Revenge. Fritz Dominik Buri

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Revenge - Fritz Dominik Buri

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zu legen und die Übung genauso zu machen, wie er eben gelesen hatte.

      Wichtig war sich zu entspannen schoss es ihm durch den Kopf, doch seine Gedanken jagten unkontrolliert in seinem Bewusstsein hin und her, ganz ruhig bleiben riet er sich und mit der Zeit gelang es ihm, tatsächlich ruhiger zu werden und sich zu entspannen.

      Dann versuchte er weiter, seinen Kopf frei zu bekommen und sich ganz darauf zu konzentrieren, entspannt zu sein.

      Es gelang bereits etwas besser und, das wusste Herb, brauchte eine solche Übung eine gewisse Routine und diese fehlte ihm.

      Doch er beschloss an diesem Abend im Oktober, es heute erst einmal zu versuchen, es war noch kein Meister vom Himmel gefallen, deshalb würde er die nötige Routine erlernen müssen.

      Und er würde sie schnell erlernen müssen, je schneller je besser.

      Während er seine Augen geschlossen hielt und sich weiter darauf beschränkte, ruhig und entspannt zu sein, fühlte er plötzlich eine innere Gelassenheit, sein Körper fühlte sich mit einem Mal entspannt und gelöst an.

      Gut dachte Herb und freute sich über diese Erkenntnis, jetzt einfach weitermachen und dranbleiben, als nächstes würde er sich selbst befehlen, seinen Körper ruhen zu lassen und seinen Geist auffordern, seinen Körper zu verlassen.

      Fühlte er sich immer noch entspannt, Herb fühlte in sich hinein, seine Arme und Hände fühlten sich so an, als lägen sie fest verwurzelt auf der Matratze auf der er lag, sein Gehirn schien leer zu sein, das zumindest dachte Herb, all die unkontrollierten Gedanken waren verschwunden, in seinen Ohren konnte er ein leises Pfeifen hören, doch das störte ihn nicht.

      Im Geiste stieg Herb nun an die Zimmerdecke hoch und schaute dabei auf seinen Körper unter sich auf der Matratze liegen, diese Vorstellung konnte er leicht erzeugen, doch er wusste, nein er fühlte, dass er sich noch immer in seinem Körper befand und lediglich gedanklich an der Zimmerdecke schwebte.

      Es war auch nicht dasselbe Empfinden wie er es heute Nachmittag wahrgenommen hatte, dieses Gefühl oder diese Vorstellung hatte nichts mit einer willentlichen Ausserhalb des Körpers Erfahrung zu tun.

      Dann begann sein linkes Knie unkontrolliert zu zucken an, instinktiv fasste Herb an die Stelle und fühlte an der Stelle, wie ein Nerv spürbar pochte, ganz deutlich konnte er ein leichtes Pochen mit seinem Finger spüren an der Stelle, wo er seinen Fuss durch den Stoff seiner Jeans spürte.

      Sollte er abbrachen oder weitermachen fragte sich Herb in diesem Augenblick und überlegte einen kurzen Augenblick, nachdem das Pochen schlagartig aufgehört hatte und er seine Hand wieder an ihre ursprüngliche Position brachte.

      Mach weiter sagte er sich selbst und so versuchte er, sich erneut zu entspannen.

      Schliesslich, nach einigen Minuten in denen er ganz ruhig auf seinem Bett gelegen hatte, fühlte er wieder dieses leichte Kribbeln an seinem ganzen Körper, es erinnerte ihn daran, als würde sein ganzer Körper einem leichten Stromstoss ausgesetzt sein der seinen ganzen Körper von dem Scheitel bis zur Sohle durchströmte.

      Es war ein angenehmes Gefühl und er war nun schon bedeutend schneller in diesen Zustand gelangt als noch beim ersten Mal, du machst Fortschritte sagte er sich anerkennend und mahnte sich im nächsten Augenblick selbst daran, ruhig zu bleiben und sich nicht irgendwelchen Gedanken oder Überlegungen hinzugeben.

      Doch auch diesmal kam er nicht über die reine geistige Vorstellung hinweg.

