Stahlbau-Kalender 2022. Ulrike Kuhlmann
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Anmerkung 1B: Für Querschnitte der Klasse 4 darf if,z wie folgt berechnet werden:
Dabei ist
I eff,f | das wirksame Flächenträgheitsmoment des druckbeanspruchten Flansches um die schwache Querschnittsachse; |
A eff,f | die wirksame Fläche des druckbeanspruchten Flansches |
A eff,w,c | die wirksame Fläche des druckbeanspruchten Teils des Stegblechs |
Anmerkung 2B: Der Nationale Anhang kann den Grenzschlankheitsgrad
Zu 6.3.2.4
Der Nachweis des Biegedrillknickens wird hier als Nachweis des Knickens des Druckgurtes geführt. Dieses vereinfachte Modell berücksichtigt jedoch keine Abtriebseffekte infolge eines ungünstigen Lastangriffspunkts oberhalb des Schubmittelpunkts. Somit beschränkt sich die Anwendung des vereinfachten Druckgurtverfahrens auf Fälle ohne zusätzliche destabilisierende Momente. Die Vorgehensweise entspricht DIN 18800 Teil 2 [K2], Abschnitt 3.3.3 Element (310), indem zuerst nach Gleichung (6.59) ein Mindestabstand der seitlichen Stützung des Druckgurtes nachgewiesen werden kann und dann, wenn dieser Nachweis nicht erfolgreich ist, nach Gleichung (6.60) ein Knicknachweis geführt wird. Im Unterschied zu DIN 18800 Teil 2 wird hier der Gurtquerschnitt nicht um 1/5, sondern um 1/3 des Stegquerschnitts erhöht. Damit wird berücksichtigt, dass sich bei Spannungsgradienten im Steg, die über die gesamte Steghöhe Druckspannungen sind (z. B. bei Verbundträgern unter negativem Biegemoment) höhere Abtriebskräfte einstellen als bei typischen doppeltsymmetrischen Querschnitten unter reiner Biegung.
Diese Nachweisform ist nach EN 1993-1-1 entsprechend der Kennzeichnung B nur im Hochbau zulässig. Im Brückenbau wird aber in EN 1993-2 mit 6.3.4.2 „Vereinfachtes Verfahren“ der gleiche Nachweis zugelassen, mit dem Unterschied, dass in Gleichung (6.59) für
NDP DIN EN 1993-1-1/NA
zu 6.3.2.4(1)B Anmerkung 2B
Es gilt die Empfehlung.
(2) B Wenn der Schlankheitsgrad
Dabei ist
χ |
der mit |
k fℓ | der Anpassungsfaktor, mit dem dem konservativen Nachweis mit äquivalenten druckbeanspruchten Flanschen Rechnung getragen wird. |
Anmerkung B: Der Nationale Anhang kann den Anpassungsfaktor kfℓ festlegen. Der Wert kfℓ = 1,10 wird empfohlen.
NDP DIN EN 1993-1-1/NA
zu 6.3.2.4(2)B Anmerkung B
Es gilt die Empfehlung.
(3) B Für das Verfahren in (2)B sind in der Regel die folgenden Knicklinien zu verwenden:
Knickspannungslinie d für geschweißte Querschnitte, vorausgesetzt:
Knickspannungslinie c für alle anderen Querschnitte.
Dabei ist
h | die Gesamthöhe des Querschnitts; |
t f | die Dicke des druckbeanspruchten Flansches. |
Anmerkung B: Zum Biegedrillknicken von seitlich gestützten Bauteilen im Hochbau, siehe auch Anhang BB.3.
6.3.3 Auf Biegung und Druck beanspruchte gleichförmige Bauteile
(1) Wenn keine Untersuchung nach Theorie II. Ordnung durchgeführt wird, bei der die Imperfektionen aus 5.3.2 angesetzt werden, sollte die Stabilität von gleichförmigen Bauteilen mit doppelt-symmetrischen Querschnitten, die nicht zu Querschnittsverformungen neigen, nach (2) bis (5) nachgewiesen werden. Dabei wird folgende Differenzierung vorgenommen:
– verdrehsteife Bauteile, wie z. B. Hohlquerschnitte oder gegen Verdrehung ausgesteifte Querschnitte;
– verdrehweiche Bauteile, wie z. B. offene Querschnitte, deren Verdrehung nicht behindert wird.
(2) Zusätzlich zu den Nachweisen nach (3) bis (5) sind an den Bauteilenden in der Regel Querschnittsnachweise nach 6.2 zu führen.
Zu 6.3.2.4(3)B
Für geschweißte Querschnitte ist dieses vereinfachte Verfahren nur zulässig, wenn die Voraussetzung h/tf ≤ 44ε eingehalten ist. Geschweißte Querschnitte, die diese Voraussetzung nicht erfüllen, dürfen mit diesem vereinfachten Modell nicht nachgewiesen werden. Mit dem Satz, dass Knickspannungslinie c für alle anderen Querschnitte zu verwenden ist, sind demnach die übrigen I-förmigen Walzquerschnitte gemeint. Hintergründe