Die besten Voll-und Nebenverdienste. Roland Benn
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kurzfristig oder spontan zu den Dauerkunden dazu. Ein Auto sollte allerdings auch vorhanden sein,
da manche Hunde auch abgeholt werden müssen.
Wollen Sie auch Tagesbetreuung anbieten, darf es schon ein bisschen mehr sein: Unabdingbar ist
eine geeignete Immobilie. Ein eigenes Haus (mit wenigen oder mit toleranten Nachbarn) ist
unumgänglich. Denn die Tiere sollten nicht wie in einem Tierheim stupide in Zwingern eingesperrt
sein – zumindest nicht den ganzen Tag. Die Hundehalter könnten sonst doch wieder Abstand
nehmen von Ihrer Betreuungsidee. Besser wären Spielecken und Aufenthaltsboxen. Außerdem
brauchen Sie Futternäpfe, Hundespielzeug, Bürsten.
Von der Tages- zur Ganztagesbetreuung ist es dann nur noch ein kleiner Schritt. Wenn Ihre
Hundehalter nämlich in Urlaub wollen, ins Krankenhaus müssen oder beruflich eine Zeitlang
abwesend sind, ist Fulltime-Service gefordert. Hier kommen Sie dann wohl nicht mehr ohne
Hundezwinger aus (für die Nachtzeit). Je mehr Hunde man zu betreuen hat, desto sinnvoller ist es,
große und kleine Hunde von einander zu trennen.
Das Startkapital:
Das Startkapital richtet sich nach der Art der Dienstleistung, die Sie anbieten wollen. Mit quasi NULL
Euro Startkapital kommen Sie aus, wenn Sie einen reinen Gassi-Service betreiben – vorausgesetzt,
Sie haben Auto, Handy, tätigkeitsgerechte Kleidung ohnehin schon.
Für Futternäpfe, Spielzeug etc. können Sie 500 Euro rechnen.
Der Einbau von Boxen oder Zwingern dürfte je nach Anzahl zwischen 1.000 und 5.000 Euro kosten.
Fangen Sie mit wenig an und erweitern Sie, wenn die Nachfrage steigt.
Der Start:
Ein Gassi-Dienst ist ausgezeichnet geeignet, nebenberuflich einzusteigen. Fast zwangsläufig wächst
Ihr Bestand an Kunden, wenn Sie kontinuierlich werben; die Mundpropaganda trägt ebenfalls zu
Ihrem Erfolg bei. Nach sechs Monaten kann u.U. der Übergang zum Hauptberuf gewagt werden.
Gründer, die Unterstützung des Arbeitsamtes für den Start in die Selbstständigkeit erhalten, können
sich von Anfang an hauptberuflich ausrichten.
Die Werbung:
Sie werden vielleicht einwenden, dass Sie neben den o.g. Investitionen doch auch für erste
Werbemaßnahmen Geld brauchen. Mein Rat: Auch hier können Sie kostengünstig starten: Bevor Sie
Geld für teure Anzeigen ausgeben, informieren Sie lieber die Tierheime in Ihrer Umgebung. Diese
werden Sie gerne weiterempfehlen, denn so mancher Fiffi müsste gar nicht in solch eine Anstalt,
wenn dem Halter ein Gassi-Geh-Service oder eine Tagesbetreuung bekannt wäre. Danach besuchen
Sie alle Tierärzte; auch hier werden Sie weiterempfohlen oder Sie erhalten die Erlaubnis, in der
Praxis einen kleinen Aushang anzubringen. Oder Sie lassen einen Stoß Visitenkarten da.
In Grünanlagen etc., wo Hundehalter gewöhnlich ihre Vierbeiner ausführen, kann man DIN A5-Zettel
an Bäumen oder Laternenmasten befestigen, die kurz und prägnant auf Ihre Dienstleistung
hinweisen. Am unteren Ende sind Papierschnitzel mit Ihrer Telefonnummer eingeschnitten, die
Interessenten nur noch abreißen müssen.
Sie können auch Ihren eigenen Hund nehmen (falls nicht vorhanden, von Freunden einen ausleihen)
und mit ihm regelmäßig und ausgiebig spazieren gehen. Allein dadurch wird Ihr Service bekannt: Sie
tragen ein T-Shirt, das vorne und hinten bedruckt ist mit:
Gassi-Geh-Service
Tel. 0172 – 0000000
Auch Tagesbetreuung möglich!
Ein ähnlicher Aufkleber auf Ihrem Fahrzeug und Sie finden weitere Kunden. Trauen Sie sich und
sprechen Sie Hundehalter auch von sich aus an. Sie werden so manchen Stammgast zusätzlich
gewinnen.
Wenn Sie freilich 1-2.000 Euro für Werbung erübrigen können, wird Ihr Geschäft rascher bekannt
werden. Und Sie werden dadurch auch ein größeres Einzugsgebiet Ihrer Kunden erhalten. Als
Medium wählen Sie Ihre Lokalzeitung und vor allem Ihr Anzeigenblatt. Aber verzichten Sie auf teure
Formatanzeigen. Kleinanzeigen in den richtigen Rubriken sind viel effizienter. Wichtig ist, dass Sie
regelmäßig erscheinen, am besten wöchentlich.
Haben Sie Geduld! Da diese Dienstleistung recht neu in Deutschland ist, braucht es ein bisschen
Zeit, bis sie bekannt und anerkannt wird. Aber dann haben Sie treue Dauerkunden.
Erweiterungsmöglichkeiten:
Es sind diverse Geschäftserweiterungen möglich, die zusätzliche Einnahmequellen erschließen. So
bietet es sich geradezu an, Hundefutter, Hundekuchen, Gummiknochen und anderes Spielzeug,
sowie Hundeleinen, Bürsten und Accessoires zu offerieren. Eine Lieferung frei Haus sollte
selbstverständlich sein.
Früher oder später kommen Anfragen, ob Sie nicht auch eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung
übernehmen können, z.B. in der Urlaubszeit oder wenn jemand ins Krankenhaus muss. Dafür
könnten Sie z.B. 30 Euro pauschal pro Tag in Rechnung stellen.
Auch Katzenbesitzer haben einen ähnlichen Bedarf. Inwieweit Sie auch weitere Haustiere in Ihrem
Tierhotel aufnehmen wollen, kommt auf die Umstände an.
Ganz clevere Gründer können das Geschäftskonzept auch als Franchise aufziehen.
Voraussetzungen sind vorheriger eigener Erfolg und die Beratung durch einen versierten
Unternehmensberater.
Unter Umständen kann man eine Hundeschule gründen, wo man Hunden allerlei Nützliches