Shylock Holmes und Dr. Wattsen. Martin Cordemann

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Shylock Holmes und Dr. Wattsen - Martin Cordemann Shylock Holmes

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Gut, dann bin ich beruhigt.

      WERNER: (kommt herein) War nur falscher Alarm.

      SHYLOCK: Besser auf Nummer Sicher gehen.

      WERNER: Da haben Sie Recht.

      SHYLOCK: Herr Hirthe, vielen Dank für Ihre Hilfe. (schüttelt ihm die Hand)

      WERNER: Ich bin schon sehr gespannt auf die Auflösung.

      WATTSEN: Da sind Sie nicht der einzige. Ich bringe Sie noch nach draußen.

      WERNER: Vielen Dank. Sie sind eine sehr nette, junge Dame. Was machen Sie beruflich?

      WATTSEN: Eigentlich bin ich Pathologin.

      WERNER: Na, dann bekommen Sie mich ja vielleicht noch mal zu sehen.

      BEIDE (ab)

      SHYLOCK: (zum Computer) Habe heute eine Menge über Schützenvereine gelernt. Und ich habe erfahren, dass meine Partnerin Zweifel hat. Zum Glück weiß sie nicht, in welchen Schwierigkeiten unsere Firma steckt. Und dass sie nicht die einzige Frau in meinem Leben ist. Es würde ihr das Herz brechen, alles zu verlieren. Das Geld, das sie in die Firma und die Zeit, die sie in mich investiert hat… Doch alle Beweise dafür sind fest verschlossen. Nicht in meinem Herzen, sondern in meinem Tresor, hier, unter dem Schreibtisch. Da würde man bestimmt eine Menge interessanter Dinge finden… aber das hilft mir nicht, diesen Fall aufzuklären. Also schauen wir mal, wer der nächste Verdächtige ist.

      Vierte Szene

      (Die Wohnung. Wattsen kommt herein.)

      SHYLOCK: Was denn, kein neuer Zeuge?

      WATTSEN: Die kommen alle morgen.

      SHYLOCK: Dann haben wir jetzt Zeit für was anderes?

      WATTSEN: Zeit? Verdammt, es ist Zeit!

      SHYLOCK: Geht es noch kryptischer?

      WATTSEN: (sieht auf ihre Uhr) Es ist Zeit. Für den Anruf. Genau jetzt.

      SHYLOCK: Offensichtlich ja!

      WATTSEN: Wir müssen telefonieren.

      SHYLOCK: Ich kann dich sehen und hören, also…

      WATTSEN: Es geht um unseren Auftraggeber.

      SHYLOCK: Ah. Der kommt… nein, der ist im Knast, der wird wohl kaum hierher kommen. Besuchen wir ihn?

      WATTSEN: Nein. Er ruft uns an.

      SHYLOCK: Er… was?

      WATTSEN: Er ruft uns an. Jetzt gleich. Um diese Zeit.

      SHYLOCK: Ich nehme an, das hat einen Grund?!

      WATTSEN: Ich bin davon ausgegangen, dass du mit ihm sprechen möchtest?

      SHYLOCK: Das stimmt.

      WATTSEN: Da gibt es nur ein kleines Problem. Sagt dir der Name O. Thello etwas?

      SHYLOCK: Bühnenfigur oder Polizeiinspektor?

      WATTSEN: Letzteres.

      SHYLOCK: Mit dem hab ich mal einen Fall bearbeitet.

      WATTSEN: Und er ist derjenige, der diesen Fall bearbeitet. Deshalb möchte er nicht, dass du dich da einmischst. Also hast du Hausverbot im Knast. Und ich musste was anderes arrangieren.

      SHYLOCK: Dass er uns hier anruft?!

      WATTSEN: Dass er uns hier anruft! (hält ihr Handy hoch)

      SHYLOCK: Super, Freisprechanlage.

      WATTSEN: Das ist… ein weiteres Problem: Nachdem ich die Sache vereinbart hatte, habe ich festgestellt… dieses Handy hat keine Freisprechanlage.

      SHYLOCK: Hm! Ich würde dir meins anbieten…

      WATTSEN: …aber das ist noch veralteter als das hier.

      SHYLOCK: Japp!

      WATTSEN: (das Handy klingelt) Das ist er. Hallo? Oh. (hält den Hörer zu) Meine Nichte.

      SHYLOCK: Die nervige oder die andere?

      WATTSEN: Welche andere?

      SHYLOCK: Das hatte ich befürchtet!

      WATTSEN: (ins Handy) Chloe, wie geht es dir? Ja, er ist hier.

      SHYLOCK: Ist er nicht!

      WATTSEN: (ins Handy) Ich kann mir gut vorstellen, dass er mit dir sprechen möchte.

      SHYLOCK: Das nenn ich Phantasie.

      WATTSEN: (ins Handy) Wie kommst du denn auf die Idee? Natürlich mag er dich!

      SHYLOCK: Erzähl ihr doch nicht son Mist.

      WATTSEN: (ins Handy) Nein, warum sollte er dir erzählen, dass er umgezogen ist? Ach, das ist doch übertrieben. (hält den Hörer zu) Sie meint, du wärst umgezogen, damit sie dich nicht mehr finden kann.

      SHYLOCK: Verdammt, das ist keine schlechte Idee. Warum bin ich nicht darauf gekommen?

      WATTSEN: Aber selbstverständlich. (hält den Hörer zu) Möchtest du mit ihr sprechen?

      SHYLOCK: Auf gar keinen Fall!

      WATTSEN: (ins Handy) Er ist gerade… auf der Toilette. Das kann ne Weile dauern. Du hast… was??? Das ist… nein, warte, das musst du mir genau erzählen. (geht hinaus, vergisst aber ihren Schlüssel)

      SHYLOCK: Dein Schlüssel! Oder benutz den… unter der Matte. Der Schlüssel unter der Matte. Hey! (zum Computer) Der Schlüssel liegt unter der Matte. Was für ein Klischee. Andererseits: Wo sonst soll man den Schlüssel hintun für den Fall, dass man sich mal aussperrt? Ich habe da ein ganz tolles Versteck – aber ich werde den Teufel tun, es zu verraten! Nein, ich sag’s euch nicht mal durch die Blume. Wo wir schon mal bei Blumen sind, was schenkt man seiner Geliebten eigentlich zum Jubiläum? Oh, und wo wir schon mal dabei sind: Heißt es teure Geliebte oder treue Geliebte? Wahrscheinlich teure Geliebte, weil sie einen eine Menge Geld kostet. Und wenn sie eine Geliebte ist, wird Treue bei ihr nicht besonders hoch im Kurs stehen, also würde treue Geliebte keinen Sinn ergeben. (es klopft an der Tür) Komme schon! (zum Computer) Zeit, meiner Partnerin die Augen zu öffnen – oder zumindest die Tür. (steht auf und geht die Tür öffnen, wobei er sich unterwegs den liegen gelassenen Schlüssel schnappt)

      WATTSEN: Ich hab meinen…

      SHYLOCK: (hält ihn ihr vor die Nase)

      WATTSEN: Danke.

      SHYLOCK: Keine Ursache.

      WATTSEN: Chloe lässt schön grüßen. Sie hat gesagt, sie kommt nächste Woche vielleicht vorbei.

      SHYLOCK: Es wird Zeit, wieder umzuziehen.

      WATTSEN:

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