Gottes Wege erkennen. Zac Poonen

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Gottes Wege erkennen - Zac Poonen

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und aufopfernd und malochte in der Küche – sie kochte nicht für sich selbst, sondern für den Herrn und für seine Jünger. Welchen größeren Dienst als diesen könnte sie tun? Sie war völlig selbstlos! Und sie tat es nicht für Geld oder für ein Gehalt, so wie viele christliche Arbeiter heute dienen. Nein. Es war völlig selbstlos! Und doch sagte der Herr zu ihr: „Du bist um viele Dinge besorgt.“ Sie hatte gedacht, dass Maria selbstsüchtig wäre, weil sie dort zu Füßen des Herrn saß und keinerlei Arbeit verrichtete, außer einfach zuzuhören. Und Jesus sagte: „Das ist das Wichtige. Das ist das EINE, was nottut.“

      Es gibt in der Living Bible (TLB) eine schöne freie Übersetzung von 1. Korinther 4,2, die sich wie folgt anhört: „Das Wichtigste für einen Diener Christi ist einfach das zu tun, was der Meister ihm aufträgt.“ Das hat meinem Herzen so viel Ruhe gebracht. Was soll ich tun, wenn ich eine bedürftige Welt sehe? Soll ich mich wegen dieser Not aus der Ruhe bringen lassen? Es gibt im Christentum eine Menge Manipulierer, die bereit sind, mich aus der Ruhe zu bringen. Aber ich sage zum Herrn: „Ich möchte von dir hören.“ Es gibt eine Menge Martas, die mich mit den Worten kritisieren werden: „Sag ihm, seine Zeit nicht mit Zuhören zu vergeuden, wenn es da draußen eine Welt voller Not gibt, die in Sünde umkommt.“

      Wir müssen sicherlich die Not der Welt im Auge behalten. Jesus sagte: „Erhebt eure Augen und seht auf die Ernte“ (Johannes 4,35). Wir müssen die Not sehen und wir müssen auch andere Menschen auf die Not hinweisen. Ja. Aber der Ruf muss von Gott kommen – nicht von Menschen. Ich habe das herausgefunden.

      Jesus saß 4000 Jahre lang im Himmel, während die Welt im Sterben lag und dringend einen Erlöser brauchte. Niemand konnte ihn unter Druck setzen, um den Himmel vor der Zeit, die der Vater festgelegt hatte, zu verlassen. Aber er kam „in der Fülle der Zeit“. Und als er auf die Erde kam, setzte er sich an die Werkbank, um 30 Jahre lang Stühle und Bänke zu machen – während die Welt im Sterben lag! Er wurde nicht allein von der Not getrieben. Aber als die rechte Zeit kam, sagte der Vater „Geh“. Und er ging. Und er tat in 3 ½ Jahren mehr als andere in 3000 Jahren tun könnten. Das Wichtigste bei einem Diener ist NICHT herumzurennen, um dies und jenes oder etwas anderes für Gott zu tun, sondern auf ihn zu hören. Zuhören ist schwierig.

      Als ich noch jünger war, war ich in einer Versammlung, wo wir die Heilige Schrift studiert, gefastet und regelmäßig gebetet haben. Wir wurden gelehrt, jeden Morgen eine „stille Zeit“ zu haben – eine gute Gewohnheit, die ich jedem empfehlen würde. Aber trotz all der Stunden, die wir anscheinend in der Gegenwart Gottes verbracht hatten, waren die Leute nach wie vor sauer, bitter, schwierig im Umgang miteinander, voller Richtgeist, kritisch und argwöhnisch – irgendetwas lief irgendwo schief. Ich habe Zeiten erlebt, wo ich nur 10 oder 15 Minuten mit einem gottesfürchtigen Mann verbrachte und dadurch herausgefordert und inspiriert wurde. Kannst du dir vorstellen, was eine 10 oder 15-minütige Begegnung mit Gott ausmachen kann? Wie kommt es dann, dass wir nicht alle verändert werden? Der Herr zeigte mir, dass ich in meiner stillen Zeit keine Zeit mit IHM verbrachte. Ich verbrachte Zeit mit mir selbst. Ich studierte bloß ein Buch – ob das Buch vor meinen Augen die Bibel oder ein Chemiebuch war, spielte keine Rolle. Ich verbrachte keine Zeit mit Gott – indem ich ihm zuhörte. Ich studierte bloß ein Buch!

      Jesus sagte in Bezug auf Maria: „Eines aber tut Not – zuzuhören.“ Daraus fließt alles andere. Und das ist ein sehr wirksamer Weg, Gott zu dienen, weil er dir sagen kann, was du tun sollst!

      Der Vater sagte Jesus, was er tun sollte. Einmal wurde Jesus vom Geist aufgefordert, ca. 90 Kilometer von Galiläa nach Syrophönizien, außerhalb der Grenzen Israels, zu gehen. Ich weiß nicht, wie viele Stunden er brauchte, um dorthin zu gelangen – vielleicht einen ganzen Tag lang. Dort traf er eine heidnische Frau, deren Tochter von einem Dämon besessen war. Er trieb diesen Dämon aus und wies die Jünger auf den großen Glauben dieser Frau hin, als sie um die Brosamen bat, die vom Tisch der Kinder fielen. Dann ging er zurück nach Galiläa (Matthäus 15,21-28). Das war die Art und Weise, wie Jesus lebte. Er legte den ganzen Weg bloß für EINE Seele zurück. Das war statistisch nicht beeindruckend! Aber es entsprach dem Willen Gottes.

