Der direkte Weg zu Gott. Helmut Atzler
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Fühlt sich etwas gut an, dann bedeutet das so viel wie JA. Fühlt sich etwas schlecht an, ist das ein NEIN. Wenn man mit etwas Übung wieder gelernt hat, seinem Herzen und seinem Bauchgefühl zu vertrauen, erkennt man auch Antworten, die weit über ein JA oder NEIN hinausgehen und auf ganz unterschiedliche Weise wahrgenommen werden können – zum Beispiel als Gefühle, Gedanken, Bilder oder Ideen, die plötzlich da sind. Oder man weiß es einfach.
In vielen Gesprächen mit meinen Klienten stellte ich fest, dass sie sich die Antworten selbst gaben und niemanden brauchten, der für sie die Fragen oder Antworten „erarbeiten“ musste.
Im 4. Kapitel gehe ich auf dieses Thema noch genauer ein.
Wer oder was ist Gott?
Sowohl in der Kirche, in den verschiedensten Religionen als auch in der Heilerszene ist immer wieder von Gott die Rede. Doch wer oder was ist Gott?
Diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten.
Da mir der Name „Gott“ vertraut ist, bleibe ich der Einfachheit halber bei dieser Bezeichnung, ohne mir jedoch Gedanken darüber zu machen, ob es sich dabei um einen Mann, eine Frau oder irgendetwas anderes handelt. Mit jeder Eigenschaft, die man Gott zuordnet, schließt man eine andere Eigenschaft aus und begrenzt ihn somit in seiner Vorstellung. Man macht ihn greifbarer und angreifbar. Hierzu eine typische Frage:
„Wenn Gott die pure Liebe ist, warum lässt er dann Kriege, Hunger und Elend zu?“
Mit solch einer Fragestellung wird die Schuld von vornherein auf Gott abgewälzt. Die Menschen kommen gar nicht mehr auf die Idee, dass all diese schrecklichen Dinge einzig und alleine im Verantwortungsbereich der Menschen selbst liegen.
Nicht Gott führt Kriege, sondern die Menschen töten sich gegenseitig. Nicht Gott beutet die Erde aus und zerstört die Umwelt, sondern die Menschen tun dies in ihrer Gier und Rücksichtslosigkeit. Es sind die Menschen, die alle Möglichkeiten bekommen haben, um dem Hunger und dem Elend in der Welt ein Ende setzen zu können. Warum nutzen die Menschen diese nicht?
Es liegt also nicht an Gott, aktiv zu werden, sondern an den Menschen. Nicht Gott hat sich von den Menschen abgewandt, sondern die Menschen haben sich von Gott abgewandt.
Wer oder was Gott ist, ob er irgendetwas von uns verlangt, ob er gütig oder strafend ist – all das wird wohl kaum ein Mensch jemals beantworten können.
Es ist jedem selbst überlassen, ob er an Gott glaubt oder nicht, ein Leben mit oder ohne ihn führt, sich für oder gegen Gott entscheidet.
Mein persönlicher Glaube an Gott
Aufgrund meiner Erlebnisse als Geistheiler hat sich meine Beziehung zu Gott gravierend verändert. Wenn ich mich heute an Gott wende, dann ist es nicht der Gott irgendwelcher Heilmethoden, nicht der Gott der Kirche oder irgendein Gottesbild, das mir von anderen vorgegeben wird.
Ich habe für mich herausgefunden, dass es nicht hilfreich ist, sich konkrete Bilder bzw. Vorstellungen von Gott zu machen oder zu versuchen, Gott durch Riten oder Bräuche jeglicher Art näher kommen zu wollen.
Es ist jedem Menschen sehr leicht möglich, eine direkte Beziehung zu Gott aufzubauen. Vielleicht hat Gott für jeden Menschen auch eine andere „Gestalt“ und die direkte Kontaktaufnahme mit Gott wird von jedem Menschen auf seine ganz eigene Art und Weise erlebt und wahrgenommen.
Ich werde nie behaupten, dass mein Verständnis von Gott das einzig Wahre ist und dass alle anderen falsch liegen.
