Das Team. Geri Schnell

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Das Team - Geri Schnell

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dieser Tortur, Rio im Schnellverfahren, fliegen sie noch am Sonntagabend weiter nach Buenos Aires. Erst spät in der Nacht erreichen sie das Hotel. Die Models werden erst am Montag erwartet.

      «Was gibt's?», fragt Andi den Kellner beim Frühstück, der mit einer Tafel, auf der sein Namen steht, um die Tische eilt.

      «Telefon in Zelle drei, Senior Krüger.»

      «Ja - Krüger?», meldet er sich und wartet gespannt, welches der Mädchen ein Problem hat, für welches sie seine Unterstützung braucht.

      «Mick Moor, entschuldigen Sie die Störung».

      «Schon gut. - Was ist los?»

      «Ich habe sie bereits gestern überall gesucht, konnte jedoch ihren Aufenthaltsort nicht ausfindig machen. Ich hatte mit Jon telefoniert. Ich wollte einige Dinge für die nächsten Grand Prix mit ihm besprechen. Wissen Sie was er mir gesagt hat?»

      «Keine Ahnung?»

      «Das geht mich nichts mehr an, der neue Besitzer des Jon Franklin Racing Teams ist Herr Andi Krüger. Er besitzt jetzt die Aktienmehrheit, ich habe damit nichts mehr zu tun. Was sagen sie dazu?»

      «......... ja, was soll ich dazu sagen?», Andi weiss nicht, ob er sich ärgern soll, oder ob es sich nur um einen Scherz handelt, «ich habe beim Kartenspiel einige Aktien gewonnen. Aber dass ich dadurch Besitzer des Teams geworden bin, das ist für mich neu.»

      «Es sieht ganz so aus. Auf jeden Fall kümmert sich Jon um nichts mehr. Er hat mir auch erklärt, dass Bausch und Lomb wegen Erfolglosigkeit als Sponsor zurückgetreten ist. Die Formel-1 erreicht in Amerika einfach nicht die gewünschten Einschaltquoten.»

      «Von wo rufen Sie eigentlich an?»

      «Ich bin bis Mittwoch in Montevideo abgestiegen.»

      Er gibt Mick Moor noch die Faxnummer des Hotels durch und beendet vorerst das Gespräch: «Ich melde mich wieder, ich muss das alles zuerst Verdauen.»

      «Was ist mit dir los?», fragt Neil, als er zurück an den Tisch kommt.

      «Ach nichts Besonderes! - Ich bin nur soeben alleiniger Besitzer eines Formel-1-Teams geworden. Leider ist es eines, welches keinen Hauptsponsor mehr hat.»

      «Gratuliere!», meint ein verunsicherter Bob.

      «Du meinst, Jon hat sich abgesetzt?», fragt ein ungläubiger Neil.

      «Es sieht ganz so aus.»

      Danach erzählt er seinen Freunden alles, was ihm Mick erzählt hat. Am Tisch herrscht betretene Ruhe, jeder denkt nach, was das für Konsequenzen haben könnte? Aber so recht schlau wird keiner. Die Drei ziehen sich in Andis Zimmer zur Beratung zurück.

      Noch bevor sie mit der Besprechung beginnen können, klopft an die Zimmertür.

      «Ein Fax für Senior Krüger», meldet ein Hotelpage.

      Andi nimmt das Schreiben in Empfang. Es ist ein Schreiben von Jon. Gespannt liest er es vor:

       Hallo Andi!

       Entschuldige bitte, dass ich mich aus dem Team zurückziehen muss. Leider sind die Einschaltquoten in Amerika für die Formel 1 so gering, dass der Sponsor das Interesse verloren hat. Ich muss so schnell wie möglich ein Team für die Indy Car Serie auf die Beine stellen. Ich kann mich nicht um zwei Teams kümmern, also habe ich an dich gedacht.

       Auf einer Bank in New York habe ich die restlichen Aktien deponiert. Es sind noch vierzig Prozent. Die sind mein Abschiedsgeschenk an Bob Wilson und Neil Jounot. Jeder erhält zwanzig Prozent. Die restlichen sechzig Prozent sind bereits in deinem Besitz.