      Jesus diente auf diese Weise 3 ½ Jahre. Und am Ende dieser Zeit sagte er: „Vater, ich habe das Werk vollendet, dass du mir zu tun aufgetragen hast“ (Johannes 17,4). Hatte er all die Not, die es in der Welt gab – in Indien, in Afrika – beseitigt? Nein. Aber er hatte das Werk vollendet, das der Vater ihm aufgetragen hatte. Und er hatte kein Verlangen, einen einzigen Tag länger auf Erden zu leben. Auch der Apostel Paulus konnte am Ende seines Lebens sagen: „Ich habe meinen Lauf vollendet“ (2. Timotheus 4,7).

      Du hast eine andere Berufung und ich habe eine andere Berufung im Leib Christi. Aber wir müssen alle verstehen, was wir nach Gottes Willen tun sollten. Einer der Hauptgründe, warum wir für die Stimme Gottes taub werden ist die UNWIRKLICHKEIT, die es in unserem Leben gibt – die Unehrlichkeit und die Vortäuschung.

      Die Pharisäer konnten nicht hören, was Jesus sagte, weil sie ein Leben der Vortäuschung führten. Sie vermittelten anderen den Eindruck, dass sie fromm waren. Sie traten vor dem Volk als Führer und Gelehrte ihrer Zeit auf. Wärest du Petrus und Johannes vier oder fünf Jahre bevor sie Jesus getroffen hatten begegnet und hättest sie gefragt, „Petrus, Johannes, könntet ihr mir den Namen einer frommen Person nennen, die ihr kennt?“, dann hätten sie den Namen eines Pharisäers genannt, der ein Ältester in der örtlichen Synagoge war. Weil das ihr Verständnis war – dass Menschen, die die Heilige Schrift studierten, fasteten, beteten, kleine Schachteln mit Bibelversen auf ihrer Stirn trugen und so heilig und fromm aussahen, wirklich fromme Menschen waren. Du kannst dir dann den Schock vorstellen, den sie erlitten, als sie hörten, wie Jesus diese Ältesten in der Synagoge als einen Haufen von Heuchlern, die Kandidaten für die Hölle waren, scharf kritisierte.

      Als Jesus seine Jünger auswählte, hat er keinen einzigen von irgendeiner Bibelschule ausgewählt. Es gab zu jener Zeit eine Bibelschule in Jerusalem, die von Gamaliel geleitet wurde. Aber Jesus ging nicht dorthin, um seine Jünger auszuwählen. Er sammelte sie am Seeufer in Galiläa auf – ungebildete Männer – und machte sie zu seinen Aposteln. Sie schrieben Briefe, die Bibelseminare heute den Studenten für den Erwerb eines Doktortitels in Theologie zum Studieren geben! Ist das nicht erstaunlich? Ich denke, dass Petrus nicht in der Lage gewesen wäre, einen akademischen Grad von irgendeiner unserer Bibelschulen zu erlangen. Vielleicht wäre nur einer von den Jüngern in der Lage gewesen, einen solchen akademischen Grad zu erwerben – Judas, der Klügste und Gewiefteste der Gruppe.

      Warum hat Jesus solche Leute ausgesucht? Sie hatten ein gutes Herz und waren bereit, auf ihn zu hören. Welches Aufsehen gab es, als diese einfachen Männer in eine Synagoge gingen und predigten. Sie predigten nicht die Routinebotschaften, welche die Menschen immer gehört hatten. Sie waren Propheten. Die Menschen haben Propheten nie gemocht. In den 1500 Jahren von Israels Geschichte, hieß es, wie Stephanus sagte: „Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt?“ (Apostelgeschichte 7,52).

      Diese Apostel waren keine diplomatischen Redner. Sie waren Propheten. Und ich glaube, dass unser Land zu dieser Zeit ein paar Propheten gebrauchen könnte, damit wir hören können, was Gott sagt. Gott kümmert es nicht, was in den Augen der Menschen groß und hoch angesehen ist.

      Ich bin nicht gegen solche Konferenzen wie diese. Aber ich habe vor mehr als 20 Jahren aufgehört, zu solchen Konferenzen zu gehen. Ich lehne solche Einladungen jetzt ab. Ich weiß, dass solche Konferenzen dich berühmt machen können. Man bekommt viel Berichterstattung in den Medien. Als ich in den Dörfern unseres Landes – wo jetzt der Hauptteil meines Dienstes ist – unterwegs war, habe ich festgestellt, dass die Leute, die die wirkliche Arbeit tun, nicht bei einer Konferenz wie dieser sind. Sie sind unbekannt und draußen in diesen Dörfern. Sie können nicht Englisch sprechen und sie wissen gewiss nicht, wie man ein Papier präsentiert. Aber sie sind mit dem Heiligen Geist erfüllt, sie lieben den Herrn und sie gehen hinaus und bringen verlorene Seelen zum Herrn. Wir preisen den Herrn für solche

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