Das Team. Geri Schnell

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Das Team - Geri Schnell

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zu, die vierte hat als Mulattin ihre schöne Hautfarbe schon in die Wiege gelegt bekommen.

      «Was trinken die Damen?», fragt Andi, «ich muss eine Runde spendieren.»

      «Wir dürfen leider nur Mineralwasser trinken. Die Figur- du verstehst?», erklärt die braunhaarige Jodi.

      «Da kann man nichts machen, so wird es halt etwas günstiger.»

      «In einer halben Stunde müssen wir wieder an die Sonne, die Streifen müssen noch verschwinden, aber von der Mittagshitze sind wir dispensiert, da hat sogar unser süsse David erbarmen», kichert die blonde Dixi, welche wirklich noch etwas mehr Farbe brauchen kann, für ein Model ist sie sehr blass.

      «Ich werde sie mit viel Gefühl einreiben», verspricht Bob, «so zarte Haut darf man nicht verbrennen lassen.»

      «Und was ist mit mir?», wehrt sich Andi, «schliesslich habe ich den Drink bezahlt.»

      «Siehst du nicht, dass sich die Damen nicht kaufen lassen», erklärt Bob, «das habe sie wirklich nicht nötig. Aber lassen wir das Glück entscheiden. Kopf oder Zahl?»

      «Zahl!»

      «Du hast gewonnen, bei deinem Glück solltest du schon lange verheiratet sein. So ist das Leben, einfach ungerecht.»

      «Nicht traurig sein», flötet die schwarzhaarige Laila, «ich bin auch noch da und wenn du es so sanft machst, wie du versprichst, lass ich mich einreiben, auch wenn ich es nicht mehr nötig habe.»

      Nun bestreitet Bob wieder das Unterhaltungsprogramm, er ist ein guter Witzerzähler, auch wenn er manchmal einige Sprachschwierigkeiten hat, denn in Englisch wirkt nicht jeder Witz gleich wie in Deutsch. Die vier Schönen sind aber nicht sehr anspruchsvoll, sie sind zufrieden, dass es jüngere Männer sind, welche sich um sie kümmern, sonst haben sie es meistens mit älteren Semestern zu tun. Welche jungen Leute können sich schon solche Hotels leisten.

      Eine halbe Stunde später geht die ganze Gruppe zu den Liegestühlen am Rand des Pools. Nun ist es Zeit, dass die Vier sich ihrer Bikinis entledigen, jeder übernimmt bei einem Mädchen das Einreiben. Raffaela kommt da natürlich zu kurz, denn sie braucht bei ihrer Hautfarbe wirklich keine Sonnencreme. Andi geniest es, die blonde Dixi zu massieren. Sie hat keinerlei Hemmungen. Auch als er sich etwas gar lange mit ihrem Busen beschäftigt, reagiert sie nicht abweisend, im Gegenteil, es scheint ihr zu gefallen. Als die umliegenden älteren Männer langsam Stielaugen bekommen, muss er die Massage beenden, was auch für ihn besser ist, denn so langsam wird es in der knappen Badehose sehr eng.

      Plötzlich wird Andi aus seinen Träumen aufgeschreckt. Ein schlanker, extrem nervöser Mann besucht die Mädchen und gestikulierte wild. Andi muss sich zuerst an das komische Englisch des Sonderlings gewöhnen. Schliesslich begreift er, es ist der Chef der Models, der Fotokünstler.

      «Unglaublich, einfach kein Platz im Flugzeug, alles ausgebucht», einem Nervenzusammenbruch nahe jammert der süsse Junge vor sich hin, «dabei muss ich unbedingt Aufnahmen mit den Iguazu-Fällen im Hintergrund machen, so steht es im Vertrag.»

      «Das können sie unserm süssen David nicht antun», flötet Raffaela und will ihn tröstend an ihren nackten Busen drücken.

      «Ach - lass das!», wehrt er angewidert ab, «du weisst, dass ich das nicht mag! - Ich stehe einfach nicht auf Mädchen.»

      Inzwischen bemerkt er, dass die Mädchen nicht allein am Pool liegen. Interessiert mustert er ihre neuen Freunde. Sofort bemerkt er den feinen Körper von Neil und wird augenblicklich noch nervöser.

      «Würdet ihr mich mit dem netten Herrn bekannt machen?», fragt er begeistert, «es ist nett von euch, dass ihr auch an mich denkt.»

