Revenge. Fritz Dominik Buri

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Revenge - Fritz Dominik Buri

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als Auflockerung rüberkommen sollen, doch Herb war seinen Tränen nahe und musste sich zusammenreissen, er wollte seinen Bruder da nicht mit hineinziehen.

      «Das ist wohl so, doch als Bruder mache ich mir trotzdem gewisse Sorgen, würdest du ja an meiner Stelle auch tun, stimmt’s?»

      «Oh ja stimmt.»

      «Siehst du Herbert, dass meine ich damit.»

      «Ich weiss» Herb versuchte so normal wie möglich zu sein, doch das Gespräch mit seinem Bruder setzte ihm seelisch zu, er wusste es und auch sein Bruder würde eine gewisse Vermutung, eine Empfindung haben, bleib mir fern dachte Herb und rang dabei mit den Tränen.

      Das Gespräch vernahm eine für Herb ungünstige Richtung und er wollte das Telefonat so rasch wie möglich beenden, sonst würde er doch noch zu heulen anfangen, etwas, das er unbedingt vermeiden wollte.

      «Doch nun zu dir, wie geht es dir und deiner Familie?»

      «Bei uns gibt es auch nichts Neues, Rita ist in ihrem Unternehmen zur Bereichsleiterin befördert worden, das heisst auch mehr Verantwortung und auch mal Überstunden, dafür ist der Lohn auch entsprechend» Daniel lächelte hörbar «und die beiden Kinder sind immer noch in der Schule, doch die kommen mit den Aufgaben und dem Schulstoff ganz gut klar.»

      «Das ist doch erfreulich, sag Rita liebe Grüsse von mir und dass ich ihr zu ihrer Beförderung ganz herzlich gratuliere.»

      «Vielen Dank Herbert, mache ich gerne und darüber wird sie sich freuen.»

      «Spitze» Herb sah vor seinem geistigen Auge Daniels Frau Rita und wie sie vor versammelter Belegschaft befördert wird und wie die Anwesenden klatschten und ihr gleichzeitig gratulierten, er mochte es Rita von Herzen gönnen und schätzte Rita als Mensch sehr.

      «Und wir wollten dich noch fragen, wann du wieder einmal zu uns kommst, also besser gesagt, würden wir dich gerne einladen Herbert.»

      «Mich einladen, das ist nett.»

      «Aber hallo» Daniel schnaubte hörbar am anderen Ende der Leitung «was habe ich vorhin gesagt, du bist mein Bruder und Rita deine Schwägerin und von Robin und Janine bist du der Onkel.»

      «Ich weiss, sie ist auch meine Lieblingsschwägerin» beide lachten «an welches Datum hattet ihr denn gedacht?»

      «Weihnachten ganz bestimmt, doch das dauert noch ein paar Monate und so haben wir an den übernächsten Samstagabend gedacht.»

      Weihnachten schoss es Herb durch den Kopf, warum hatte er dieses Wort sagen müssen, warum hatte er ihn darauf ansprechen müssen, seine Kehle schien sich auf einmal zu verengen, er musste sich setzen und darauf achten, nicht die Beherrschung zu verlieren, nicht jetzt und nicht vor Daniel.

      «Das ist eine gute Idee» seine Stimme klang heiser und belegt «ich gebe dir noch Bescheid Bruderherz, einverstanden?»

      «In Ordnung Bruderherz» antwortete Daniel «wir freuen uns auf dich.»

      «Ich freue mich ebenfalls.», Herb hatte sich wieder etwas gefangen.

      «Und du wirst auch bei uns schlafen, so musst du nicht auf die Uhr schauen und kannst in Ruhe eins trinken.»

      «Das ist ein Wort» Herb lächelte und auch sein Bruder Daniel lächelte nun.

      «Nun gut, also bis in zwei Wochen und dir noch einen schönen Tag».

      «Ja danke, bis bald» Herb war froh, dass das Telefonat zu Ende war, es war belastend und anstrengend « … und danke für deinen Anruf.»

      «Keine Ursache Bruderherz, also bis bald.»

