Jenseits des Himalaya. Murdo MacDonald-Bayne

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Jenseits des Himalaya - Murdo MacDonald-Bayne страница 2

Jenseits des Himalaya - Murdo MacDonald-Bayne

Скачать книгу

meistern, denn ich habe nicht die Zeit dazu – wie du weißt, liegt mein Werk im Heilen, aber eure Güte, mir zu erklären wie es gemacht wird, und dass ich es sehen darf, wird mir bei meinem eigenen Werk helfen.“

      „Dann werden wir morgen auf unseren Übungsplatz gehen, der während unserer Übungen bewacht ist, und dort wird es dir mög­lich sein den Lung-Gom-Pa

      

      zu beobachten.“

      Also gingen wir am nächsten Morgen in das abgele­gene Tal, das hinter einer weiteren Kette kleinerer Berge lag, wo sich ein langes, flaches Areal erstreckte. Geshi Malapa hatte nur drei Chelas. Er sagte, drei in einer Lebenszeit zu unterrichten, wäre ausreichend.

      Ich beobachtete, wie die drei Chelas in der Atmung angewiesen wurden. Sie übten sich seit zehn Jahren, erzählte mir Malapa.

      Drei Erdhügel wurden zu Kegeln geformt und die Chelas saßen nach Buddhamanier mit überkreuzten Beinen da. Nacheinander hoben sie vom Boden ab, erreichten den kegelförmigen Erdhü­gel und kamen nach und nach auf die Spitzen herunter. Das wurde mehrmals gemacht und dann standen sie auf ihren Füßen – das war der schwierigste Teil. Nach und nach hoben sie vom Boden ab, einen Fuß vor dem anderen; und in einer Serie rhythmischer Sprünge, ihre Augen in die Ferne starrend, be­wegten sie sich als würden ihre Füße kaum den Boden berühren, und in großer Geschwindigkeit legten sie ungefähr sechs Meter in einem Schritt zurück. Es war eine ergreifende Erfahrung das mit eigenen Augen zu sehen, (wenige haben den Lung-Gom-Pa

      

      gesehen).

      Dann bekam ich Unterricht und hatte das Gefühl, dass mein Körper leicht wurde...

      Da mir zusehends die Zeit abhanden kam, zog ich weiter zum Takohu-Kloster, begleitet von Geshi Dar Tsang, und wir wurden von Geshi Tung La sehr herzlich willkommen geheißen. Seine Wissenschaft war die des Gedankenlesens, die gemeinhin als Tele­pathie bekannt ist.

      Die Telepathie interessierte mich sehr, denn das war etwas, was ich wirkungsvoll in meiner eigenen Heilarbeit nutzen konnte, und ich verlor keine Zeit mit dem wirklichen Üben zu beginnen.

      Ich entwickelte eine erstaunliche Fähigkeit, die Gedanken Geshi Tung Las zu lesen, vielleicht weil wir sehr aufeinander eingestimmt waren und ich derart an der Arbeit interessiert war, dass ich natürlich darin aufging. Während er Tibetisch sprach, sprach ich Hindi, um unseren Gedanken zu helfen sich zu formen. Ich fand es sehr einfach – es gelang mir ohne Anstrengung.

      Geshi Tung Las Erklärung entsprach ungefähr dieser: Gedanken erzeugen Wellen im Äther, ähnlich wie Radiowellen. Es ist allge­mein bekannt, dass es eine Vielzahl von Radiowellen zur gleichen Zeit im Äther gibt und keine die andere stört. Diese un­sichtbaren Radiowellen werden hörbar, wenn man ein Instrument hat um sie zu empfangen. Sie werden modifiziert und wieder in Klang umgewandelt.

      „Nun“, sagte Tung La, „auch der Mensch besitzt ein Sende- und ein Empfangsgerät. Die Hypophyse ist das sendende und die Epi­physe ist das empfangende Organ. Gedankenwellen werden von einer Person zur anderen gesandt, die sie empfängt, wenn sie sich im Einklang befindet. Das muss ohne Anstrengung geschehen. Am empfangen­den Ende darfst du nicht versuchen bewusst zu interpretieren; du musst es dem Gefühl erlauben, in den Geist zu gelangen. Dieses Gefühl wird in Denken umgewandelt und du beginnst zu wissen, was empfangen wird.

