Der singende Physiklehrer. Helmut Wolters

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Der singende Physiklehrer - Helmut Wolters

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Er meint, dass man diesen Aspekt im fächerübergreifenden Unterricht von Physik und Philosophie in der Oberstufe seines Gymnasiums mit den Schülern diskutieren sollte und könnte.

      Diese Idee gefällt mir. „Kreativ, der Schulleiter“, denke ich bei mir.

      Eine kurze Gesprächspause entsteht, wir schauen uns an und der Schulleiter fährt fort: „Welche Vision von Schule haben Sie? Ich habe das bisher alle Lehrer gefragt, die hier anfangen wollten.“

      Ich hole tief Luft, mit einer solchen Frage habe ich nicht gerechnet. Ich komme aus einer Branche – der theoretischen Physik -, in der Visionen nicht so im Gespräch waren.

      Dennoch fällt mir die Antwort, die spontan aus mir heraus kommt, nicht schwer: „Ich will weg von der autoritären Schule mit Zwang und Schlägen, wie ich sie erlebt habe. Hin zu einem demokratischen Miteinander, in dem Konflikte nicht mit Gewalt gelöst werden, sondern durch Gespräche, die durch Aufeinander - Hören, Toleranz und Kompromissbereitschaft geprägt sind. Auch will ich weg von dem Elitären meiner Schule. Ich will mein Wissen mit den Schülern teilen und sie befähigen, dieses Wissen zu verstehen. Ich will mich für eine Demokratisierung von Wissen einsetzen. Ich glaube daran, dass Schüler Raum zur Selbstentfaltung und zum Lernen brauchen, und ich will helfen,diesen Raum in Schule zu erschaffen .“

      Der Schulleiter nickt. „Gefällt mir und liegt auf meiner Linie“, antwortet er.

      Ich spüre Sympathie und habe das Gefühl, dass wir uns auf gleicher Augenhöhe begegnen. Hier kann und will ich bleiben und mein Lehren der Physik beginnen.

      Wie als Dreingabe, um meine innere Entscheidung zu bestärken, kamen wir im weiteren Gespräch darauf, dass wir an der gleichen Schule in Uerdingen Abitur gemacht haben. Zufällig war es auch dieselbe Schule, an der mein Vater seinen mittleren Schulabschluss absolviert hatte. Kann es solche Zufälle geben?

      Die Chemie stimmte, wie es so schön heißt, obwohl ich Physiklehrer war, und er die Fächer Geschichte und Englisch vertrat. Dieses Mal wurde mir vom Schicksal ein leichter Start beschert.

      Zu der Zeit wußte ich noch nicht, dass 20 Jahre intensiver Zusammenarbeit vor uns liegen, die sich durch gegenseitige Wertschätzung auszeichneten. Vieles spricht für meinen Weg als Physiklehrer. Ob es ausreicht , als Lehrer zu bestehen und meine Vision zu verwirklichen, wird sich zeigen.

      Wofür ich als Lehrer stand

      Zu Beginn meines Lehrens am Gymnasium hatte ich folgendes Bild vor Augen:

      Du kommst in den Klassenraum und alle Schüler hängen an deinen Lippen. Sie wollen dein Wissen regelrecht anzapfen, alle Details erfahren zwischen Binomischen Formeln und Kurvendiskussion, zwischen Newtonscher Mechanik und Quantenmechanik. Sie wollen dir Fragen stellen und mit dir über ausgewählte Themen aus Mathematik und Physik diskutieren. Sie wollen verstehen, was sie nicht verstanden haben. Doch – wollen sie das wirklich?

      Ausgehend von meinen Hochschulerfahrungen hatte ich unrealistische Vorstellungen vom Unterrichten an einem Gymnasium.

      Klar, Stunden, in denen die Fragen der Schüler nur so sprudeln, gibt es auch, vor allem in den Leistungskursen Physik. Doch blieben sie die Ausnahme, die absoluten Highlights meines Unterrichtens, für die sich das Lehrerwerden sicher schon lohnt. Diese Stunden machten jedoch, wenn es hochkommt, gerade mal 20 Prozent meiner Lehrtätigkeit aus.

      Ich merkte sehr bald, dass es vielen Schülern nicht darum geht, Physik oder Mathematik wirklich zu lernen oder zu verstehen. Ihnen geht es um Punkte, um Noten, um Zeugnisse, um ihre Laufbahn. Und dafür brauchen sie – verdammt noch mal – leider meine Fächer. Sie lieben sie nicht. Sie hassen sie vielleicht sogar, vermutlich weil sie sie nicht gut verstehen. Ich sah es als meine Aufgabe an, auch für diese Schüler da zu sein. Ich wollte mein Bestes geben, damit sie mit angemessenem Einsatz einen ausreichenden Wissensstand erwerben können, um ihre angestrebten Noten und Abschlüsse zu schaffen und damit ins Leben ziehen zu können.

      Ich wollte beiden Seiten gerecht werden, und dafür stand ich als Lehrer: Einerseits übte ich mich in Milde und Geduld, ich ermutigte diejenigen Schüler, die Mathe und Physik einfach nicht gut verstehen. Auf der anderen Seite diskutierte ich mit den Leistungskursschülern, die die Maxwellschen Gleichungen der Elektrodynamik oder die Schrödinger-Gleichung oder die Boltzmann-Gleichung an der Tafel stehen und genauer erklärt haben wollten. Beides war mein Anliegen und meine Welt des Lehrerseins.

      Aber das Schulleben geht bisweilen weit über das Fachliche und Pädagogische hinaus. So ist die Schule am Ende der Abiturprüfungen auch ein Ort, an dem gefeiert wird. Die Abschiedsfeiern speziell für die „frisch gebackenen“ Abiturienten sind an vielen Schulen Tradition. Von einer solchen Feier an meinem Gymnasium ist im folgenden Kapitel die Rede.

      Anknüpfend an die zweite Grundmelodie meines Lebens – Selbstvertrauen –, vertraute ich auf meine musikalischen Fähigkeiten und gestaltete diese Feier mit.

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