Enjoy Summer, drink Beer and kiss a Cowboy. Billy Remie
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Читать онлайн книгу Enjoy Summer, drink Beer and kiss a Cowboy - Billy Remie страница 6
Max stieg auf die Latten des Zaunes und legte das Kinn auf die Hand. Eine Weile sah er ihnen zu, Trainer und Pferd, die sich aneinander gewöhnten. Cliff gelang es mit viel Ruhe und Geduld dem Tier ein Halfter aus losen Stricken anzulegen und versuchte dann, es am Strick zu führen.
So sanft, so liebevoll wie Cliff mit den Tieren umging, weckte es etwas in Max. Eine tiefe Sehnsucht, die ihn zum Seufzen brachte.
»Ein schönes Tier«, sagte Max, als Cliff es geschafft hatte, das Pferd zum Gehen zu bewegen. Er führte es über den Sand im Kreis an Max vorbei. Er hatte – obwohl er seinen Zuschauer längst bemerkt haben musste – kein Wort zu diesem gesprochen. Doch jetzt lächelte Cliff mit einer Spur Stolz, als hätte er das Pferd selbst gemacht.
»Ein Quarter Horse«, erklärte er, »Golden Pie ist sein Vater.«
»Golden Pie?«, fragte Max.
Cliff nickte und schenkte ihm noch einen freundlichen Blick, der Max zum Lächeln brachte. »So heißt mein Pferd«, zwinkerte er.
Max stockte sofort das Herz. Dieses Zwinkern, so aufreizend, so vielsagend. Was sollte es bedeuten?
Bevor er weiter nachhaken konnte, rief jemand seinen Namen. Max blickte über die Schulter, Amy winkte ihn drängelnd zu sich. Noch einmal sah er zu Cliff, doch dessen Meine war wieder verschlossen, er konzentrierte sich auf sein Pferd.
Max riss sich los, obwohl er Cliff gerne noch länger zugesehen hätte.
*~*~*
Am Abend saß Max mit einem kühlen Bier auf der überdachten Veranda und genoss die restliche Hitze der untergehenden Sonne, die ihm während des Tages die Arbeit zur Hölle gemacht hatte. Nun konnte er sie sogar genießen. Die australische Hitze.
Eine Dusche hätte ihm gutgetan, doch die würde er sich bis kurz vor dem Schlafengehen aufheben, damit er abgekühlt und sauber in die Federn sinken konnte.
»Es gibt nichts schöneres, als den Sonnenuntergang mit einem kühlen Bier nach getaner Arbeit zu genießen, oder?«, fragte ihn die brünette Amy, die neben ihm auf der anderen Liege lag und ihm zuprostete. Ihre braunen Löckchen klebten in ihrem sehr feinen, zierlichen Gesicht, ihr Hemd spannte über ihren runden, festen Brüsten.
Max seufzte: »Es ist wirklich atemberaubend.« Und obwohl ihm die Arbeit heute jegliches körperliche Können abverlangt hatte, fühlte er sich beflügelt.
Etwas matt, aber dennoch beflügelt.
Am Morgen, so fürchtete er, würde ihm trotzdem alles wehtun. Er hätte nie erwartet, wie viel es auf einer Farm zu tun gab. Von früh morgens, Vier Uhr früh, um genau zu sein, bis zum späten Nachmittag, hatten sie zu zweit gebraucht um die Pferdeställe, die sich auf zwei Gebäude ausweitete, auszumisten. Und das musste jeden Morgen getan werden. Danach waren die Weiden dran gewesen, und sie hatten die Rinder auf ihren Wiesen mit Heu füttern müssen, da durch den heißen Sommer kaum noch etwas wuchs.
»Regen täte gut«, stöhnte Amy und strich sich mit dem Unterarm über die Stirn, auf der feuchter Schweiß glänzte. »Nur ein kleiner Schauer, zum Abkühlen.«
Max schüttelte schmunzelnd den Kopf und nahm einen Schluck von seinem Bier. Er mochte Amy, sie war humorvoll, aufgeschlossen und hilfsbereit, wirklich eine sehr nette, junge Frau, etwa vier- oder fünfundzwanzig Jahre alt, Max wusste von seiner Mutter, dass es unhöflich war, eine Lady nach ihrem Alter zu fragen, also schätzte er nur.
