Tata's Entdeckungen. Renke Liebig

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Tata's Entdeckungen - Renke Liebig

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      Es war ein heißer Sommertag. Ich habe endlich den Weg geschafft. Den Jakobsweg in Spanien. Ich pilgerte viele Kilometer zu Fuß. Zum Abschluss des Weges habe ich mir eine Pilgermesse angehört. Dort wurde gesagt, dass der Weg hier keinesfalls zu Ende ist. Der Weg fängt jetzt erst an. Ich habe die Wörter zwar gehört, doch verstanden habe ich sie nicht. Erst später wurden mir die Themen klar. Ich wollte schon immer ein Buch schreiben. Ich wusste nur nicht, worüber. So habe ich beschlossen, jeden Tag ein wenig zu schreiben. Zunächst habe ich ein Jahr lang ein Blog im Internet verfasst. Es war aufregend zu sehen, wie immer mehr Artikel entstanden sind. Ich wollte nicht mehr nur bloggen. Jetzt wollte ich ein Buch schreiben. So habe ich die Artikel, die ich geschrieben habe, in eine Geschichte eingearbeitet. Das Buch heißt TATA‘S ENTDECKUNGEN. Es handelt von Tata, der zunächst Doktor ist und den Menschen hilft. Dann wird er selber zum Patienten und die Menschen helfen ihm. Am Ende ist Tata weder Doktor noch Patient, sondern ein Mensch, der das Leben erfährt.

       EINLEITUNG

      Tata träumt ein wenig vor sich hin. Er ruht in sich selbst. Es ist still. Gedanken formen sich selbst zu Wörtern. Er lacht. Ein Lachen, das nicht von dieser Welt ist. Das kosmische Lachen. Es zieht ihn in einen eigenartigen Moment hinein, den Quantenmoment. Es ist wieder still. Ein zeitloser Gedanke strebt in seine Wahrnehmung. Fragen erscheinen. Wer bin ich? Was ist die Zeit? Was ist das Ego? Diese Fragen sprengen den rationalen Verstand von Tata. Er wacht aus seinem Traum auf.

      Ich frage mich: Bin ich verrückt? Bin ich erleuchtet? Bin ich verrückt und erleuchtet? Ich bewege mich hinein in die Seinsfreude, in die Lebensfreude. Ich bewältige eine Identitätskrise. Ich durchlebe Krankheiten en masse. Ich komme zu der Tata-Erkenntnis von Sein, Denken und Tun.

      Eine Pilgerin erscheint barfüßig vor meinem inneren Auge. Das erste Kapitel zeigt Menschen, die mir auf meiner Reise in Spanien begegnet sind. Wörter formen sich in meinen Gedanken zu einer Einstellung:

      Gib, was du hast. So erhältst du, was du brauchst.

      1. WANDERUNG

      Darf ich mich kurz vorstellen? Ich bin Tata, der Chef der Universität des Universums. Mein Spezialgebiet ist das Erleben des Bewusstseins. In diesem Bereich erscheinen in meiner Wahrnehmung viele Menschen. Daher habe ich einen Raum geschaffen, indem ich mit ihnen in Kontakt trete. Wenn notwendig, gebe ich Ratschläge. Sie suchen Hilfe, doch gebe ich ihnen oft nicht das, was sie sich zunächst wünschen. Ich gebe ihnen, was sie aus meiner Sicht brauchen. Mit jedem Menschen und Besucher entstehen so Artikel, die für sie und mit ihnen verfasst werden.

      Es tritt eine große Frau in den Raum mit einem großen Rucksack auf ihrem Rücken. Sie stellt sich als Pilgerin vor. Sie hat viele Fragen über die Wege dieser Welt. Sie möchte mehr erfahren über die Erkenntnisse, die ich auf meinen Reisen gesammelt habe.

      Ich schweige für lange Zeit. Anschließend überreiche ich ihr einen Artikel mit dem Namen JAKOBSWEG. Es ist eine Zusammenfassung über die Abenteuer und Schlüsselmomente, die ich auf den Wegen erlebt habe.

      Hier ist der Artikel JAKOBSWEG.

      1.1 JAKOBSWEG

      TATA

      Mich interessiert heute, wie die aktuelle Entwicklung der Pilgerzahlen auf dem spanischen Jakobsweg ist. Pilger sind Menschen, die die letzten 100 Km zu Fuß oder die letzten 200 Km mit dem Fahrrad nach Santiago de Compostela reisen.