      Neil wird ganz rot im Gesicht, er ist sich so charmante Liebeserklärungen nicht gewöhnt. Er reicht David zwar die Hand zum Gruss, schliesslich darf man nicht unhöflich sein, zieht sie aber sofort scheu zurück, was bei David nur noch mehr den Eroberungsinstinkt weckt, aber er scheint begriffen zu haben, dass er nicht mit der Tür ins Haus fallen darf.

      «Also, wo liegt jetzt ihr Problem?», fragt Bob neugierig.

      «Wir müssen heute die ganze Nacht im Bus nach Iguazu fahren, das ist die einzige Möglichkeit, sonst schaffen wir es nicht, die Aufnahmen zu machen», erklärt er immer noch sehr hektisch, «ich weiss, in diesem stinkenden Bus, bei diesen ordinären Leuten. Ich weiss nicht, ob ich das aushalte.»

      «Der ist ja wirklich schwul bis in die Zehenspitzen», denkt Andi für sich, «dabei hat er immer so hübsche Mädchen um sich.»

      «Das überlebst du doch nicht», beruhigt ihn Dixi und streicht ihm sanft über den Po, «aber wir sind ja bei dir, es kann nichts passieren.»

      «Aber eine Scheissorganisation ist das schon!», stellt Jodi fest, «ich habe auch keinen Bock darauf, die ganze Nacht im Bus zu verbringen. Am Morgen sehen wir dann aus wie durch den Wolf gezogen! Wie soll man da noch gut aussehen?»

      «Wartet noch einen Moment bevor ihr die Bustickets bestellt», erklärt Andi, «ich muss schnell einen Anruf tätigen, vielleicht gibt es doch noch eine Alternative.»

      Andi verschwindet an der Rezeption und diskutiert mit dem Hoteldirektor. Der verwirft zuerst die Hände, dann nimmt er doch den Hörer und wählt eine Nummer. Wild gestikulierend wird diskutiert, dann schüttelt er den Kopf und legt auf. Wählt aber bereits eine weitere Nummer. Wieder dasselbe Spiel. Nacht dem fünften Anruf hellt sich seine Miene auf und er gibt Andi stolz den Hörer. Nun diskutiert Andi in englische Sprache. Es braucht einiges, bis sich die Miene von Andi aufhellt. Er hat es geschafft. Stolz kehrt er zu den Liegestühlen zurück.

      «Alles in Ordnung, wir fliegen morgen mit einer gemieteten Cessna nach Iguazu. Ich brauche sowieso noch einige Flugstunden. Ihr zahlt mir einfach den Preis für die normalen Tickets, den Rest übernimmt meine Kreditkarte.»

      Die Mitteilung von Andi wird in der Gruppe am Pool mit Begeisterung aufgenommen. Bob gibt eine Runde aus und David gibt Neil einen Kuss, dass dieser ganz entsetzt zurückweicht.

      Andi ist froh, dass er wieder einmal ein paar Stunden fliegen kann. Sein Vater hatte ihm damals, als er das Abitur abschloss, nebst dem Führerschein auch das Flugschein machen lassen. Später hatte er dann jedes Jahr Probleme, die erforderlichen Flugstunden zu absolvieren. In den Sommerferien flog er seinen Vater meistens fünf Wochen lang von einer geschäftlichen Besprechung zur nächsten. Später machte er auch noch der Flugschein für Blindflug und für zweimotorige Maschinen, denn eine solche musste er für morgen mieten, damit alle acht Personen Platz finden.

      Am Pool wird die Stimmung immer gelöster, jeder freut sich auf den morgigen Tag. Die Iguazu-Fälle stehen eh auf ihrem Programm. Ob man ein paar Tage früher hinfliegt, spielt keine grosse Rolle.

      Der Kellner richtet es so ein, dass die Acht einem gemeinsamen Tisch fürs Nachtessen bekommen. Man scherzt und lacht zusammen. Die Mädchen haben viele lustige Episoden aus ihrer Modellkarriere zu erzählen, so dass der Abend sehr unterhaltsam verläuft. Andi muss sich schon früh zurückziehen, denn wenn er morgen fliegen will, so muss er ausreichend geschlafen haben. Ein Flug mit einer unbekannten Maschine, in einem Land, in dem er noch nie geflogen ist, wird von ihm alles abverlangen.

      Auf sechs Uhr ist bereits das Taxi bestellt. Gefrühstückt wird erst am Flugplatz. Während Neil mit den andern in der kleinen Baracke versucht ein Frühstück aufzutreiben, sieht sich Andi und Bob schon die Maschine an. Ihr Zustand ist sehr gut, er ist zufrieden. Bob übernimmt das Verstauen der Gepäckstücke

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