      «Bis bald», dann war die Leitung stumm und Herb hielt sein I Phone noch minutenlang in der Hand während in seinem Kopf die Gedanken durcheinanderwirbelten, Daniel liebte ihn und auch seine Schwägerin und die Kinder, es war schön zu wissen, dass ihn noch nicht alle Menschen abgeschrieben hatten, doch auch schmerzlich.

      Weihnachten dachte Herb während im die Tränen über die Wange liefen, dann wenn dieses Datum näherrücken würde, würde er an einem anderen Ort sein, auch sein Bruder und Schwägerin samt ihren beiden tollen Kindern würden es nicht verhindern können.

      Warum in aller Welt hatte ihn Daniel auch angerufen, er brauchte erneut Ruhe und er brauchte auch eine Zigarette, Zigaretten halfen ihm dabei, nachzudenken und herunterzufahren, das hatte er im Augenblick ziemlich nötig.

      Er wollte doch nur, dass man ihn in Ruhe liess, damit er Zeit hatte an seinem Plan zu arbeiten.

      War das zu viel verlangt?

      Irgendwie wohl schon, ok Dani war sein Bruder und er mochte ihn, doch plötzlich sollte er nun einen Kurs belegen, was in seinen Augen nutzlos war, da er andere Pläne gefasst hatte und nun meldete sich sein Bruder um ihn zum Essen zu sich nach Hause einzuladen.

      Dabei wollte Herb doch nur seine Ruhe haben, als er sich Kontakt und Aktivitäten gewünscht hatte, war er anscheinend allen egal gewesen und jetzt plötzlich wollten alle etwas von ihm, eine verkehrte Welt.

      Nein und es schien Herb, je mehr er versucht war, seine Ruhe zu haben, je mehr wurde er von seinem Vorhaben abgehalten, so war es mit dem Kurs den er nun besuchen musste, die Besuche bei seinem Bruder zum Essen.

      Doch nichts würde ihn von seinem gefassten Plan abbringen, dazu war die Sache zu fix und fühlte sich zu gut an, um jetzt noch eine Kehrtwendung zu vollziehen.

      Dies war zwar schön und zeigte ihm auch, dass Menschen an ihn dachten, doch sie schienen erst jetzt an ihn zu denken oder sich wieder an ihn zu erinnern, die ganzen letzten Monate war es Herb vorgekommen, als würde sich keine Menschenseele für ihn interessieren.

      Jetzt schien sich plötzlich die ganze Welt an ihn zu erinnern, und daran, dass er ja auch noch da war!

      Genau jetzt wo er sich wünschte, dass es andersrum wäre!

      In Herb stiegen Gefühle des Zweifels zu denen sich auch Gefühle des Zorns gesellten und in ihm ein Gefühlschaos auslöste, das er nur schwer kontrollieren konnte, er konnte sich keine Gefühlsschwankungen erlauben, nicht jetzt noch später.

      Er musste raus, an die frische Luft, das würde ihm dabei helfen, seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen und klar denken zu können, er schnappte sich seine Zigaretten, zog Schuhe an und schnappte sich auf dem Weg zur Türe seine Jacke die am Kleiderhacken nahe der Wohnungstüre stand.

      Draussen war es ein sonniger Oktobertag, trotz der Sonne war es kalt, an den Bäumen und Sträuchern konnte man die Veränderung sehen, Laub lag auf der Strasse und einige Bäume hatten schon die meisten ihrer Blätter verloren, deren kahle Äste ihn an dürres Gerippe erinnerte.

      Herb hatte sich die Jacke zugeknüpft und den Kragen hochgeschlagen, die Schultern eingezogen und seine Hände in den Manteltaschen vergraben während er mit gesenkten Kopf rasch lief, schnelle Bewegungen hielten warm sagte sich Herb, also lief er in einem entsprechenden Tempo.

      Und er war alleine unterwegs und musste auch auf niemanden Rücksicht nehmen, weil ihm sein eingeschlagenes Tempo vielleicht zu schnell war, die frische kalte Luft tat gut und liess ihn fühlen, dass er lebte, noch lebte.

      Werde ich noch was fühlen im Jenseits

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