Unterwegs zum Horizont. Bernd Majewski

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Unterwegs zum Horizont - Bernd Majewski

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ist das ein Muss.

      Nein, Land und Leute, Strand, Meer mit Wellen, Wind und Fisch, viel Fisch, Oliven und Wein, einfach so, wie es kommt.

      Wir schluffen durch die Küstendörfchen und sehen, was passiert.

      Wie immer beginnt Dietlinde mit den Vorbereitungen.

      Reiseführer, Karten, ADAC Unterlagen sind bereits im Hause.

      Ich schlage mich mit der Technik herum.

      Unser 15 Jahre alter Bus mit 315.400 Kilometern auf dem Buckel soll es noch mal packen. Ein passendes Reparaturhandbuch habe ich schon.

      25.7.

      Es ist Juli und Zeit für den Autocheck.

      > Chef, da brauchst einen 19er. <

      > Weiß ich selber<, nuschelt es aus einem italienischen Zigarettenmund.

      Die Einhängevorrichtung des Reserverades ließ sich nicht mehr richtig festschrauben, nachdem ich sie testweise abgeschraubt und ausprobiert habe. Wann macht man das schon mal in deutschen Landen.

      Aber unterwegs könnte das notwendig werden.

      Der Bus thront auf der Hebebühne unserer freien Werkstatt – keine VW Werkstatt. Der Besitzer der hiesigen ist ein Na Ja…. .

      Hier sind ehemalige Meister und Mechaniker von VW zugange, sie konnten mit dem Herrn, der die VW Werkstatt Ismanings gekauft hatte, nichts anfangen.

      Wir auch nicht.

      Sie sind nett, kompetent und verkaufen einem nicht pausenlos Sachen, die man nicht braucht.

      Der Mechaniker klopft, drückt und schraubt von unten am Bus herum.

      >Da fehlt sich nix. Auspuff is neu. Ich selbst gemacht. Bremsen gutt, aber den Keilriemen hier, schau selbst, is schlecht. Muss Reserve mitnehmen. Kraftstoff- und Ölfilter auch. Gutes Öl sowieso.<

      > Aber der Simmering tropft. <

      > I wo. <

      > Bei Ölfilterwechsel, kommt immer bisserl Öl raus. Motor schwitzt auch. Is normal. <

      Wenn das man stimmt. Und viel ist es tatsächlich nicht, was da raus tröpfelt.

      > Was ist mit dem Kühler und dem Wasserschlauch? <

      >Nix. Is gutt. Brauch nich neu. <

      > Chef, komm schaun. <

      Der Chef pult im Profil der Reifen.

      >17.000 Kilometer. Das schaffen die nie. <

      Wenn sonst nichts fehlt, dann eben neue Reifen.

      >300 € alles inklusive am nächsten Mittwoch. OK?< Na denn.

      Der Chef streicht mit der Hand über den Lack.

      >Aha, mit dem Pinsel gestrichen, was? <

      > Meine Frau war der Meinung, dass der Bus glänzen soll. Das wollte sie schon lange. Sie hat farblosen Lack gekauft und mit der Rolle und Pinsel gestrichen. <

      Nun glänzt er wieder weinrot und wie neu.

      > Hoffentlich übersteht Euer Bus die Reise, er ist ja nicht mehr ganz neu. <

      > Na, na, Ziel ist mindestens 500.000 Kilometer. Warum denn nicht? Da ist kein Rost und der Motor schnurrt. <

      30.7.

      Wie fast schon erwartet, tönt es aus dem Telefon:

      >Leider, leider, die Reifen erst am Freitag. <

      > Nein, das geht nicht. Da sind wir bereits unterwegs. Dann eben noch mit den alten Reifen. <

      > Vielleicht doch noch am Donnerstag gegen Nachmittag. Ich rufe an. <

      Der Chef hängt sich rein und vermittelt über eine andere Firma, dass wir schon Donnerstag früh unsere Reifen bekommen.

      Toller Typ.

      Wir packen. Der Bus sieht leer aus. Wir haben aber alles, was wir brauchen. Die gebraucht gekaufte Trocknermaschine für unsere Tochter hat auch noch Platz.

      Abends beim Wein vor unserem Wasserschlösschen.

      Es ist warm, der Wind steht günstig gegen den Autobahnlärm.

      Es ist unglaublich schön hier.

      Warum fahren wir weg?

      1.8.

      Freitag, 1. August. In Bayern fangen die Ferien an.

      Haus und Tor ist verschlossen. Unsere 10jährige Setterdame steht 5 Meter vor dem Bus und schaut misstrauisch auf unsere Aktivitäten.

      > Aylin, mach Hop <

      Sie streckt den Kopf vor und zieht die Lefzen hoch:

      > Ich soll da rein? In diesen Bus? Muss das sein?

      Können wir denn nicht einfach spazieren gehen? Widerlich.

      Immer diese Schaukelei. Mir wird übel davon. Das wisst ihr doch. <

      > Aylin, Hop, rein da zum Kuckuck. <

      Widerwillig springt sie in den Bus und verschwindet gleich im Fußraum des Beifahrers.

      Sie fährt nicht gern Auto, das taten auch ihre Vorgänger nicht. Früher spuckte sie schon nach den ersten Kilometern, aber inzwischen geht es. Wenn sie wüsste, dass wir nun für Wochen im Bus unterwegs sind, würde sie uns einen Vogel zeigen und sich weigern, mitzufahren.

      Aber wer nimmt schon für 2 Monate unseren Hund. Das ist nicht zumutbar und in einer Pension war sie noch nie. Sie würde dort mehr leiden, als sich im Bus schaukeln zu lassen.

      Im Fußraum kann sie sich so zusammenrollen, dass sie bei Kurven weniger hin und her rutscht.

      Das ist zwar lästig, weil der Hund fast den ganzen Fußraum ausfüllt, aber inzwischen akzeptieren wir das. Bei kurvigen Straßen ist es ganz sicher nicht angenehm für einen Hund, wenn er im Auto umeinander rutscht. Festkrallen kann er sich schließlich nicht und Anschnallen ist auch nicht möglich.

      Es ist mit vielen Staus zu rechnen.

      Wir entscheiden, Bundesstraßen zu befahren. Das ist schöner, stressfreier und wir haben Zeit, da wir erst am Abend in Kassel erwartet werden.

      Die neuen Reifen krallen sich richtig in den Asphalt. Vier neue hatten wir noch nie. 2 ja, 4 nein. Der Bus liegt wie ein Brett auf der Straße, satte Bodenhaftung.

      Bis mittags genießen wir die Fahrt, dann beginnt es hinten zu quietschen. Erst leise, dann nervtötend, als hätten wir einen Vogel im Auto.

      Ich krieche im Bus am Boden entlang.

      Hier

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