       Um euch den Einstig zu erleichtern, habe ich Bausch und Lomb dazu überredet, die Spesen für die beiden nächsten Rennen zu übernehmen, das entsprechende Papier liegt unterzeichnet in den Beilagen. Bitte beachte, es handelt sich nicht um einen Fixbetrag, sondern um Garantien, die Spesenrechnungen zu übernehmen. Ihr seid also gezwungen zu fahren.

       Wenn Ihr das Team auflöst, bezahlt der Sponsor nichts. Falls ihr das Team verkauft, so werdet Ihr nur einen bescheidenen Gewinn erwirtschaften, denn einen Käufer zu finden, welcher einen reellen Preis zahlt, wird nicht einfach sein. Ich habe es drei Wochen lang versucht und jetzt habe ich genug. Vielleicht habt ihr als Europäer mehr Glück.

       Also, wenn ich noch einen Rat geben darf, ich würde weiter fahren und versuchen einige Erfolge zu erringen. Als Newcomer werdet ihr nicht so hoch gemessen, wie es bei mir der Fall war. Ich bin sicher, Ihr könnt es schaffen. Wenn ihr noch zusätzliche Sponsoren organisieren könnt, steht genügend Fläche auf den Autos zur Verfügung, Bausch und Lomb wird keine Schwierigkeiten machen, wenn ein weiterer Schriftzug auf dem Auto erscheint, sogar wenn er etwas grösser ausfällt als sein Schriftzug, hat er nichts dagegen, die Formel 1 ist für ihn unwichtig geworden. Den Vertrag für die nächsten zwei Rennen schicke ich per Kurierdienst nach Buenos Aires.

       Viel Glück

       Jon.

      Die drei schauen sich nur lange an und wissen nicht, was sie sagen sollen. Sie besitzen jetzt zu dritt ein Formel-1-Team. Wer hätte vor zwei Wochen, als zur Reise aufbrachen, gedacht. Sie sind Fans der Formel Eins, aber von dem was jetzt auf sie zukommt, haben sie keine Ahnung.

      «Der setzt uns das Messer an den Hals», stellt Andi fest, «ich begrüsse euch also als meine Partner.»

      «Nette Geschenke verteilt der Ami!», stellt Neil fest.

      «Was habe ich den damit zu tun?», fragt Bob.

      «Nun, es wird sich schon etwas finden. Mit deiner Figur wirst du die hübschen Mädchen zu unserer Box locken. Das bringt eine gute Presse. Ausserdem kannst du abends die Boxen wischen, oder traust du dir das nicht zu?»

      «Meinetwegen, ich habe noch keinen Job. Aber für die Spesen musst du aufkommen und sie werden nicht knapp sein, das verspreche ich dir. Irgendwie werde ich mich schon nützlich machen können.»

      «Also ich bin auch dabei», erklärt Neil feierlich, «was wollt ihr ohne Anwalt in diesem Geschäft machen. Da seid ihr verloren. Also Chef, wie geht es weiter, oder willst du uns auszahlen? Aber als Erstes möchte ich mit der Bank in New York telefonieren, ob diese Papiere wirklich im Safe liegen. Wie ist die Nummer, ich rufe gleich an.»

      Nach zehn Minuten kommt Neil aus dem Büro des Hoteldirektors zurück, welcher ihm den Raum für das heikle Gespräch zur Verfügung gestellt hat. Neil ist nach dem Anruf immer noch verwirrt.

      «Alles scheint in Ordnung zu sein», meldet Neil, «die Papiere sind im Safe.»

      «Also Partner», meint Andi, der als Erster die Fassung wiedergefunden hat, «packen wir's an? Es gibt viel zu tun, nur weiss ich noch nicht was.»

      Mit einem Handschlag besiegeln die Drei ihre Partnerschaft. Die Freunde aus dem Schweizer Internat, besitzen jetzt ein Rennteam, wenn das die Professoren von damals vernehmen, die werden Augen machen. Augenblicklich sind die Ferien für die Drei vorbei. Wo soll man anfangen?

      Neil und Andi ziehen sich in das Zimmer von Andi zurück und studieren den Fax von Mick, welcher inzwischen

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