      Mit einer Art Fühlen, nicht durch Denken, denn das aktiviert die Hypophyse und verzerrt den Empfangsmechanismus der Epiphyse.“

      Ich fand heraus, dass das zutreffend war. Wenn ich versuchte zu denken, was er auf Tibetisch sagte, konnte ich es nicht vollkommen erfassen, aber wenn ich es nicht versuchte, wurde die ganze Anordnung seiner Gedanken von mir „empfangen“.

      Tung La sagte: „Du bist ein geborener Empfänger. Weil du ein Medium bist, sprichst du aus der Inspiration heraus; du sprichst einfach ohne zu denken!“

      Ich antwortete: „Das ist vollkommen wahr. Wenn ich überlegte, was ich sagen wollte, würde ich ins Schwimmen geraten; aber wenn ich einfach spräche, wie ich fühlte, und fühlte, wie ich spräche, wäre der Fluss vollkommen.“

      „Das ist richtig“, sagte er. „Du brauchst keinen Unterricht in der Telepathie, weil du ein geborenes Medium dafür bist. Es gibt viele wie dich – aber wenige haben es für sich entdeckt.“

      Ich war erfreut seine Bestätigung zu hören, dass ich ein natürliches Me­dium wäre; ich las die Gedanken anderer die ganze Zeit, obwohl ich es nicht wusste.

      Wie ich bereits erwähnte, habe ich Menschen auf der ganzen Welt geheilt, von denen viele kein Wort meiner Sprache verstanden und ich auch die ihre nicht. Wenn sie sprachen, gab ich nicht auf das acht, was sie sagten, doch bekam ein klares Bild ihres Leidens. Intuition, nennen Sie es wie Sie wollen, die Tatsache, dass ich wusste, was in ihrem Kopf vorging, bewies, dass ich ihre Denk-Gefühle lesen konnte. Tatsächlich wurden ihre Gedanken und Gefühle zu mir übertragen und ich konnte fühlen, was sie fühlten, entsprechend ihrer Denk-Gefühle.

      Ich konnte sagen, ob sie aufrichtig waren oder nicht, ich wusste, ob sie mich mochten oder nicht, ich wusste, ob sie zweifelnd oder voller Angst waren. Alle Schattierungen ihrer Denk-Gefühle waren mir ziemlich klar.

      In jedem Falle wurde ich Zeuge dessen, wie über zwanzig Schü­ler sich darin übten einander Botschaften zu senden. Er setzte sie um, bis er die besten Paare gefunden hatte. Die Genauigkeit ihrer Projektion und ihres Empfangens war erstaunlich.

      Zuerst einmal schrieb der Projizierende einen Buchstaben des Alphabets oder eine Zahl auf eine Tafel vor sich, wäh­rend der andere, der mit dem Rücken zu ihm saß, es aufschrieb.

      Dann schrieb man ein Wort, dann einen Satz und dann las der Projizierende still in einem Buch, während der Empfänger es laut wiederholte. Ein Protokollführer stand dabei und schrieb auf, was der Empfänger sagte. Sehr selten machten sie einen Fehler. In mei­nen Augen war das eine wundervolle Demonstration. Die Entfer­nung zwischen ihnen wurde beständig gesteigert, bis sie durch eine Bergkette voneinander getrennt waren. Das zeigte, dass es keinen Raum gibt, dass wir nicht getrennt sind.

      „Licht und Klang werden durch die Ätherwellen getra­gen“, sagte Geshi Tung La, „gleichfalls das Denken und Fühlen.“

      Ich blieb zehn Tage dort und zwischen uns kam es zu einer großartigen Freundschaft. Er sprach Tibetisch und ich Hindi. In der alltäglichen Konversation machten wir es ebenfalls so, damit wir im Training blieben.

      Viele Jahre später, bei einer Séance in London, kam Geshi Tung La durch und sprach mit mir. Er sagte mir, dass er sich noch im­mer in seinem irdischen Körper befände und mir bei meiner Arbeit helfe, weil er inzwischen vom

       Einsiedler

      von Ling-Shi-La (von dem ich später erzählen werde) die Astralreise erlernt hätte.

      „Ja“, dachte ich, „es gibt größere Dinge zwischen

       Himmel

      und Erde als der Mensch sich jemals hat träumen lassen.“

      Der Beweis, der mir somit vorlag, war schlüssig, denn niemand außer mir wusste, dass Tung La existierte.

      Oft fühlte ich den telepathischen Einfluss Tung Las, so wie den anderer mir bekannter Helfer, einschließlich Geshi Rimpoches und meines Freundes,

Скачать книгу