Shylock Holmes und Dr. Wattsen. Martin Cordemann

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Shylock Holmes und Dr. Wattsen - Martin Cordemann Shylock Holmes

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der Star von unserem Verein. War neun Jahre lang in Folge Schützenkönig. Wenn er dieses Jahr wieder gewonnen hätte, hätte der Verein ihm einen Preis von 25.000 Euro auszahlen müssen.

      SHYLOCK: Und ich nehme mal an, der Verein hat nicht soviel Geld. Weswegen die Polizei annimmt, der Vereinsvorsitzende hätte Mike umgebracht, um sich um die Auszahlung zu drücken.

      WATTSEN: Die nennen das ein Motiv.

      SHYLOCK: Nicht nur die. Ich würde das sogar ein ausgesprochen brauchbares Motiv nennen.

      EMILIA: Er war ein guter Schütze.

      SHYLOCK: War er besser als Sie?

      EMILIA: Och, wissen Sie…

      SHYLOCK: Nur keine falsche Bescheidenheit.

      EMILIA: Nein.

      SHYLOCK: Hmmm, diese Unstimmigkeit von der Sie sprachen, als Mike gewonnen hat, obwohl eigentlich Sie die Gewinnerin gewesen wären. Wann war das?

      EMILIA: Letztes Jahr. Vorletztes Jahr. Und vor zehn Jahren.

      SHYLOCK: Hatten Sie davor neunmal in Folge gewonnen?

      EMILIA: Das hatte ich.

      SHYLOCK: Gab es damals schon den Preis?

      EMILIA: Ja, den gab es. Und ich hätte ihn fast gewonnen.

      SHYLOCK: Wäre Mike nicht gewesen?

      EMILIA: Wäre Mike nicht gewesen!

      WATTSEN: Das ist ein gutes Motiv.

      SHYLOCK: Nein, das wäre ein gutes Motiv gewesen. Vor zehn Jahren.

      EMILIA: Habe ich Ihnen weiterhelfen können?

      SHYLOCK: Nicht unbedingt.

      EMILIA: Das tut mir leid.

      SHYLOCK: Ist ja nicht Ihre Schuld. Sie können immer noch den Mord gestehen.

      EMILIA: Lieber nicht. (erhebt sich) Das Wasser schmeckt merkwürdig.

      SHYLOCK: Das tut mir leid. Ich wohne noch nicht so lange hier.

      WATTSEN: Danke für Ihre Hilfe.

      EMILIA: Gern geschehen. (sie bringen sie zur Tür)

      SHYLOCK: Was genau ist eigentlich passiert?

      EMILIA: Ich hatte den Vogel genau getroffen, aber dann ist Mike vorgestürmt und hat sofort geschossen, obwohl es meine Schüsse waren, die ihn herunter geholt haben. Es ist nicht mal sicher, ob Mike überhaupt getroffen hat oder ob der Vogel von selbst gefallen ist.

      SHYLOCK: Ich meinte eigentlich an dem Tag, als Mike ermordet wurde.

      EMILIA: Da waren wir auf dem Schießstand. Den ganzen Nachmittag. Haben die neue Waffe ausprobiert. Schönes Stück.

      WATTSEN: Die Tatwaffe?

      EMILIA: Das sagte man mir, ja. Theo hatte sie gerade neu gekauft für den Verein. Und wir durften alle damit schießen. Es war herrlich.

      SHYLOCK: Und dann?

      EMILIA: Sind wir gegangen. Nachdem Theo die Waffe weggeschlossen hatte. Schönes Stück, sehr schönes Stück.

      SHYLOCK: Sie sind alle gegangen?

      EMILIA: Ja. Es ist ja nicht so, als würden wir mit den Waffen ins Bett gehen. Ach, Theo hat wirklich Glück gehabt.

      SHYLOCK: Inwiefern?

      EMILIA: Dass er mit einer so schönen Pistole erschossen wurde.

      SHYLOCK: Danke für Ihre Hilfe.

      WATTSEN: Ich bringe Sie noch zu Ihrem Wagen.

      SHYLOCK: Auf Wiedersehen, Frau Draeger.

      EMILIA: Wiedersehen, Herr Holmes. (geht raus)

      WATTSEN: Ich passe auf, dass sie draußen niemanden anschießt. (geht raus)

      SHYLOCK: Guter Gedanke. (geht zu seinem Computer) Ich glaube, weibliche Waffennarren sind genauso wie weibliche Kegelclubs in Zügen – schlimm, aber auf eine andere Art schlimm als Männer. Nur gut, dass meine Partnerin keine Waffe hat. Wenn sie wüsste, dass ich unsere Firma beim Wetten verloren habe… Naja, sie muss es ja nicht wissen. Noch hab ich die Möglichkeit, sie zurück zu gewinnen. Mal sehen, wie meine Quoten stehen!

      Dritte Szene

      (Die Wohnung. Wattsen kommt herein. Sie ist in Begleitung von Werner Hirthe.)

      WERNER: Und Sie sind ganz sicher, dass ich nicht zu früh bin?

      WATTSEN: Sie sind absolut pünktlich.

      WERNER: Gut. Ich wollte nicht zu früh kommen.

      WATTSEN: Seien Sie unbesorgt.

      WERNER: Danke. Darf ich mal Ihre Toilette benutzen?

      WATTSEN: Natürlich. (sie führt ihn durch den Raum) Das ist übrigens mein Kollege, Shylock Holmes.

      SHYLOCK: Hallo.

      WERNER: Ich muss Ihre Toilette benutzen. (verschwindet durch die Tür)

      SHYLOCK: Ist der nicht etwas früh dran?

      WATTSEN: Lass das! Und woher willst du das wissen, immerhin habe ich die Zeugen eingeladen.

      SHYLOCK: Ich dachte, es wären Verdächtige.

      WATTSEN: Sowohl als auch. Also?

      SHYLOCK: Also was?

      WATTSEN: Also woher willst du das wissen?

      SHYLOCK: Dass er zu früh ist? Ganz einfach: Du hast gerade unsere erste Verdächtige nach draußen geleitet. Und ich wage einfach mal zu bezweifeln, dass du gedacht hast, das Verhör würde so kurz werden. Deshalb tippe ich darauf, sein Termin ist… in ner halben Stunde?

      WATTSEN: Weißt du, was ich an dir hasse?

      SHYLOCK: Meine Klugscheißerei?

      WATTSEN: Arrghh! Ja, er ist zu früh.

      SHYLOCK: Möchtest du mir nicht etwas über ihn erzählen?

      WATTSEN: Ja, schon…

      SHYLOCK: Aber?

      WATTSEN: Ich… weiß nicht genau, wer er ist!

      SHYLOCK: Bitte?

      WATTSEN: Naja, er hat mich mit Frau Draeger gesehen und kam auf mich zu und fragte ob ich die Detektivin wäre mit der er gesprochen hätte und er hätte einen Termin bei uns. Und ob er unsere Toilette benutzen dürfte.

      SHYLOCK: Aber du hast nicht gefragt,

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