Drei Monate in Dixie. Arthur James Lyon Fremantle

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Drei Monate in Dixie - Arthur James Lyon Fremantle Zeitzeugen des Sezessionskrieges

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besonders jener der 7th Hussars und der Guards.

      Seine kürzlichen Siege bei Galveston und Sabine Pass haben ihm großen Ruhm beschert. Er hat außerordentliche Kühnheit bewiesen, indem er schwerbewaffnete Kriegsschiffe mit armseligen, von texanischen Kavalleristen bemannten Flussdampfern angriff.

      Der Hauptgrund seines Besuches in Brownsville war die Regelung des Baumwollhandels. Er hatte die Order erlassen, dass die Hälfte des Wertes der exportierten Baumwolle in Importgüter investiert werden müsse, die dem konföderierten Staate zugutekämen. Der Präsident hatte diese Order als gesetzeswidrig und tyrannisch verurteilt.

      Die Offiziere von Magruders Stab sind ausgesprochen gutaussehende Männer von ausgezeichnetem Charakter. Ihre Namen lauten: Major Pendleton, Major Wray, Captain De Ponté, Captain Alston, Captain Turner, Lieutenant-Colonel McNeil, Captain Dwyer, Dr. Benien, Lieutenant Stanard, Lieutenant Yancey und Major Magruder. Letzterer ist ein Neffe des Generals und ein besonders ansehnlicher junger Bursche. Sie alle verstehen sich ausgezeichnet mit ihrem Vorgesetzten und bilden eine sehr ungezwungene Gesellschaft. Mir wurde der Ehrenplatz an der Tafel angeboten, der stets heftig umkämpft ist, nämlich der Sitz zur Rechten der Dame. Nach der Mahlzeit stimmten wir etliche Lieder an. Sowohl der General als auch sein Neffe sangen und ebenso Captain Alston, dessen korpulente Statur sich jedoch als übermächtig für seinen kleinen Hocker erwies, weswegen er inmitten eines Liedes mit lautem Krachen unter dem Tisch verschwand. Captain Dwyer ließ uns an seinem ausgezeichneten Geigenspiel teilhaben und ein betagter und bereits leicht berauschter General der Miliz kümmerte sich um den Punsch und hielt einige "geschliffene" Reden. Es war dieser ein grobschlächtiger alter Kämpe und er rühmte mehrfach den Namen McGuffin. General Magruder trägt zu derlei festlichen Anlässen stets eine rote Wollmütze und er führte den Vorsitz unserer Feiergesellschaft mit großem Können.

      Es war bereits 23.30 Uhr, als ich mich endlich von dieser sympathischen Gruppe losreißen konnte und als ich mich verabschiedete, wurde ich mit Freundschaftsbekundungen und Empfehlungsschreiben überschüttet.

      16. April 1863 (Donnerstag): Heute begannen unsere Unannehmlichkeiten. Gegen Mitternacht verließen McCarthy und ich die Gastlichkeit des Offizierszeltes und bestiegen die mexikanischen Sättel, unter denen sich knochige Mustangs befanden, deren Ausdauer bereits arg unter dem vergangenen Monat voller Anstrengungen bei miserablem Futter gelitten hatte. Auf diesen Kreaturen machten wir uns auf die Suche nach Mr. Sargent und seinem Wagen. Zwei Texas Rangers fungierten als unsere Führer.

      Bei Tagesanbruch erreichten wir Los Animos, ein heruntergekommenes Farmhaus, in dessen Nähe Mr. Sargent sein Nachtlager hätte aufschlagen sollen; wir konnten allerdings nirgends eine Spur von ihm finden.

      Wir befanden uns nun am Rande eines trostlosen Gebietes von knapp 100 Kilometern Durchmesser namens "The Sands". Im Vergleich zu dieser Ödnis waren die Prärie und das Chaparral ein regelrechter Garten Eden.

      Da der Sand tief war und ein starker Wind blies, waren keine Wagenspuren auszumachen, denen wir hätten folgen können, aber wir erlangten bald Gewissheit, dass unser treuloser Jehu sein Lager abgebrochen und uns zurückgelassen hatte. [Anm. d. Übers.: Die Erwähnung des mit einer "Blutschuld" beladenen israelitischen Königs Jehu ist wohl als spöttische Anspielung auf Sargents jüdischen Glauben und die potentielle Lebensgefahr, die in jener unwirtlichen Gegend von seiner Unzuverlässigkeit ausging, zu verstehen.]

      Wir mühten uns durch den Sand vorwärts und verfluchten unser Pech, Mr. Sargent und schließlich sogar den guten Magruder als indirekten Verursacher unseres Elends. In der Tat war unsere Lage äußerst beklagenswert. Wir befanden uns ohne Nahrung oder Wasser inmitten einer Wüste; unsere Pferde litten sichtlich und waren ihrem Ende nahe. Unsere Knochen schmerzten von den mexikanischen Sätteln und um unsere Notlage vollkommen zu machen, wurden die beiden Rangers unruhig und begannen mit dem Gedanken zu spielen, die Pferde zu nehmen und umzukehren. Als unser Unglück hiermit seinen Höhepunkt erreicht hatte, erspähte ich glücklicherweise einen Mexikaner, der uns Auskunft über den Verbleib unseres Wagens erteilen konnte. Mit frischem Mut und vollkommen erschöpften Pferden nahmen wir die Verfolgung auf.