Wie auch? Das würde ja voraussetzen, dass ich ganz genau wüsste, was Gott will, wie er fühlt, was er denkt oder was er plant. Das tue ich aber nicht. Ich selbst werde immer sehr skeptisch, wenn andere so etwas für sich in Anspruch nehmen.
Im Folgenden schreibe ich von meinen ganz persönlichen Erlebnissen auf meinem Weg zu Gott. Wie Ihr Weg aussehen wird, entscheiden Sie ganz alleine.
1. Meine Zeit als Geistheiler
Wie ich zum geistigen Heilen gekommen bin
Bis zu meinem 39. Lebensjahr hatte ich mich mit dem Thema Geistheilung nie ernsthaft beschäftigt. Mehr durch Zufall hatte ich mir den Namen eines Geistheilers notiert, der krumme Rücken wieder gerade machen sollte, ganz ohne Körperberührung und innerhalb einer Sekunde. Aufrichtung nannte sich das. Die Adresse lag dann ein halbes Jahr in einer Ablage. Als mein ältester Sohn (damals 15 Jahre alt) die letzte Routineuntersuchung bei seinem Kinderarzt hatte, diagnostizierte dieser eine leichte Skoliose mit Schulter- und Beckenschiefstand und empfahl, diesbezüglich einen Orthopäden aufzusuchen.
Ich erinnerte mich an die Sache mit der Aufrichtung, und nach einer kurzen Suche hatte ich auch die Adresse des Geistheilers wieder gefunden. Ohne mich weiter über den Heiler zu informieren, vereinbarten wir einen Termin. Ich dachte mir: „Wenn es nicht funktionieren sollte, können wir ja immer noch zu einem Orthopäden gehen.“
Weil ich neugierig war, meldete ich mich selbst auch gleich zur Aufrichtung an. Seit längerer Zeit hatte ich Probleme mit starken Rückenschmerzen, dennoch erwartete ich nichts Besonderes.
Im Dezember 2007 war es dann so weit. Wir fuhren zu dem Geistheiler. Als wir ankamen, waren außer uns noch ca. 40 weitere Menschen zur Aufrichtung angemeldet. Der Eingangsbereich ähnelte einem bunten Shop mit allerlei Büchern, CDs, Steinen, Anhängern, Räucherwerk und anderen Produkten. Auch in dem Behandlungsraum selbst stieß man auf viele weitere ausgepreiste Artikel.
Der Einleitungsvortrag hörte sich einerseits sehr interessant, andererseits aber auch irgendwie unvorstellbar an. So richtig überzeugt war ich nicht und ich machte mir auch keine großen Hoffnungen – bis zu dem Augenblick, als der Geistheiler zur Demonstration eine Aufrichtung an einem Mann vornahm, der gebückt und sehr gekrümmt war. Ohne körperliche Berührung und nach nur einer kurzen Handbewegung des Geistheilers stand derselbe Mann plötzlich kerzengerade vor uns.
Ich war total begeistert und dachte nur: „Das würde ich auch gerne können. Aber dafür muss man bestimmt eine besondere spirituelle Ader haben.“ – Schade, das traf ja nun gar nicht auf mich zu.
Wir warteten gespannt auf das, was noch passieren würde.
Kurz darauf wurden wir gefragt, ob wir bereit wären, uns von Schülern behandeln zu lassen. In dieser Woche würde nämlich eine Ausbildung für Begradigungstherapeuten stattfinden. „Wie? Schüler und Ausbildung? Kann man das doch lernen?“, dachte ich, und etwas Hoffnung keimte in mir auf. Als ich dann noch hörte, dass jeder das geistige Heilen erlernen könne, war ich richtig froh.
Nach einer Weile waren wir endlich an der Reihe. Wir wurden zunächst vermessen und fotografiert. Die Aufrichtung bei meinem Sohn war genial. Seine Skoliose war weg, die Wirbelsäule ganz gerade, die Schultern wieder auf einer Höhe, das Becken gerade und seine Beine gleich lang.
Meine eigene Aufrichtung war ebenfalls ein voller Erfolg. Die Rückenschmerzen waren sofort verschwunden und sind seitdem auch nicht mehr wiedergekommen. Mein starkes Hohlkreuz war ebenfalls