Homo sapiens movere ~ gejagt. R. R. Alval
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Auf ewig?
Bis ich die Radieschen von unten ansah?
Das erschien mir ein wenig… hm… lang.
Ich hatte für mich etwas anderes vorgesehen. „Mit der Zeit kommt die Liebe, Sam. Wenn es soweit ist, wird er dich auf Händen tragen. Egal, ob du das willst oder nicht. Er wird mehr um deine Sicherheit besorgt sein, als um seine eigene. Er wird dir jeden Wunsch von den Augen ablesen, deine Meinung wissen wollen. Du wirst der Inhalt seines Lebens sein. Die Magie der Gefährtenbindung sorgt dafür, dass ihr zusammenkommt. Egal, welche Gefühle ihr jetzt füreinander hegt. Ihr könntet euch hassen und doch könntet ihr einander nicht widerstehen. Doch die Liebe kommt, Sam. Wahrscheinlich nicht sofort, doch sie wird kommen. Manchmal muss man nur ein wenig geduldiger sein.“
Liebe.
Ich war mir sicher, dass ich mich in Alan verlieben könnte. Aber ob er dazu fähig war? Als Alpha, dessen Rudel über allem stand? „Gibt es Ausnahmen?“ Fiat nickte langsam nach einer sorgenträchtigen, lautlosen Minute. „Ja.“ Ja? Mehr nicht? „Gibt es besondere Gründe dafür?“ Wieder nickte sie. Diesmal mit einem schwachen, beinah wehleidigen Lächeln. „Die Loyalität eines Alphas liegt nicht zwangsläufig bei seiner Gefährtin. Da dies der Natur zuwider ist, kann es dazu führen, dass jegliche Gefühle, die die Gefährtin oder den Gefährten betreffen, zum Schweigen gebracht werden. Aber die Bindung, Sam, wird dennoch bestehen. Ich hoffe für dich, dass Alan nicht zu diesen Ausnahmen gehört.“ Das war schlecht.
Was mein Glück in letzter Zeit betraf, stand ich bei ihm nicht zwingend an erster Stelle.
Oder überhaupt irgendwo auf der Liste.
Was, wenn ich mich in Alan verliebte und er in mir trotzdem nichts anderes sah als die Frau, die ihm starke Nachfahren gebären konnte? Nein, das wäre nichts für mich. Ich musste mich solange mit Händen und Füßen gegen ihn wehren, bis ich mir sicher sein konnte. „Also, wenn wir keinen Sex haben, gibt es keine Bindung, richtig?“ Fiat nickte. „Was aber noch wichtiger ist: Wenn die Bindung erst einmal besteht, kann er dich nicht mit einer anderen Frau betrügen. Auch dann nicht, wenn er ein halbes Dutzend blaue Pillen einwirft. Solltest du einmal mit ihm schlafen, Sam, wirst du ihn nie – hörst du – nie wieder los! Egal, ob ihr vögelt wie die Wilden, ob ihr unterbrochen werdet oder nur einer von euch zum Höhepunkt kommt. Ähnlich einer Entjungferung: Drin ist drin; das ist genug. Die Magie der Bindung ist… wie soll ich es am besten erklären… Stell sie dir vor wie ein Siegel, das sich in dem Moment aktiviert, in dem ihr eins werdet. Das war jetzt sehr vereinfacht, aber hoffentlich bildlich genug. Eine Magie, die lebenslang hält.“ Das klang wie eine Warnung.
Eine sehr ernst zu nehmende, die mir noch eine Zeit lang in den Ohren nachhallen würde.
„Verstehe. Dann wird er wohl noch eine Zeit schmoren müssen.“
Und ich auch.
Nur für ein bisschen Spaß gedachte ich nicht meine Zukunft wegzuwerfen. So plemplem war ich nicht. Sogar wenn meine Hormone mich in Alans Nähe dazu brachten, mich sehr, sehr unvernünftig zu benehmen. Wobei: Nach Fiats Erklärung schien es zu genügen, wenn Alans Schwanz meiner Vagina nur mal kurz Hallo sagte. Ein wenig dürftig, oder? Dabei hatte ich immer angenommen, es hinge mit dem Samenerguss zusammen. Wie sehr man sich doch irren konnte.
