdem Max sich von Cliff in den Sattel helfen gelassen hatte, bedankte er sich mit einem einfachen »Danke« und ließ die andere Sache auf sich beruhen.

      Als Erwiderung bekam er nur ein Grummeln zu hören, bevor sich Cliff wieder auf sein eigenes Pferd schwang.

      Dann ging der schweigsame Ritt weiter, über weite Felder und Hügel. Ein Land ohne Straßen, so schien es. Die Stille war gar nicht so übel, denn so konnte Max sich voll und ganz auf die unglaubliche Aussicht konzentrieren. Gäbe es die Grenzzäune nicht, hätte Max gedacht, sie befänden sich mitten in der Wildnis.

      Es war wundervoll, trotz der trockenen Hitze, die ihm spröde Lippen bescherte, und des grimmigen Kerls, neben dem er her ritt.

      Was eigentlich schade war, denn Cliff war wirklich nett anzusehen. Hätte er doch nur ein freundlicheres Wesen besessen, wäre Max tatsächlich im Paradies gelandet.

      3

      In seiner ersten Nacht konnte Max kaum Schlaf finden. Und das obwohl er unglaublich müde gewesen war. Aber seine Gedanken wollten einfach keine Ruhe geben. Nachdem er den Vorarbeiter kennen gelernt hatte, befürchtete er nämlich, dass ihm alle Arbeiter mit dieser grimmigen Miene entgegentreten würden.

      Doch am Morgen wurden diese Sorgen zerstreut.

      Als Tante Lisa ihn allen anderen vorstellte, waren alle freundlich zu ihm und sehr neugierig. Sie löcherten ihn mit Fragen über sein Aufwachsen und sein Leben in Deutschland, er wurde aufgefordert, ihnen ein paar deutsche Wörter beizubringen, er sollte Fotos seiner Heimat zeigen, und bekam im Gegenzug viele Geschichten über die Gegend erzählt. Die Menschen waren sehr freundlich, immer ein Lachen im Gesicht, sehr aufgeschlossen und herzlich. So zumindest sein erster Eindruck.

      Es war ein geselliges Beisammensein, bis Cliff eintraf und alle in der Küche verstummten und die Blicke senkten. Es schien, als hätten alle Anwesenden großen Respekt vor Cliff, obwohl viele älter als er waren.

      Der Vorarbeiter vergeudete wenig Zeit, er goss sich Kaffee in eine Thermoskanne und ratterte eine Liste Arbeitsaufträge herab. Max wurde der einzigen Frau im Team zugeteilt und sollte die Ställe ausmisten und Weiden nahe des Wohnhauses säubern.

      Mit anderen Worten: Schön weit entfernt von Cliff.

      Das spornte Max nur um so mehr an, sein Bestes zu geben, und obwohl ihm bereits nach einem halben Tag jeder Muskel schmerzte und er sich am liebsten gegen Mittag erschöpft ins Stroh geworfen hätte, hielt er durch. Immer, wenn Cliff vorbei sah, nahm er noch einmal alle Kraftreserven zusammen und tat so, als ginge ihm alles locker von der Hand.

      Das klappte natürlich nicht so, wie es sollte, seine müden Augen und das verschwitzte T-Shirt – das regelrecht vor Schweiß triefte – straften seiner geraden Haltung und seinem breiten Lächeln Lügen.

      Aber immerhin brachte er mit seiner zur Schau gestellten Fröhlichkeit Cliff zum Schmunzeln und rang ihm tatsächlich ein »Gute Arbeit« ab. Dann ging er jedoch wieder.

      Nachdem Tante Lisa und Helene am späten Nachmittag den Arbeitern Sandwiches und kaltes Bier spendiert hatten, schlenderte Max über den Hof, da er sofort eingeschlafen wäre, hätte er nach dem Essen auch nur kurz auf einer Bank ausgeruht. Er sah Cliff auf einem sandigen Reitplatz hinter den Ställen und trat vorsichtig näher. In tiefer Konzentration trainierte er mit einem

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