HAUSHÄLTERIN ANAL. Victoria Trenton

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HAUSHÄLTERIN ANAL - Victoria Trenton

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ändern. So, wie ihre Mutter, wollte sie nie und nimmer enden. Niemals würde sie zu einer wohnungslosen Pennerin verkommen. Aber wie sie das anstellen sollte, wußte sie noch nicht. Ein paar Grundsätze aber fasste sie schon. Sie wollte von nun an immer wenigstens halbwegs gepflegt sein und vernünftige Kleidung tragen. Jogginghosen eben nur zu Joggen. Alkohol wollte sie auch nur noch in Maßen trinken. Ganz verzichten wollte sie darauf nicht, damit würde sie sich zur Außenseiterin machen, aber sie würde immer darauf achten, nicht zu viel zu trinken. Und möglichst keine harten Sachen. Dann wollte sie gern eine eigene Wohnung, aber dazu braucht man ein festes Einkommen. Ohne jede Ausbildung ist das eine große Herausforderung. Sie musste sich irgendwie bilden und offen sein für Neues. Das hatte sie schon verstanden.

      Auf dem Arbeitsamt konnte oder wollte man ihr nicht richtig helfen. Niemand bot ihr an, den Schulabschluss nachzumachen, um dann eine Lehre zu beginnen. Vielleicht hatte sie einfach nur Pech mit den Beratern. Alles was man ihr anbot – und zwar jedes Mal, wenn sie den Weg ins Arbeitsamt gefunden hatte – waren Putz-Jobs. „Versuchen Sie’s mit putzen.“ Dabei ist auch das inzwischen ein Lehrberuf.

      Eine Ausnahme gab es: Vier Wochen lang hat sie als Erntehelferin gearbeitet. Der Bauer, auf dessen Feldern sie Gemüse geerntet hatte, fand sogar ein paar lobende Worte für sie, war sie doch die einzige Deutsche, die sich in den vier Wochen nicht krank gemeldet hatte oder aus sonstigen Gründen der Arbeit fern geblieben war. Sylvia hatte genau das am zweiten Tag vor. Aber sie riss sich zusammen, da sie dringend das Geld brauchte. Das sie dann durchgehalten hatte, stärkte ihr Selbstwertgefühl ungemein, und das war am Ende noch viel wichtiger, als das Geld.

      Auch hier hatte sie ihre Mutter vor Augen. Wenn die Polen, Rumänen und Türken das können, warum sollte sie das nicht auch können? Sagte sie sich. Muskelkater, Rückenschmerzen – egal. Einer der Polen bemerkte mit Humor: „Du musst das sehen wie Sport“, meinte er. „Andere zahlen viel Geld im Verein oder im Studio, und hier hältst Du Deinen Körper fit, bist an der frischen Luft und bekommst noch Geld dafür.“ Da war etwas Wahres dran, und Arbeit schändet nicht, so hielt sie durch.

      Tatsächlich hatte sie in den vier Wochen sogar abgenommen und fühlte sich vom Körpergefühl her wohler, als vorher – Muskelkater und Rückenschmerzen waren schnell überwunden. Trotzdem war Saisonarbeit schon vom Wesen her keine dauerhafte Lösung. Aber damals kam ihr erstmals die Idee, Garten-und Landschaftsbau könnte vielleicht eine Perspektive sein. Auch in einer Gärtnerei könnte sie arbeiten, stellte sie sich vor, aber es ergab sich nie eine Anstellung. So blieben tatsächlich nur die Putzstellen. Davon hatte sie ein paar durchlaufen, aber die längste Festanstellung, die sie bekam, dauerte ein Dreivierteljahr.

      Nun war sie also in der Villa der Schroffensteins, und das kam ihr beinahe vor, wie im Traum. Für gewöhnlich erzählte sie niemanden etwas über ihre Mutter, Teils aus Scham, Teils weil sie sich dachte, es gehe auch niemanden etwas an, und doch hatte sie stets das unheimliche Gefühl, alle wüssten darüber bescheid. Schon bald nach ihrer Anstellung erzählte sie jedoch Helene Schroffenstein ihre kurze Lebensgeschichte und erwähnte auch das Schicksal ihrer Mutter. Sie wußte ja nicht nicht einmal, ob sie noch lebte. Natürlich machte sie sich Vorwürfe, ihrer Mutter nicht geholfen zu haben, aber dazu war sie nicht in der Lage – und letzten Endes war ihre Mutter selbst mit daran schuld, dass ihre Tochter keinen Beruf gelernt hatte und kein Geld verdiente und ihr damit auch nicht helfen konnte.

      Wenn sie mal Kinder haben würde, erklärte sie Frau Schroffenstein, dann würde sie das anders machen und für eine gute Ausbildung sorgen. Die Dame des Hauses war über diese offene Bekenntnis einigermaßen überrascht. Wann sie denn Kinder haben wolle, fragte sie sogleich, unterstützte den Vorsatz, für eine gute Bildung zu sorgen aber uneingeschränkt. Sylvia sagt, sie plane das noch überhaupt nicht, es sei ja auch schwierig, einen anständigen Mann zu finden. Sie habe jedenfalls noch Zeit damit.

