Unterwegs zum Horizont. Bernd Majewski

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Unterwegs zum Horizont - Bernd Majewski

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links, Pinienwälder rechts und dazwischen Campingplatz an Campingplatz. Kilometer um Kilometer. Eine kleine Stichstraße führt zum Strand.

      Da, ein Wohnwagenparkplatz direkt am Strand!

      Keine Verbotsschilder!

      Alles ist erlaubt.

      Wir könnten hier direkt übernachten. Und das nicht mal 100 km vor Bordeaux.! Nur kurz über die Düne.

      Endlich warm.

      Wir schwimmen im Atlantik.

      Herrlich.

      Aber kein Schatten, Aylinchen hechelt.

      Ins Wasser will sie leider nicht, das Wasser schmeckt nicht und diese Wellen, nein danke. Sie will ins Auto, aber jetzt wird gebadet.

      Endlich.

      Also muss sie mal 1 ½ Stunden aushalten.

      Dann steppt sie über den heißen Sand zum Auto.

      Atlantik, Strand mit heißem Sand und Sonne sagt ihr nichts.

      Wir haben es genossen, könnten bleiben, aber in der Sonne sitzen macht doof.

      Unter Pinien gibt es einen Gurkensalat, beide machen ein Schläfchen und siehe, Dietlinde geht es etwas besser.

      Mutig geworden, suchen wir kaum 70 km weiter an der Bucht von Arcachon einen Schlafplatz. Schon wieder Glück.

      Eine Schranke weist alle Fahrzeuge über 2,20 m ab.

      Wir haben 1,97 und können durch.

      Dann Strand, Wiese und sogar ein Klohäuschen mit Frischwasser.

      Wer sagt es denn.

      Nicht für Wohnmobile, ha, wir sind ja keines.

      Wieder keine Verbotsschilder.

      Man liegt am Strand, es ist wieder mal Ebbe. Alle Schiffchen liegen auf der Seite im Matsch.

P1000207.JPG

      Man fährt Fahrrad, ein Reiter trabt vorbei.

      Schön.

      Gleich neben uns ein Zaun, dahinter ein Campingplatz.

      Verrückte Welt.

      Die zahlen dafür, dass sie beim Abendessen durch den Zaun zum Strand schauen dürfen und wir stehen direkt drauf.

      Die Polizei fährt vorbei und sagt nichts.

      Steinwannen, die eigentlich irgendwann mal bepflanzt werden sollten, gefüllt mit Sand eignen sich besonders als Grillwanne.

      Eine Kuhle buddeln und ich habe einen schönen windgeschützten Grill. Kohle rein, anzünden und schon brutzelt der BAR in Alufolie gewickelt und gut gewürzt, für die Leute fast unsichtbar, in der Steinwanne. Dietlinde macht Wäsche und hängt die Sachen zum Trocknen an eine Leine zwischen Baum und Bus.

      2 x 10 Minuten und der Fisch ist fertig.

      Wasser auf die Kohle, Sand drüber.

      War was?

      Der BAR ist köstlich. Nicht billig, aber ein guter Griff.

      Das merken wir uns.

      Wir haben von zu Hause ein Basilikumtöpfchen mitgenommen, muss ja nicht verkommen. Es hängt hinter dem Hintersitz am Haken, schaukelt vor sich hin, bekommt täglich Wasser und wächst weiter. Frisches Basilikum und täglich Tomaten.

      Wunderbar.

      Das Wasser kommt, einige Schiffe schwimmen schon wieder.

      Wegen des schlechten Wetters und Wegabschneiden in der Normandie und in der Bretagne sind wir genau im Zeitplan.

      10.8.

      Nun ist es gewiss. Dietlindes Beinen geht es besser, meiner Hüfte auch. Die Bandscheibe pfeift noch etwas, das wird sicher auch noch besser. Baden wird helfen.

      Unsere Knochen brauchen über eine Woche, genauer ganze 10 Tage, um sich anders zu biegen als gewohnt. Viel Sitzen, auf einer gerade mal 5 cm dicken Matratze schlafen, aber das kann keine Entschuldigung sein, die war seit 15 Jahren nie dicker. Gebückt im Auto stehen – wir sind tagsüber zu faul das Hubdach zu heben, denn dann könnte man die Decke mit anheben, so dass wir stehen könnten.

      Wenn wir 70 sind, brauchen wir dann die ganze Reise, um wieder schmerzfrei zu funktionieren?

      Das wird böse enden, soviel steht fest.

      Spanien

      Wir machen heute einen Autobahnsprung von rund 500 km bis nach Spanien hinein. Die schöne Gascogne kennen wir schon.

      Die Küstenstraße verläuft 100ten von Kilometern mehr oder weniger weiter gerade nach Süden. Alle paar Kilometer geht eine Stichstraße durch den Pinienwald. Dort quetschen sich dann die Touris am Strand.

      Vorbei an Biarritz und bei Hendaye über die Grenze. San Sebastian bis Bilbao. Dort gibt es Wurstsalat zum Mittag. Der muss weg, denn jetzt wird es hoffentlich warm.

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      Und dann fängt endlich eine Küstenstraße an, die ihren Namen verdient. Die Autobahn mäandert durch die Ausläufer der Pyrenäen und führt immer wieder zur Steilküste.

      Blaues Meer, soweit das Auge reicht.

      Wir halten uns wegen der Warnschilder, die auf Radarkontrollen hinweisen, an die Geschwindigkeitsregeln.

      Die Spanier kümmert das wenig.

      Die brettern mit 140 – 150 – 160 Sachen an uns vorbei.

      80 -90-100 hätten es sein sollen.

      Hinter Santander geht’s dann ab in Richtung Altamira. Hier haben Forscher 1879 Höhlen entdeckt. Quasi die Sixtinische Kapelle der Steinzeit. Rund 15.000 Jahre alte Wandmalereien überziehen die Decken.

      Weil Atem und Schweiß der Touris die Farben angreifen, muss man sich ein ganzes Jahr vorher anmelden, um in kleinen Gruppen eingelassen zu werden. Haben wir natürlich nicht. Vor einem Jahr wussten wir noch gar nicht, dass wir hierher fahren würden.

      Es ist Sonntag, das Museum macht um 15 Uhr zu.

      Jetzt ist es 16 Uhr. Und montags ist Ruhetag.

      Ich wollte ja ohnehin keine alten Steine.

      Im Deutschen Museum in München kann man Nachbildungen bewundern.

      Ein Traum:

      Blauer Himmel, manchmal grünes Wasser in den Buchten, Steilküsten, dann wieder kleine Strände, an denen sich Fleischberge stapeln.

      Abseits der Tourifallen gehen keine Straßen zur Küste, jedenfalls finden wir keine. Wir wollen aber

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