Stahlbau-Kalender 2022. Ulrike Kuhlmann

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Stahlbau-Kalender 2022 - Ulrike Kuhlmann

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für gabelgelagerte Stäbe mit doppeltsymmetrischen Querschnitten und image für gabelgelagerte Stäbe mit einfachsymmetrischen Querschnitten vor:

      – einfachsymmetrische Querschnitte:

      (K.1)image

      mit

image

      z0 Abstand zwischen Schwerpunkt und Schubmittelpunkt

      lT Knicklänge für Biegedrillknicken

      Iω Wölbwiderstand

      It Torsionswiderstand

       – doppeltsymmetrische Querschnitte:(K.2)Für die häufig auftretenden Fälle von L-förmigen und T-förmigen Querschnitten darf nach [K32], falls kein genauerer Nachweis geführt wird, folgende Regel zur Bestimmung von verwendet werden:

       – L-förmige Querschnitte:wenn wird maßgebend: stellt die Stabschlankheit um die Achse v-v dar

       – T-förmige Querschnitte:wenn wird maßgebend: der Nachweis ist wie für einfachsymmetrische Querschnitte mit Iω = 0 zu führen.

       Zu 6.3.2

      Für den Nachweis gegen Biegedrillknicken bei reiner Biegung enthält die Norm drei unterschiedliche Nachweismöglichkeiten am Ersatzstab: nach 6.3.2.1 als Abminderung der Momentenbeanspruchbarkeit mit χLT in Abhängigkeit von einer bezogenen Schlankheit image, die sich auf das ideale Biegedrillknickmoment Mcr bezieht, nach 6.3.2.4 als Knicknachweis des Druckgurtes und nach 6.3.4 als Abminderung der Systemtragfähigkeit in Abhängigkeit von einem Schlankheitsgrad image, der vom Vergrößerungsfaktor des ideal elastischen kritischen Verzweigungszustandes des Systems αcr,op abhängt. Die drei Verfahren stellen Alternativen dar, die nicht immer zum gleichen Ergebnis führen, da sie unterschiedliche Vereinfachungen enthalten, die je nach vorliegender Situation mehr oder weniger konservativ sind.

       Zu 6.3.2.1(1)

       Zu 6.3.2.1(2) und Anmerkung 2B

      Wenn durch die Wahl eines torsionssteifen Querschnitts oder durch eine Stützung des Druckgurtes verhindert ist, dass der Träger seitlich unter Verdrehung aus seiner Haupttragebene ausweicht, tritt auch kein Biegedrillknickversagen auf und braucht ein entsprechender Nachweis nicht geführt zu werden.

      Stäbe mit Hohlquerschnitten (gewalzt oder geschweißt) weisen in der Regel eine so große St. Venant'sche Torsionssteifigkeit IT auf, dass keine Stabverdrehung auftritt und damit kein Biegedrillknicken möglich ist. Das bezieht sich auf übliche gewalzte Profile oder gleichartige geschweißte Querschnitte. Bei dünnwandigen kaltgeformten Profilen, die in den Bereich von EN 1993-1-3 fallen, gibt es hohe sehr schlanke Sonderprofile, deren Torsionssteifigkeit trotzdem relativ klein ist, sodass die Empfindlichkeit gegenüber Biegedrillknicken ggf. zu überprüfen ist, siehe auch [K44].

      Der Anhang BB2 „Kontinuierliche seitliche Stützungen“ enthält zu DIN 18800-2 [K2], Abs. 3.3.2 analoge Regeln. In der bisherigen Praxis konnte mithilfe der Regelung aus DIN 18807-3:1987-06 [K26], die weiterhin in Kraft bleibt, in der Regel auf einen aufwendigen Stabilitätsnachweis für Dachpfetten im Hallenbau verzichtet werden. Diese Regelung besagt, dass stählerne Träger mit I-förmigem Querschnitt bis 200 mm Höhe als durch die Profiltafeln hinreichend ausgesteift gelten, wenn diese mit dem gedrückten Gurt verbunden sind. Diese Regelung kann sicher auch für eine Tragwerksberechnung nach EN 1993-1-1 als weiterhin gültig angenommen werden.

      6.3.2.2 Knicklinien für das Biegedrillknicken – Allgemeiner Fall

      (1) Außer für die Fälle in 6.3.2.3 ist für biegebeanspruchte Bauteile mit gleichförmigen Querschnitten der Wert χLT mit dem Schlankheitsgrads image aus der maßgebenden Biegedrillknicklinie in der Regel nach folgender Gleichung zu ermitteln:

      Dabei ist

image
α LT der Imperfektionsbeiwert für die maßgebende Knicklinie für das Biegedrillknicken;
image

      Mcr das ideale Biegedrillknickmoment.

      (2) Mcr ist in der Regel mit den Abmessungen des Bruttoquerschnitts und unter Berücksichtigung des Belastungszustands, der tatsächlichen Momentenverteilung und der seitlichen Lagerungen zu berechnen.

       NDP DIN EN 1993-1-1/NA

       zu 6.3.2.2(2) Anmerkung 1

      Es gilt die Empfehlung, einschließlich der Tabellen 6.3 und 6.4. Der in DIN EN 1993-1-1:2010-12, 6.3.2.3(2) angegebene Faktor f darf auch zur Modifizierung von χLT nach DIN EN 1993-1-1:2010-12, 6.3.2.2(1) angewendet werden.

      (NA.3)

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