Shylock Holmes und Dr. Wattsen. Martin Cordemann

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Shylock Holmes und Dr. Wattsen - Martin Cordemann Shylock Holmes

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Er hat betrogen?

      WATTSEN: („übersetzt“) Davon bin ich überzeugt. Und nicht nur ich. Viele von uns waren der Meinung, dass einige seiner Siege nicht ganz korrekt waren. Aber sie konnten ihm nie etwas nachweisen und ich…

      SHYLOCK: …konnten nichts sagen, weil er Sie sonst belastet hätte.

      WATTSEN: („übersetzt“) Das ist richtig.

      SHYLOCK: Was geschah am Tag des Mordes?

      WATTSEN: („übersetzt“) Ich hatte gerade eine neue Waffe gekauft. Eine schöne Pistole, vernickeltes Silber, Perlmuttgriff, ein echtes Prunkstück. Alle waren davon begeistert. Bis auf Mike.

      SHYLOCK: Warum das?

      WATTSEN: („übersetzt“) Die Waffe fand er toll – aber er war der Ansicht, ich hätte das Geld, das ich ihm schulden würde, für eine teure Pistole verplempert.

      SHYLOCK: Ich nehme an, damit meint er die 25.000 Euro?

      WATTSEN: („übersetzt“) Ja.

      SHYLOCK: Hatte er die zu diesem Zeitpunkt denn schon gewonnen?

      WATTSEN: („übersetzt“) Nein, der Wettkampf findet erst nächsten Monat statt.

      SHYLOCK: Hmmmmm…

      WATTSEN: Was ist? („übersetzt“) Was ist?

      SHYLOCK: Ich kann ein bisschen verstehen, warum Thello Sie verhaftet hat. Sie haben bisher ein ausgesprochen gutes Motiv. Und die Vorgeschichte mit dem Betrug an Frau Draeger, wenn wir das mal so nennen wollen, lässt Sie auch nicht unbedingt als eine vertrauenswürdige Person dastehen.

      WATTSEN: („übersetzt“) Glauben Sie etwa, ich bin schuldig?

      SHYLOCK: So weit bin ich noch nicht. Was können Sie mir sonst noch über Mike erzählen? Wie war das Verhältnis der anderen zu ihm?

      WATTSEN: („übersetzt“) Gespannt. Er war ein Gewinnertyp und hat das den Leuten auch gezeigt. Unterbrechen Sie mich nicht.

      SHYLOCK: Ich hab doch gar nichts gesagt.

      WATTSEN: („übersetzt“) Ach nein? Ihr Verhalten ist schon die ganze Zeit völlig inakzeptabel. So lasse ich mit mir nicht umspringen, immerhin bin ich unschuldig.

      SHYLOCK: Ich denke, das müssen wir noch herausfinden, oder?

      WATTSEN: („übersetzt“) Diese Bemerkung können Sie sich irgendwo hinstecken. Ich weiß genau, was Sie denken. In fünf Minuten sind wir hier fertig.

      SHYLOCK: Ach, wirklich?

      WATTSEN: („übersetzt“) Hören sie, das ist absolut legal. Sehen Sie in Ihre Unterlagen. Mein Anwalt hat dafür gesorgt. Ja, das sind die Detektive, die ich engagiert habe. (zu Shylock) Oh, ich glaube, er spricht mit einem der Wachmänner. (ins Handy) Bitte? Sie sind wieder da? Okay. („übersetzt“) Wo war ich? Ach ja, Mike. Er hat sogar versucht, dafür zu sorgen, dass Herr Hirthe aus dem Verein ausgeschlossen wird.

      SHYLOCK: Das wissen wir. Hätte er Erfolg damit gehabt?

      WATTSEN: („übersetzt“) Dem Verein geht es nicht gut und ich bin auf jedes zahlende Mitglied angewiesen. Deshalb hab ich auch die neue Waffe gekauft, um den Verein interessant für neue Mitglieder zu machen. So eine Waffe hat nämlich sonst keiner.

      SHYLOCK: Ja, ich wette, die zieht neue Leute. Besonders, wenn man dafür wirbt, dass man mit einer Waffe schießen kann, mit der ein Mord begangen wurde.

      WATTSEN: („übersetzt“) Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Wow! Ist das denn möglich?

      SHYLOCK: Frühestens nach der Verhandlung. Im Moment ist sie ein Beweisstück in einem Mordfall. Aber kommen wir zurück zum Opfer.

      WATTSEN: („übersetzt“) Mike war groß, arrogant, selbstsicher. Ein passabler Schütze. Nicht der beste, aber sehr gut. Und er hat es immer darauf angelegt, zu gewinnen. Auf jedem Gebiet.

      SHYLOCK: Für gewöhnlich macht man sich mit einem solchen Verhalten Feinde.

      WATTSEN: („übersetzt“) Es gab da…

      SHYLOCK: Ja?

      WATTSEN: Ich warte noch! („übersetzt“) Es gab da ein paar Austritte seinetwegen.

      SHYLOCK: Geht das etwas genauer?

      WATTSEN: („übersetzt“) Nein. Aber es waren größtenteils Frauen, die ausgetreten sind. Oder deren Freunde.

      SHYLOCK: Was die Frage nahe legt…

      WATTSEN: …hat er was mit diesen Frauen gehabt? („übersetzt“) Das war jedenfalls meine Vermutung.

      SHYLOCK: Hätten Sie auch eine Vermutung, wer ihn erschossen haben könnte?

      WATTSEN: („übersetzt“) Nein. Aber ich war es nicht!

      SHYLOCK: Gut. Danke für das Gespräch.

      WATTSEN: („übersetzt“) Gern geschehen. Ich hoffe, Sie können mir helfen.

      SHYLOCK: Wir werden unser bestes versuchen. Ach, ähm, wo waren Sie eigentlich zur Tatzeit?

      WATTSEN: Das erklär ich dir später.

      SHYLOCK: Auf einmal so vertraulich?

      WATTSEN: (hält den Hörer zu) Das hab ich dir gesagt. Ich sag dir das sofort. (ins Handy) Herr Bauschulte, vielen Dank für das Gespräch. Bis bald. (legt auf)

      SHYLOCK: Also?

      WATTSEN: Er lässt dich grüßen.

      SHYLOCK: Und sein Aufenthaltsort?

      WATTSEN: Keiner von denen hat ein Alibi! Wirklich keiner. Sie waren entweder zu Hause oder auf dem Weg nach Hause, aber bei niemandem gibt es dafür einen Zeugen.

      SHYLOCK: Gut, dann kann ich mir die Frage in Zukunft ja sparen.

      WATTSEN: Das kannst du. (sieht auf die Uhr) Mist, ich muss Chloe noch anrufen. Ich soll mich nachher mit ihr treffen. Sehen wir uns noch?

      SHYLOCK: Unter diesen Voraussetzungen nicht.

      WATTSEN: Miesepeter. Dann bis morgen. (küsst ihn auf die Wange)

      SHYLOCK: Bis morgen. Und vergiss…

      WATTSEN: (hält den Schlüssel hoch)

      SHYLOCK: Gut. Im Zweifel weißt du ja, wo der Ersatzschlüssel ist.

      WATTSEN: Ja, das weiß ich. Soll ich Chloe von dir grüßen?

      SHYLOCK: Auf keinen Fall!

      WATTSEN: Mach ich! Bis bald. (geht hinaus)

      SHYLOCK: Bis dann! (zum Computer) Absolut empfehlenswert: Telefonkonferenz mit einem Verdächtigen. Das ideale Geschenk für Leute, die schon alles haben.

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