Jenseits des Himalaya. Murdo MacDonald-Bayne

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Jenseits des Himalaya - Murdo MacDonald-Bayne

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die fühlen, dass sie durch eine größere Kraft als ihre eigenen Wünsche geleitet werden, wissen genau, dass alle Dinge im rechten Augenblick geschehen und nicht zuvor oder später.

      Das ist kein Fatalismus, wie einige vielleicht denken, son­dern ein Zusammenwirken, ein Wissen darum, dass die

       Weisheit

      , dass die

       Intelligenz

      , die das

       Universum

      erschafft und kontrol­liert, dass jene selbe

       Kraft

      im Menschen vorhanden sein muss, denn der Mensch ist der lebendige Ausdruck des

       Bewusstseins

      und der

       Intelligenz

       Gottes

      , der alle Dinge entsprechend

       seines

      Willens führt und manifestiert, wobei

       Gott

      der

       Natur

      nach

       unendlich

      ist. „

       Dein

      Wille geschehe, nicht der meine,

       oh Herr

      .“

      Nun, da ich diese wenigen Worte an Sie gerichtet habe, werde ich zu meiner Geschichte zurückkehren...

      Als wir uns auf unseren Weg zurück machten, verließ uns Dar Tsang in Yangtang und wir gingen auf demselben Pfad zurück und er­reichten wieder das Chumbi Tal, genau drei Wochen und drei Tage nachdem wir fortgegangen waren.

      Ich ging direkt zu Geshi Rimpoche und erzählte ihm alles, was pas­siert war. Er fragte: „Wie fandest du Tung La?“

      Ich antwortete: „Er kommt in meinem Herzen gleich nach dir und meinem Freund.“

      Geshi Rimpoche sagte dann: „Ich habe bereits eine Nachricht von ihm; er sagt mir, dass du ein Eingeweihter in der Telepathie bist, und seine Hochachtung für dich ist sehr groß.“

      Ich sagte: „Meine für ihn auch.“

      „Ich bin froh“, versicherte er mir.

      Dann fragte ich: „Aber wie kann es sein, dass du so schnell von ihm gehört hast?“

      „Ah“, antwortete er, „Nachrichten verbreiten sich in Tibet sehr schnell; was du nun tust, ist hunderte Kilometer entfernt in kürzester Zeit bekannt.“

      „Das habe ich auch schon gemerkt“, sagte ich.

      Wir besprachen bis weit in die Nacht hinein, was ich getan und gelernt hatte, und als er zufrieden erkannte, dass die Reise nicht ver­gebens war, sagte er: „Ich bin wirklich froh über deine erfolgreiche Reise, aber du weißt, es ist nicht das

       Wirkliche

      . Es ist richtig, dass du die okkulten

       Wissenschaf­ten

      kennengelernt hast, aber du verstehst, dass die

       Wahrheit

      größer ist als alle diese Dinge.“

      Ich sagte: „Ja, das weiß ich, und es wird mir jeden Tag klarer“, und dann fragte ich: „Wie ist es mit den Einsiedlern in den Ber­gen, haben sie die

       Wahrheit

      gefunden?“

      „Nein, mein Sohn“, antwortete er, „du kannst die

       Wahrheit

      nicht auf dem Berg oder dem Meer finden und auch nicht, indem du Karotten isst oder dich den ganzen Tag auf deinen Bauchnabel konzentrierst. Du kannst sie auch nicht finden, indem du der Welt davonrennst, weil du die Welt bist. Es gibt keine Isolation, sie ist nur in des Menschen Denkweise erschaffen worden, sie ist die große Illusion. Zu diesem Zwecke habe ich dich hierher gebracht, damit du all das Falsche erkennst und dann wissen wirst, was das

       Wirkliche

      und das

       Wahre

      ist. Wenn du das Falsche nicht selbst verstehst, kann ich es dir nicht begreiflich machen. Du hast jahrelang im Ok­kulten geplanscht, darum möchte ich, dass du das

       Wirkliche

      und das

       Wahre

      gründlich kennenlernst, damit du frei sein kannst.

      Du wirst es niemals verstehen, mein Sohn“, fuhr er fort, „durch einen Glauben mittels bloßer Meditation oder durch Suggestionen; weder durch die okkulten Kräfte noch in der Zukunft oder in der Ver­gangenheit kann es gefunden werden, denn die Vergangenheit ist eine Erinnerung und die Zukunft ist eine Hoffnung, die mit Angst vermischt ist. All das stammt aus dem Geist, aber die

       Wahrheit

      liegt jenseits seiner.“

      „Nun“, fragte ich, „wie gelangen wir zur

       Wahrheit?“

      Er antwortete: „Ich kann dir nur die Wege zeigen, auf denen du nicht zur

       Wahrheit

      gelangst, und wenn du all diese Wege ge­funden hast, auf denen du nicht zur

       Wahrheit

      gelangen kannst, wirst du die

       Wahrheit

      finden: Dann wird sie deine sein und nicht die anderer, was bloß eine Nachahmung ist.“

      Er fügte hinzu: „Du wirst sie durch bloßes Analysieren nicht fin­den, weil das bloß die Vergangenheit ausgräbt, doch die

       Wahrheit

      , die dich befreit, stammt nicht aus der Vergangenheit. Wenn du erkennst, dass der Prozess bloßer Analyse ein falscher Pro­zess ist, wirst du ihn ablegen;

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