„Komm, Sam. Alan dürfte vermutlich inzwischen platzen, weil wir zwei uns so lang unterhalten haben.“ Huch, waren wirklich schon drei Stunden vergangen? Entweder das oder meine Uhr ging falsch. „Darf ich dich noch was fragen?“ Fiat nickte lächelnd. „Klar. Ich vermut,e es geht darum, dass Alan und sein Rudel mich derart respektvoll behandeln, obwohl ich mir sicher bin, dass sie nichts lieber tun würden, als mir in den Hintern zu treten, richtig?“ Wow, konnte diese Frau auch noch Gedanken lesen?
Betreten schaute ich zu Boden und nickte.
„Er hat es dir nicht gesagt.“ Mir was gesagt?
Stirnrunzelnd sah ich sie an und erkannte, wie sie mit sich selbst rang. Was verschwieg sie mir? „Ist es etwas Schlimmes?“ Fiat lachte. Ein melodiöses Lachen, dass wunderbar zu ihren anmutig gleitenden Bewegungen passte. „Nein. Es sei denn, du verhältst dich mir gegenüber dann auch so ... unterwürfig. Dann werde ich dir in den Hintern treten müssen.“ Sie sollte es endlich ausspucken und mich nicht so lang auf die Folter spannen! „Wir sind Naga.“
Aha.
Falls da was bei mir klingeln sollte, es klingelte nicht. „Hmhm.“ Eine sehr intellektuelle Antwort von mir. „Und was soll das sein?“ Ihr melodiöses Lachen wurde von einem breiten Grinsen begleitet. „Halbgötter. Wir sind Halbgötter.“ Fiat wollte mich wohl auf den Arm nehmen. „Klar. Und ich bin Kleopatra.“ Ihr Lachen verstummte, das Grinsen aber blieb. „Das war kein Scherz, Sam. Erinnerst du dich daran, als du damals gefragt hast, ob Roman eine unserer Frauen umgebracht haben könnte? Es wäre ihm nicht möglich gewesen. Naga sterben nur durch die Hand eines anderen Naga. Alle anderen Verletzungen – und seien sie auch noch so schwerwiegend – heilen.“ Meine Augen drohten mir aus dem Kopf zu fallen.
Sie machte echt keinen Witz, oder?
„Aber… warum bezeichnen euch Alan und die anderen dann als…“, ich musste kurz nachdenken, „…keine echten Were? Sie meinen, ihr könnt keine vollkommen tierische Gestalt annehmen? Wie kommen sie auf diesen Gedanken, wenn ihr doch… Halbgötter seid?“ Fiats Augen glitzerten belustigt, wobei ich das Gefühl hatte, dass die sich irgendwie veränderten. War es die Farbe? Sie schienen fast von innen heraus zu leuchten. Ein glühendes Gelbgrün, dass intensiver kaum sein konnte.
Abgesehen davon irritierten mich ihre Pupillen.
Bei unserer ersten Begegnung hatte ich angenommen, es handelte sich um eine Täuschung. Doch jetzt erkannte ich, dass sie tatsächlich anders waren. Nicht rund, sondern länglich geschlitzt. „Ich zeige es dir.“ Zeigen? Verdammt! In letzter Zeit machten meine Gedanken einem Papagei Konkurrenz. Furchtbar. Es reichte doch, wenn es gesagt wurde. Ich musste es gedanklich nicht wie ein Echo wiederholen.
Mit fließenden Bewegungen entledigte sich Fiat ihres Kleides, unter dem sie nichts trug.
Gar nichts.
Nur makellose Haut über wohl definierten Muskeln. Völlig ungeniert stand sie mir nackt gegenüber und sah mir tief in die Augen. Wahrscheinlich waren es diese Augen, die mich nicht losließen; mich zwangen hinzusehen. Dabei wollte ich meine angesichts des hellen Lichts, von dem Fiat plötzlich umgeben war, schließen.
Magie.
Anders als alles, was ich bisher gefühlt hatte.
Anders als die Magie von Spline, die ich schmecken konnte.
Anders als die Magie, die Humphrey benutzt hatte.
Älter, reiner und stärker als alles, was ich mir hatte vorstellen können.
Gewaltig!
In dem