Wir in unserer Welt. Rudolf Kutka

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      Die vom Menschen verursachten rasch zunehmenden Klimaveränderungen sind aller Voraussicht nach für die gesamte Biosphäre eine Bedrohung: Sie manifestieren sich in einer durchschnittlichen Erwärmung der Lufthülle (Treibhauseffekt). Wissenschaftler gehen von der Annahme aus, dass sich die Temperatur auf der Erde bis zum Jahre 2050 um 1,5 – 4,5 Grad Celsius erhöhen wird. Weitere Gefahren beinhaltet die Zerstörung des atmosphärischen Schutzschildes (Ozonloch) durch industriell erzeugte Spurengase, Stickoxide und andere Schadstoffe sowie die Freisetzung von Kohlendioxid (CO2) aus der Verbrennung fossiler Energieträger und der großflächigen Waldvernichtung. Alle diese Symptome sind Vorzeichen einer ökologischen Katastrophe. Die Lebensbedingungen für Pflanzen, Tiere und Menschen werden sich in wenigen Jahrzehnten dramatischer ändern, als in Hundertausenden von Jahren der bisherigen Erdgeschichte. Der durch die Erderwärmung verursachten Verschiebung der Klimazonen können sich die Ökosysteme nicht rasch genug anpassen. Die Folge davon ist, dass zahllose Tier- und Pflanzenarten aussterben, Naturschutzgebiete und Nationalparks ihre heutige Bedeutung als Refugien gefährdeter Pflanzen- und Tiergemeinschaften verlieren, Ernteschäden und Hungersnöte zunehmen, die Meeresspiegel weltweit ansteigen, Erbgut- und Gesundheitsschädigungen vor allem auch beim Menschen auftreten werden.

      „Zur Abwendung der globalen ökologischen Bedrohung müssen umgehend internationale Vereinbarung über den Schutz der Erdatmosphäre getroffen werden.“ Den Satz könnte ein für die Maßnahmen gegen den Klimawandel verantwortlicher Minister erst gestern gesprochen haben. Weit gefehlt: Im Jahre 1992 erschien ein Aufsatz in der WWF-Dokumentation „Silberstreifen am Horizont – Aufbruch zur Vernunft“. Dieser habe ich diese Forderung an die internationalen Klimaschutzgremien entnommen.

      Inzwischen sind 21 Jahre vergangen. Die befürchteten Klimaveränderungen sind eingetreten, die geforderten internationalen Vereinbarungen zum Schutz unserer Erdatmosphäre nicht. Damals wurden die Bedrohungen unseres Lebenserhaltungssystems noch mit gewissen Hoffnungen kommentiert. Man war sich sicher, dass die Menschheit wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz unserer Erdatmosphäre ergreifen würde. Heute stellen wir fest, dass die Klimaveränderungen unumkehrbar geworden sind. Zu wirkungsvollen globalen Vereinbarungen ist es nicht gekommen. Inzwischen stellen sich uns neue Aufgaben. Die bisherigen Abwehrstrategien werden mehr und mehr von Überlebensstrategien abzulösen sein.

      Zufall oder Planung?

      Ist es ein Zufall, dass die auf unserer Erde herrschende Temperatur genau die Lebensbedingungen erfüllt, die organisches Wachstum benötigt?

      Schon zwei Prozent Temperaturunterschied verändern die klimatischen Verhältnisse auf der Erde dramatisch. Inzwischen verzeichnen wir eine rasante Klimaerwärmung. Bei dem rasanten Tempo der Veränderung kann die regionale Fauna und Flora sich nicht schnell genug anpassen und erleidet einen Kollaps. Dies zeigt, auf welch schmalem Grat wir uns bewegen.

      Damit die für unsere Lebensverhältnisse notwendige Temperatur erhalten bleibt, müssen zahlreiche Rahmenbedingungen erfüllt sein, z.B. der Abstand der Erde zur Sonne und zum Mond, allein das Vorhandensein des Mondes, die Erdbewegung in unserem Planetensystem, die Rotation und Ausrichtung der Erde zur Sonne hin, ein Schutzschild zur Abwehr der radioaktiven Strahlung und anderer Einwirkungen aus dem All in der Atmosphäre und eben das System, das uns ernährt und atmen lässt und die Schwerkraft, die uns hilft, dass wir die Bodenhaftung nicht verlieren. Darüber hinaus gibt es noch Tausende weiterer Stellschrauben, die vergleichbar den Klangkörpern eines Klaviers, exakt richtig ausbalanciert sein müssen.

