Die drei von Cordova. Edgar Wallace

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Die drei von Cordova - Edgar Wallace

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Menschen – ich meine, einen unerfahrenen Partner, der Ihnen das Geld besorgte.«

      »Ja.«

      »Das war doch wohl dieser geheimnisvolle Mr. Gram, wie?«

      »Sein Nachfolger. – An Gram war übrigens nichts Geheimnisvolles.«

      »Ein gewisser Mr. Flint?«

      »Ja.«

      »Starb der nicht ganz plötzlich?«

      »Ich glaube«, erwiderte Black schroff.

      »Wieder ein Akt der Vorsehung«, sagte Fanks langsam. »So kamen Sie in den Alleinbesitz der Firma. Sie verlegten sich dann auf die Gründung von Gesellschaften, erwarben große Gummiplantagen und hatten Erfolg damit. Die Sache schlug ein. Nachher haben Sie eine Zinnminengesellschaft oder etwas Ähnliches gegründet. – Auch damals ereignete sich ein Todesfall.«

      »Ja, ich glaube, es war einer der Direktoren – ich habe seinen Namen vergessen.«

      Fanks nickte.

      »Er hätte die Gründung verhindern können – er drohte mit seinem Rücktritt und wollte einige Ihrer Geschäftsmethoden bekanntgeben.«

      »Er war ein starrköpfiger, eigensinniger Mensch.«

      »Und da starb er.«

      »Ja – er starb.«

      Fanks sah den Oberst bedeutungsvoll an.

      »Doktor Essley behandelte ihn.«

      »Da haben Sie recht.«

      »Und er starb.«

      Black beugte sich vor.

      »Was wollen Sie denn damit sagen? Bringen Sie etwa meinen Freund damit in Zusammenhang?«

      »Ich wollte nur bemerken, daß die Vorsehung Ihnen einigermaßen zu Hilfe gekommen ist. All Ihre großen Erfolge treffen irgendwie mit dem Tod beteiligter Leute zusammen. – Auch mir haben Sie Doktor Essley einmal geschickt.«

      »Sie waren krank.«

      »Das stimmt«, entgegnete Fanks grimmig, »aber ich machte Ihnen damals auch allerhand zu schaffen.« Er klopfte die Asche seiner Zigarre in eine Bronzeschale. »Black, ich bin zu einem Entschluss gekommen. Ich werde meine sämtlichen Aufsichtsratsposten bei Ihren Gesellschaften niederlegen.«

      Der Oberst lachte mißvergnügt.

      »Lachen Sie meinetwegen, aber ich will kein Geld haben, das um einen zu teuren Preis erworben ist.«

      »Mein Lieber, Sie können jederzeit von Ihren Posten zurücktreten. Aber darf ich Sie fragen, ob Ihr außergewöhnlicher Verdacht von anderen Leuten geteilt wird?«

      »Im Augenblick noch nicht.«

      Sie schauten, einander einige Zeit schweigend an.

      »Ich möchte ordnungsgemäß ausscheiden«, sagte Fanks dann. »Den Wert meiner Anteile schätze ich auf etwa hundertfünfzigtausend Pfund – ich biete sie Ihnen zum Kauf an.«

      »Sie setzen mich in Erstaunen.«

      Black öffnete eine Schublade seines Schreibtisches und nahm eine kleine grüne Flasche und eine Feder heraus.

      »Der arme Essley«, meinte er lächelnd. »Er reist in Spanien herum und will die Geheimnisse der maurischen Parfüme kennenlernen. Wenn er wüßte, was Sie von ihm denken, würde er völlig fassungslos sein.«

      »Es ist besser, daß Essley die Fassung verliert, als daß ich mein Leben verliere. – Was haben Sie da eigentlich?«

      Der Oberst entkorkte die Flasche und tauchte die Feder ein. Dann zog er sie wieder heraus und hielt sie dicht an seine Nase.

      »Was ist das?« fragte Fanks neugierig.

      Statt einer Antwort hielt ihm Black die Feder hin.

      »Ich kann nichts riechen«, sagte Fanks.

      Blitzschnell senkte Black die Feder und berührte die Lippen des anderen.

      Mit einem Aufschrei stürzte Fanks zu Boden und rührte sich nicht mehr.

      3

      Konstabler Fellowe!«

      Frank Fellowe verließ eben den Amtsraum der Polizeistation, als ihn der wachhabende Sergeant scharf anrief.

      »Ja?« antwortete er mit fragender Stimme. Er ahnte schon, daß etwas Unangenehmes kommen würde.

      Sergeant Gurden ließ selten eine Gelegenheit vorübergehen, ohne ihn zu ermahnen oder ihm Vorhaltungen zu machen, wenn er mit ihm sprach. Er hatte ein hageres, vertrocknetes Gesicht und die üble Angewohnheit, seine Zähne zu zeigen, wenn er sich ärgerte. Der Gegensatz zwischen ihm und dem schlanken jungen Mann war denkbar groß. Während der Sergeant zusammengesunken auf seinem Stuhl saß, stand Frank Fellowe, dem die Uniform wie angegossen paßte, in tadellos aufrechter Haltung vor seinem Vorgesetzten und sah ihn aufmerksam an.

      Gurdens bleiche Gesichtsfarbe wurde noch besonders betont durch einen struppigen schwarzen Schnurrbart. Obwohl der Sergeant körperlich gut entwickelt war, saß seine Uniform schlecht, und er machte auch sonst einen unausgeglichenen, abstoßenden Eindruck.

      Als er sich Fellowe zuwandte, zeigte er seine Zähne.

      »Es ist schon wieder eine Beschwerde über Sie eingelaufen. Wenn das nicht aufhört, werde ich die Sache dem Inspektor melden.«

      Frank nickte respektvoll.

      »Es tut mir sehr leid, Sergeant – aber weshalb hat man sich denn über mich beschwert?«

      »Das wissen Sie ganz genau«, fuhr ihn Gurden an. »Sie haben Oberst Black wieder belästigt!«

      Ein schwaches Lächeln glitt über Frank Fellowes Gesicht. Er wußte, daß der Oberst bei Gurden eine bevorzugte Stellung einnahm.

      »Zum Teufel, was fällt Ihnen ein, auch noch darüber zu lachen!« schrie der Sergeant. »Ich warne Sie – werden Sie nicht unverschämt! Ich glaube, ich muß die Sache doch dem Inspektor melden.«

      »Ich hatte nicht die Absicht, unhöflich zu sein, Sergeant. Mir sind diese Beschwerden ebenso unangenehm wie Ihnen. Aber ich habe Ihnen ja schon berichtet, und ich werde es auch dem Inspektor sagen, daß Oberst Black in einem Haus an den Serrington Gardens wohnt und daß er mich außerordentlich interessiert. Das müssen Sie zu meiner Entschuldigung gelten lassen.«

      »Der Oberst beklagt sich darüber, daß Sie dauernd seine Wohnung beobachten.«

      Frank Fellowe lächelte wieder.

      »Sein Gewissen läßt ihm keine Ruhe. In allem Ernst, Sergeant, ich weiß zufällig, daß der Oberst nicht gerade sehr menschenfreundlich ist –«

      Er machte

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