      Der Jakobsweg ist beliebt. Aber warum ist das so? Ich bin selbst den Camino Francés und die Via de la Plata auf dem sogenannten Camino de Santiago gepilgert. Ich habe zunächst die sportliche Herausforderung als Grund angesehen. Religiöse Motive spielen ebenso eine Rolle für Pilger, um sich stärker mit Gott zu verbinden. Die Landschaften in Spanien sind faszinierend. Vor allem die Spanier selbst geben dem Wort Temperament eine neue Bedeutung. Die Mitpilger sind gesprächsbereit und haben immer ein offenes Ohr. Man darf nicht die spirituelle Dimension dieser Wege unterschätzen. Menschen wollen langsamer durch das Leben schreiten. Unzählige sind gehetzt und stehen unter Dauerstress im Alltag. Die Gründe sind vielschichtig, zumindest für den Verstand. Gesundheit, Familie, Arbeit oder Geld. Sie wollen aus dem Hamsterrad des ewigen Konsums ausbrechen und ihr Leben leben. Schlicht leben, nicht so kompliziert.

      Mir ist aufgefallen, dass ich jeden Tag mit erhöhter Aufmerksamkeit auf dem Weg gepilgert bin. Das hat mich in einen Zustand der tiefen Meditation geführt. So habe ich mich mit meiner Umwelt verbunden. Die Trennung von innen und außen verschwindet. Man wird eins mit der Umgebung. Es werden viele vergangene Erinnerungen aufgearbeitet; dabei wird das psychische Leiden mit jedem Schritt geringer. Der Weg gibt dir die Stärke, sich mit den Problemen auseinanderzusetzen. Man wird immer präsenter. Der Weg gibt jedem Ideen für neue Projekte. Nichtsdestotrotz ist man an das Jetzt gebunden. Man plant seinen Tag, seine Route, seine Ausrüstung, seine Zielherberge. Probleme werden angepackt und so aufgelöst. Man erkennt sich selber in den Menschen wieder, die auf dem Weg sind. Durch die unendlichen Gespräche mit den Mitpilgern lernt man sich selber wieder kennen.

      Das Ego, die Vergangenheit und die Zukunft haben keine Macht. Das Jetzt wird immer präsenter. Nur dieser eine Schritt zählt. Diesen einen Schritt zu machen, erfordert höchste Konzentration. Der Rest ist Wiederholung.

      Der Jakobsweg gibt uns vielfältige, kreative Impulse. Eingebungen, die im heutigen Alltag fehlen.

      Ich habe auf den Reisen gemerkt, dass ich weder Englisch noch Spanisch spreche. Diese Erfahrung hat den Ehrgeiz geweckt, beide Sprachen intensiv zu studieren. Geschichten prägen diese Erfahrung. Ich habe mich schnell wie ein Blitz im Hamsterrad bewegt. Ich habe mir alle Fragen der Welt gestellt. Ich habe nicht erkannt, dass mein Ego stets neue Wege findet. Ich habe die Lösung innerhalb meiner Gedanken gesucht, nie die Gedanken an sich angeschaut. Ich habe weder das tiefe Bewusstsein entdeckt, noch die Zeit, noch das Ego.

      Die Wege dieser Erde haben für jeden eine andere Bedeutung. Ich erhielt Kraft durch den Weg, physisch wie mental. In schwierigen Zeiten erinnere ich mich an den Weg und seine positive Kraft.

      Die Pilgerreise dauerte Stunden, Tage und Wochen. Jeder Tag war wie ein neues Leben. Neue Begegnungen, neue Landschaften. Alte Weggefährten habe ich mit besonderer Freude empfangen. So entsteht ein Gefühl der Gemeinschaft, des Zusammenhalts. Es ist wie eine große Familie. Herrlich!

      Der Weg gibt jedem das, was man braucht, nicht das, was man will.

      Ich habe verschiedene Menschen auf den Wegen getroffen. Einen Brasilianer. Drei Chilenen. Einen Australier. Zwei Spanier.

      Ich gebe Ihnen hier den Raum, um Ihre Erfahrungen zu teilen.

      BRASILIANER

      Ich traf auf dem Camino Francés einen brasilianischen Hospilatero, dieser hatte folgende Botschaft parat:

      „Der Camino gibt dass, was er und sie finden will.“

      „Es ist nicht wichtig, was morgen ist oder was gestern war. Du lebst jetzt und nicht vor fünf Minuten oder in fünf Minuten.“

      „Gestern ist nicht wichtig, morgen ist nicht wichtig. Das, was du im Moment machst, das ist das Wichtigste im Leben.“

      In Essenz hat er das auf diese Weise ausgedrückt. Seine Erklärung dauerte, bemerkenswert, fünfzehn Minuten.

      CHILENEN

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