      Die Natur ist einzigartig. Jede einzelne Tier- und Pflanzenart ist für sich ein Unikat. Darüber hinaus gibt es viele Millionen Arten, die wir nicht mehr bewundern können, weil sie bereits ausgestorben sind. Und trotz all dieser unendlichen Vielfalt: Jede Art ist genau seinem Lebensumfeld angepasst. Jede Art funktioniert perfekt und verfügt über alle Lebenserhaltungsmechanismen, die sie benötigt. Wir beobachten viele Methoden der Fortpflanzung und alle folgen einem unbezwingbaren Gesetz. Alles Lebende, Pflanzen und Tiere, bilden unter einander eine Nahrungsmittelkette, aus den Tiefen der Meere heraus bis auf unsere höchsten Berge. Jede Kreatur verfügt über geistige und körperliche Fähigkeiten, die unsere Vorstellungskraft übersteigen und die seinen Lebensverhältnissen genau entsprechen. Und von ihrer Funktionalität abgesehen, jede Pflanze, jede Blume, jeder Baum, jedes im Wasser oder auf festem Land lebende Tier, gemäß seiner Art ist es auch schön, ein bewunderungswürdiges kreatives Werk und ein medizinisches Wunder. Und dass dies so sein kann, setzt eine Millionen Jahre lange Vorbereitungszeit voraus: Eine beinahe unendliche Zahl in Jahrmillionen abgestorbener Kleinlebewesen haben die Grundlagen dafür geschaffen, daß Leben auf unserer Erde überhaupt möglich ist. Die Existenz unserer herrlichen Erde ist ohne einen intelligenten und kreativen Schöpfer nicht vorstellbar.

      In Madagaskar kann man beobachten, wie Siedleragamen von einer horizontalen in eine vertikale Fläche springen. Dabei ist es für sie unerheblich, ob die Absprungstelle griffig oder glitschig ist. Sie landen immer sicher. Bei griffiger Oberfläche bringen sie ihren Schwanz schon vor dem Absprung in die passende Position – nach unten. Dadurch kommen sie sicher in die richtige Flugbahn. Ist das Absprunggelände dagegen glatt und sie verlieren beim Absprung die Haftung, korrigieren sie mit der Schwanzstellung blitzschnell den Flugwinkel. In einem Bericht der Universität von Kalifornien (Berkeley) heißt es: „Die Echsen müssen ihre Schwanzstellung gezielt anpassen, um aufrecht zu bleiben.“ Je glatter die Oberfläche, desto stärker muss der Schwanz nach oben gebogen werden, um sicher zu landen. Das ist ein sehr komplexer Vorgang, der ohne hochqualifizierte Fähigkeiten nicht vorstellbar ist.

      Wir haben jetzt schon den dritten Hund in unserer Familie und können uns nicht vorstellen, wie unser Familienleben ohne ihn ablaufen würde. Er ist ein vollwertiges Familienmitglied. Mehr als das: Er hat sich einige Privilegien erkämpft, die wir Menschen nicht für uns in Anspruch nehmen. Natürlich ist es ihm gegönnt. Seine Fähigkeit, sich in die Lebensgemeinschaft der Familie einzupassen, ist bewundernswert. Und dies hat bestimmt nicht nur damit zu tun, dass der Labrador den größten Teil seiner Zeit damit verbringt, nach Futter Ausschau zu halten. Ein Hund erfüllt – dies bestätigen neuere Untersuchungen - in einer Familie soziale Aufgaben, die ausgleichend und ermutigend wirken. Er ist ständig bemüht, negative Stimmungen zu bekämpfen und spielt dabei auch – wenn es sein muss – den Clown. Tiertherapeuten setzen Hunde mit großem Erfolg zu Heilungszwecken ein. Gut – er erwartet auch gefüttert zu werden, aber er gibt, was er erhält, vielfältig zurück.

      Betrachten wir nur einmal seine Schnauze näher. Sie kann vor allem eines, sehr gut riechen. Sein Riechorgan ist effektiver gebaut als das des Menschen, es verfügt über zwanzig- bis vierzigmal so viele Riechzellen wie das menschliche Riechorgan. Bereits beim Atmen werden viele feine Düfte an seiner Riechschleimhaut vorbeigeführt. Will er aber aktiv etwas riechen, bedient er sich einer besonderen Technik. Er atmet dann bis zu dreihundert Mal pro Minute und die Riechleistung vervielfältigt sich.

      Aufgrund seiner rassespezifischen Gehirnleistung, kann ein Hund sogar wie beim Sehen zwischen rechts und links unterscheiden, er riecht sozusagen „stereo“. Dadurch kann er beispielsweise die Richtung einer Spur beurteilen und selbst eine alte Spur verfolgen. Mit Hilfe seines am Gaumen befindlichen Vomeronasalorganes nimmt ein Hund die aufgenommenen Informationen sofort in das limbische System auf. Sie sorgen dort für die Entstehung von Gefühlen, das Triebverhalten und für die Bildung von Hormonen, kurz sie steuern sein artgerechtes Verhalten. Der bemühten Nano- Wissenschaft ist es bisher noch nicht gelungen, ein dem Hundeorgan entsprechendes Instrument zu entwickeln, zum Beispiel zur Auffindung von Rauschgift oder zur Auffindung Verschütteter. Im konkreten Fall verwenden wir immer noch den Hund, er ist der beste. So wird er wenigstens nicht, wie viele von Maschinen verdrängte Menschen, arbeitslos.

      Der menschliche Sehsinn funktioniert anders, ist aber ebenfalls unglaublich komplex. Er reicht über die Funktion des Auges weit hinaus, denn das Auge verarbeitet Gesehenes unmittelbar. Wollen wir zum Beispiel einen Ball fangen, fixieren wir ihn

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