Kolosseum des Lebens. C. L. Larue

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Kolosseum des Lebens - C. L. Larue

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zur Kenntnis nahmen.

      Die ältesten Geschwister waren bereits aus dem Haus, so dass er sich nur noch mit Friedrich das kleine Kinderzimmer teilen musste. Das Zusammenleben wurde für alle Beteiligte jedoch nicht wirklich leichter, denn wie bereits erwähnt, das Jahr 1966 war auch das Jahr des Hausumbaus. Es sollte aus dem alten Fachwerkhaus mit seinen kleinen Räumchen, einer Waschküche, einem kleinen Hof mit Stall und Plumpsklo, ein stattliches, wenn auch weiterhin kleines Häuschen werden. Da Wand für Wand vom Fundament an erneuert werden musste, wich die Familie Zimmer für Zimmer der Baustelle aus. Wochenlang fehlte die halbe Hausfassade und die Räume im Obergeschoss waren nur mit einer Leiter zu erreichen. Im Grunde war es unzumutbar, vom Risiko wenn man zu Bett gehen wollte in die Tiefe zu stürzen, ganz abgesehen. Es war nicht nur für seine Eltern eine schwere und aufreibende Zeit. Die Nerven beider lagen oft buchstäblich blank, was sich natürlich auch auf die Geduld mit den noch verbliebenen Kindern auswirkte. Friedrich, gerade mal 16 Jahre alt, wurde kurzerhand in die schweren Bauarbeiten mit eingebunden. Er hingegen einfach nur ein wenig mehr an die Leine genommen. Nennenswerte Erkenntnisse die für sein Leben hätten wesentlich sein können, gab es im Grunde nicht und so war die Zeit des Umbaus eigentlich vernachlässigbar.

      Nun, vielleicht gäbe es doch noch etwas zu bemerken. Zusätzlich zu seiner Gehbehinderung und dem gelegentlichen Einnässens in der Nacht kam er in den Genuss einer Blinddarmoperation, sozusagen in letzter Minute. Er war kurz vor dem Durchbruch (der Blinddarm natürlich), als es notwendig schien, etwas zu unternehmen. Große Gelegenheit Ängste zu entwickeln hatte er dieses mal nicht, denn er wurde direkt von der Krankenhausnotaufnahme in den OP verbracht. Eine gute Woche in der Obhut der Pinguine und schon war es wieder einmal überstanden.

      Ansonsten, wenn man von der einen oder anderen Kinderkrankheit absah, frönte er weiter seinen merkwürdigen Neigungen wie Malen, Musik hören, es kam zur Klassik nun auch Soul hinzu und Sterne beobachten in der Nacht. Dies sorgte natürlich auch wieder des Öfteren für Unruhe. Kurz … von einer Anpassung an normgerechtes, kindliches Verhalten, so wie es die lieben Eltern verstanden, blieb er weit entfernt, dafür aber sich selbst absolut treu.

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