      Helene mochte Kinder. Sie hätte gern noch mehr gehabt, aber mit Ende 40 war sie aus dem Alter heraus und ihr Mann war mit den drei Sprösslingen völlig zufrieden. Ihre Haushälterin sollte jedoch für sie arbeiten und nicht Kinder in die Welt setzten – womöglich noch vom eigenen Mann. – Ein Gedanke, der ihr damals erstmals kam. Sicher, sie war gar nicht sein Typ, aber das hatte nichts zu sagen. Sie dachte an Arnold Schwarzenegger und dessen Haushaltshilfe. Dem galt es vorzubeugen. Wie, das wußte Helene zunächst noch nicht.

      Das erste, was Helene einfiel, war: Sylvia sollte ihr Äußeres verändern. Sie sollte als Hausangestellte klar erkennbar sein. Daher kaufte Helene eine Reihe von Kleidern, die Sylvia nun bei der Arbeit tragen musste. Die Kleider waren dunkelblau, hell-und dunkelgrau, und eines in beige, alle knielang. Das waren schlichte Hauskleider, manche hatten abgesetzt Krägen. Dazu musste sie nun immer eine Schürze tragen. Das fand Sylvia nicht so toll, aber wenigsten musste sie keine dieser albernen Hauben tragen oder etwas Ähnliches. Sylvia musste außerdem – und darauf bestand Helene – immer Feinstrumpfhosen oder wenigstens Strümpfe tragen, auch im Sommer. Helene trug selbst immer Strümpfe oder Strumpfhosen, selbst wenn sie darüber Hosen trug. Im Dienst waren Hosen für Sylvia von nun an verboten. Sie gewöhnte sich schnell daran.

      Beim Maßnehmen, um die Kleider zu bestellen, stellte Sylvia erstaunt fest, dass sie bereits ein paar Kilo abgenommen hatte. Sie war einigermaßen verwundert, hatte sie doch keine Diät gehalten. Früher hat sie manche Diät ausprobiert und auch nur noch diese Halbfett-Produkte gekauft, aber abgenommen hatte sie damit nie.

      Das sie nun abnahm, dachte sie, lag sowohl an der Arbeit, als auch an ihren neuen Ernährungsgewohnheiten, denn sie aß jetzt auch das, was bei den Schroffensteins serviert wurde. Und das war deutlich gesünder als das Fast-Food, das sie sonst gern aß, außerdem naschte sie deutlich weniger. Wann immer sie zu den geliebten Gummibären griff, oder sich einen Schokoriegel in einer kurzen Pause gönnte, erntete sie dafür einen missbilligenden Blick der Herrin, so dass sie sich diese Angewohnheit mehr und mehr verkniff. Ohnehin hatte sie kaum Zeit für Pausen. Jeder neue Tag wartete mit neuen Pflichten und jede ihrer Aufgaben sollte von Tag zu Tag schneller erledigt werden.

      Das war Stress, ganz besonders für jemanden wie Sylvia, aber: Da Helene ihr immer wieder vormachte, wie es geht und wie es auch schneller geht und sie Sylvia auch lobte, wenn sie Fortschritte machte – auch wenn diese sich manches mal nur sehr langsam einstellen wollten – fühlte diese sich wohl und war über ihre eigene Entwicklung zufrieden. Ja, sie empfand Genugtuung, wenn sie ihre Pflichten abarbeitete. Was sie früher als Last empfand und als nervige, wenn auch notwendige Unterbrechung von ihrer Beschäftigung mit dem Handy – ihr Smartphone war früher der einzige Luxus in ihrem Leben – wurde nun mehr und mehr ihr Lebensinhalt. Hat sie sich früher einfach nur geekelt, Toiletten zu säubern, so war sie nun stolz, wenn alles wie neu glänzte, frisch roch und die Herrin sie dafür lobte.

      Es gab aber auch immer wieder peinliche Situationen, oft wußte Sylvia die einfachsten Dinge nicht. Ihre Allgemeinbildung war wirklich zurückgeblieben. Helene war streng, aber auch warmherzig und verzieh Sylvia ihre „Vergehen“, wenn sie sich nur einsichtig und reumütig zeigte und erklärte ihr alles geduldig. Eine Peinlichkeit, der aber kein Missgeschick Sylvias vorausging, war, als Helene sie bat, schnell etwas einzukaufen und dafür mit ihrem Auto in die Stadt zu fahren. Kurz überlegte Sylvia, was sie tun sollte, entschied sich dann aber für die Wahrheit und gestand, keinen Führerschein zu besitzen. Ja, das war immer ein lästiges Problem für sie, aber sie kannte es nicht anders. Sie hatte schon einmal damit angefangen, aber das Geld war immer knapp und als eine Bekannte sie damit aufzog, sie könne sich doch eh kein Auto leisten – was ja auch stimmte – da gab sie ihr Vorhaben wieder auf. Oder war es doch die nicht bestandene Theoretische Prüfung? Wofür sie die anderen Teilnehmer ausgelacht hatten? Egal. Jedenfalls hatte sie keinen Führerschein.

      Helene reagierte anders als Sylvia befürchtet hatte, denn sie sagte einfach nur: „Ja dann wird es aber höchste Zeit. Dann melde Dich mal in der Fahrschule an, denn in Zukunft musst Du eigenständiger sein und dazu gehört auch ein Auto.“

      Geld verdiente sie

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