      Niemals zuvor waren Mr. Sargents Maultiere dermaßen schnell vorwärtsgeprescht und es war bereits 09.00 Uhr, als wir sie schließlich einholten. Mein Tier war zweimal gestrauchelt und McCarthy war grün im Gesicht vor Erschöpfung und Wut. Mr. Sargent empfing uns ausgesprochen fröhlich und wir waren vernünftig genug, nicht mit ihm zu streiten, obgleich McCarthy zuvor wiederholt angemerkt hatte, dass er es für angebracht hielte, den Kerl niederzuschießen.

      Wir hatten neuneinhalb Stunden im Sattel gesessen und waren vollkommen erschöpft. Unsere mürrischen texanischen Führer besänftigten wir mit Speck, Kaffee und fünf Dollars in Goldmünzen.

      Wir rasteten bis um 14.00 Uhr und mühten uns anschließend weiter durch die sandige Ödnis vorwärts. Obwohl wir das Pferd des Richters zur Unterstützung einspannten, kamen wir nicht schneller als mit drei Kilometern pro Stunde voran.

      Das Antreiben von Maultieren ist eine eigene Wissenschaft und Mr. Sargent gilt auf diesem Gebiete zu Recht als wahrer Gelehrter. Er brüllt unablässig – zumeist Flüche von derb-komischem Charakter. Seine Maultiere schlägt er nur selten, wenn eines von ihnen jedoch durch außergewöhnliche Faulheit seinen Zorn erregt, so schreit er: "Richter, komm' mit einem großen Knüppel und mach' ihm die Hölle heiß!" Während das Tier jene Züchtigung empfängt, die der Richter aus den Tiefen der Hölle heraufbeschwört, bemerkt Mr. Sargent: "Ich wünschte, du wärst Onkel Abe; ich würde dir Beine machen, du gottverdammter Hurensohn!" Seine Vorstellung von vollkommener Glückseligkeit scheint es zu sein, die Herren Lincoln und Seward vor seinen Wagen zu spannen. Maultiere laufen zuverlässiger, wenn man ihnen andere Esel voranstellt. Ein weiterer Kniff, auf den Mr. Sargent regelmäßig zurückgreift, besteht darin, mit der Faust an das Wagendach zu hämmern und mit dem Stiefel auf das Trittbrett zu stampfen. Der resultierende Lärm ermuntert die Maultiere ebenso effektiv wie es die Prügel tut. Mr. Sargent ließ seine mitfühlende Seele durchblicken, als er mir erklärte: "Es ist die schlechteste Idee der Welt, Nigger und Maultiere zu prügeln, denn je öfter man es tut, desto mehr gewöhnen sie sich daran."

      Gegen 17.30 Uhr erreichten wir eine Wasserstelle, aber obgleich sie als gute Quelle gilt, war das Wasser dermaßen salzig, dass es nahezu untrinkbar war. Mehrere Baumwollwagen und drei Fuhrwerke, die einem gewissen Mr. Ward gehören, lagern gemeinsam mit uns.

      Heute haben wir lediglich 25 Kilometer geschafft.

      17. April 1863 (Freitag): Nachdem ich die vergangene Nacht in einem mexikanischen Sattel verbracht hatte, erschien mir unser Rinderfell im Sand als geradezu luxuriöse Bettstatt.

      Um 05.00 Uhr spannten wir an und gegen 09.00 Uhr erreichten wir eine Quelle, deren Wasser schlammgetrübt, aber dennoch trinkbar war.

      Ich ging mit dem Richter voraus, der, so er denn einmal nüchtern ist, ein durchaus wohlinformierter und vernünftiger Mann ist. Mr. Sargent und ich sind gute Freunde und wenn er auch ein ungeschlachter Geselle ist, so verstehen wir uns doch großartig.

      Mr. Ward, ein Konkurrent von Mr. Sargent, hat sich mit drei Wagen unserer Reisegruppe angeschlossen. Er hat seinen Einspänner gegen einen Baum gefahren und sich dabei das Wagendach abgerissen, was Mr. Sargent immens erheiterte.

      Wir nahmen unser Frühstück unter beträchtlichen Schwierigkeiten ein. Es blies ein starker Wind, der Sandwolken aufwirbelte und damit unser Essen verdarb.

      Einer unserer Reisegefährten ist ein armer, kleiner, schwächlicher Israelit, der mir jedoch sehr umgänglich erscheint, obgleich er mit einem fürchterlichen Yankee-Zungenschlag spricht. Diese sprachliche Eigenheit fehlt Mr. Sargent und dem Richter völlig.

      Um 14.00 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg. Ich hatte

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