Die beste Nutte der Stadt. Victoria Trenton

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Die beste Nutte der Stadt - Victoria Trenton

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manche hatten Marotten, an die sie sich nur schwer gewöhnen konnte. Sie ertappte sich auch immer öfter dabei, die Männer einfach nur routiniert abzufertigen. Aber solange die ihren Orgasmus bekamen, für den sie letztlich bezahlte hatte – so sah Nina das – hatte sie kein schlechtes Gewissen dabei.

      Und einmal es gab auch richtig Stress mit einem, der nicht akzeptieren wollte, dass sie nicht alles mitmacht. Das war ein Holländer, der ihr in den Mund pissen wollte – und es dann auch machte. Das war das einzige Mal, wo sie im First Class FKK die Fäuste fliegen sah. Gleich nachdem der Typ Nina ins Gesicht gepisst hatte, hatte sie den Alarmknopf gedrückt, den Typen zur Seite geschubst und sich dann auf der Toilette übergeben. Aber auch da wollte der Kerl weiter auf sie pissen. Klaus war da aber schon aufs Zimmer gekommen und hat ihn weggezerrt. Der Holländer fühlte sich im Recht, außerdem war er kräftiger als Klaus, aber nach einer Viertelstunde, in der sich die beiden Kerle anbrüllten, stand Marius plötzlich im Zimmer. Mit ruhiger Stimme sagte er: „Du zahlst dem Mädchen 200 Euro Wiedergutmachung und dann bewegst Du Deinen Arsch aus meinem Lokal und lässt Dich hier nie wieder blicken.“ Der Typ antwortet, er habe schon 100 Euro bezahlt und er sei noch nicht mal gekommen. „Ich lass die Nutte erst in Ruhe, wenn ich abgespritzt habe. Lasst uns in Ruhe und verpisst Euch, ich habe schließlich schon bezahlt!“

      An Klaus gerichtet meinte Marius: „Mut hat das Schwein, dass muss ich sagen. Aber er peilt die Lage nicht.“ Unmittelbar nach dem letzten Wort hatte der Holländer erst eine Faust in der Magengrube und dann einen Haken im Gesicht. Mit aufgeplatzter Lippe, vor Schmerzen gekrümmt wurde er von Marius am Kragen gepackt und den ganzen Klub bis vor die Tür und sogar auf die andere Straßenseite gezerrt. Dort verpasste Marius ihm noch einen so kräftigen Arschtritt, dass er auf allen Vieren auf dem Bordstein landete. Der Typ peilte wirklich nichts. Der rief sogar die Polizei, aber Marius regelte das alles. Für Nina fühlte es sich toll an, von Marius vor diesem Pisser in Schutz genommen worden zu sein. Aber solche Aufregung war wirklich nichts für sie.

      Zum Glück blieb das eine Ausnahme. Die meisten Freier verhielten sich eher brav. Meistens hatte Nina mehr oder weniger Spaß am Job und sie verdiente viel.

      Ihre neue Wohnsituation war zwar nicht optimal aber sie hatte sich bald daran gewöhnt. Wann immer Marius sich blicken lies, machte er klar, dass Nina sich sowohl ihm als als Lena zu fügen hatte. Wenn sie Marius nicht verärgern wollte, musste sie machen, was Lena anordnet. Es war zwar ein wenig irre, aber selbst, wenn sie die Küche von Lenas Wohnung schrubbte oder das Badezimmer säuberte, dachte sie, damit Marius einen Gefallen zu tun – und das war in dieser Zeit das Wichtigste in ihrem Leben: Marius zu gefallen. Sie war blind vor Liebe. Aber ihr gefiel auch, dass sie – sofern sie ihre Pflichten gegenüber Lena erfüllt hatte – ansonsten machen konnte, was sie wollte. An ihren freien Tagen blieb sie einfach im Bett. Oder sie ging Bummeln. Sie kaufte all die Dinge, die sie haben wollte – ein Laptop, das neueste Handy – und niemand hinderte sie daran. Sie schminkte sich grell – manchmal schminkten sich die beiden Frauen stundenlang gemeinsam.

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