      Schliesslich, er wusste nicht mehr genau wie lange er in diesem reglosen Zustand in seinem Bett gelegen hatte, überkam ihn das Verlangen nach einer Zigarette und einem Kaffee.

      Er öffnete seine Augen und starrte zur Decke, blieb noch ein paar Sekunden so liegen ehe er aufstand und zuerst ins Badezimmer ging um zu pinkeln.

      «Du brauchst noch mehr Übung» sagte sich Herb während er eine Zigarette rauchte und er war sich sicher, dass es ihm gelingen würde, seinen Körper willentlich verlassen zu können.

      Und wenn er erst an diesem Punkt angelangt wäre, würde der Rest ein leichtes sein.

      Doch wie würde es als Toter sein, wenn sein Körper reglos unter der Erde lag, zugedeckt in einem Sarg mit einem halben Kubikmeter Erde über sich aufgeschüttet?

      Dann würde sein Geist dort verweilen, in der Nähe seines Körpers überlegte Herb, dieser Gedanke war ihm etwas unangenehm und furchteinflössend, doch sehr real.

      Das war der Preis den er zu bezahlen hatte und dies musste ihm klar sein.

      Es wäre eine Reise ohne Rückfahrkarte und dann, wenn er seine Reise erst einmal angetreten hatte, würde er versuchen seinen Plan durchzuführen, der Grund warum er das alles machte und auf sich nahm.

      Auf der anderen Seite würde er Ruhe haben, all die irdischen Probleme mit denen er sich im Moment noch rumschlagen musste und mit denen er sich in den letzten Monaten rumgeschlagen hatte, wären hinfällig.

      Er hatte sich zu diesem Schritt entschlossen, sein Entschluss fühlte sich immer noch sehr beängstigend an, so würde es jedem anderen auch ergehen und bestimmt war es all den Leuten genauso ergangen, die diesen Weg schon vor ihm bewusst gewählt hatten.

      Was würde sein, wenn er seinen Plan zu Ende gebracht hatte, seine Aufgabe somit erfüllt sein würde?

      Darauf hatte Herb keine Erklärung und er bezweifelte, dass er im Internet eine schlüssige Antwort auf diese Frage bekommen würde!

      Wieder ein Gedanke auf den er wohl keine Antwort bekommen würde, er würde es wissen, wenn es soweit sein würde, doch erst dann und nicht vorher.

      Auf einmal fühlte sich Herb müde, müde bestimmt von all den Gedanken und Fragen die er sich stellte in seinem eigenen Universum, es waren so viele Gedanken und Überlegungen die dafür sorgten, dass er sich müde fühlte.

      Er rauchte eine weitere Zigarette und beschloss, sich durch Fernsehen abzulenken, ein Film würde ihn auf andere Gedanken bringen.

      Der Besuch bei seiner Schwägerin Rita und seinem Bruder Daniel stand an.

      Normalerweise, oder besser gesagt, früher hatte er sich immer über solche Einladungen gefreut, Rita war eine tolle Frau und er bewunderte Daniel dafür, dass er ein solch tolle Frau gefunden hatte und nun, Herb musste kurz überlegen, seit mehr als zehn Jahren glücklich verheiratet waren.

      Ein wahrer Glückspilz, ihm, so fand Herb war ein solches Glück vergönnt geblieben, auch er hatte Freundinnen gehabt, doch die grosse Liebe wie sie zwischen Daniel und Rita war, war ihm nie untergekommen.

      Eine Freundin hatte ihm mal vorgehalten, nicht bindungsfähig zu sein, damit hatte sie nicht seine Zuneigung die er den Frauen gegenüber zeigte gemeint, sie meinte damit, dass er für eine Ehe nicht bindungsfähig genug sein würde.

      Er hatte lange über diese Aussage nachgedacht, war er für die Ehe nicht geschaffen, oder hatte ihm seine damalige Freundin, Daniela Moser hiess sie, recht gehabt mit dem was sie sagte?

      In gewisser Weise hatte Daniela recht gehabt, doch nur in gewisser Weise aus seiner Sicht, vielleicht suchte er etwas, was es nicht gab, die Frau, die erst noch geboren werden musste.

      Doch er sah es eher so, dass ihm die Richtige noch nicht über den Weg gelaufen war.

      Egal

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