Max hatte die Zeit mit Amy nicht ungenutzt verstreichen lassen, da sie redselig war, hatte er mal langsam vorgefühlt und versucht, mehr über Cliff zu erfahren, aus dem er einfach nicht schlau wurde. Denn Max konnte sich nicht erklären, was er dem Vorarbeiter getan haben sollte.
»Er ist einfach so«, hatte Amy ihm erklärt. »Mach dir nichts daraus, er begegnet allen so. Für ihn zählt nur die Arbeit, er gönnt sich keine Minute Spaß. Ich sag dir, der ist wirklich streng, aber wenn du dich gut anstellst, lässt er dich einfach in Ruhe. Geh ihm nur aus dem Weg, dann wird das schon. Du hast seinen Respekt erlangt, wenn er dich nicht mehr beachtet, außer morgens, wenn er dir Arbeit zuteilt. Aber Cliff macht seinen Job gut, und deine Tante mag ihn sehr, also … bring ihn einfach nicht auf die Palme.«
Max hatte sich das im Kopf notiert, doch als in jenem Moment, während sie auf der Veranda lagen und den Abend genossen, ein Pickup vorfuhr, anhielt und Cliff aus der Fahrerseite stieg, wusste Max nicht genau, ob ihm das gelingen könnte.
Er nahm einen Schluck von seinem Bier und verfolgte mit neugierigen Augen den gutaussehenden Vorarbeiter, der mit einem braunen Cowboyhut, engen Jeans und einem beigen Hemd, das bis zur Mitte seiner braungebrannten Brust aufgeknöpft war, die Tür zum Haupthaus ansteuerte. Überall auf seiner entblößten Haut klebte Dreck, der sich mit heißem Schweiß vermischt hatte, seine Kleider wirkten verstaubt vom trockenen Boden.
»Na, alle Zäune repariert?«, fragte Amy, es klang fast provozierend.
Cliff blieb stehen, als er bemerkte, dass jemand auf der Veranda saß. Er warf Amy einen Blick mit gerunzelter Stirn zu, es war schwer zu sagen, ob er mehr verwirrt oder verärgert war. Als Max Amy flüchtig betrachtete, fiel ihm auf, dass sie den Kopf einzog. Offenbar war ihr Ausruf ihr in einem Anfall von Überheblichkeit rausgerutscht, weil sie »cool« vor dem Neuen wirken wollte.
Zu ihrer beider Überraschung, kam Cliff zur Veranda und nahm die Stufen mit schlendernden Schritten nach oben. Max musste sich zwingen, den Blick von den strammen Oberschenkeln zu lösen, über denen sich die Jeans spannte.
»Was machst du noch hier?«, fragte Cliff geradezu barsch.
Max sah zu ihm auf, den Mund auf- und zuklappend, weil er nicht wusste, was er sagen sollte.
»Nicht du«, knurrte Cliff und sah über Max hinweg, »ich mein sie. Amy, was machst du noch hier?«
»Ich trinke mit meinem neuen Kollegen ein Bier«, erklärte sie und grinste mokant. »Ich würde dich fragen, ob du dich zu uns setzen willst, aber wir beide wissen ja, dass du nein sagen wirst.«
Max hatte das unangenehme Gefühl, zwischen zwei Fronten geraten zu sein. Irgendetwas Unausgesprochenes stand zwischen ihnen, das spürte sogar Max. Leider zu deutlich.
»Musst du nicht in irgendeinem Pub sein und dich irgendeinem Deppen an den Hals werfen?«, fragte Cliff bissig.
Max räusperte sich und wollte sich erheben. »Ich denke, ich werde jetzt duschen gehen.«
Als er an Cliff vorbeigehen wollte, sagte dieser provokant: »Oh, er will duschen gehen. Frag ihn doch, ob du mit ihm gehen kannst, Amy, deswegen bist du doch hier, oder?«
Amy schnaubte ungläubig. »Du bist so ein Arschloch!«
Max blieb stehen und sah zwischen den beiden hin und her, er hätte früher gehen sollen, jetzt hatte er Angst, sich zu bewegen, und von dem Sturm des Streits, der sich hier aufbrauste, erfasst und hinweggeweht zu werden.
»Lass die Finger von ihm!«, drohte Cliff plötzlich.
Amy stand auf und grinste falsch, was ihr Gesicht hässlich machte. »Eifersüchtig?«
»Das würdest du dir wünschen, nicht wahr?«, konterte Cliff.
Amy schüttelte nur