Wie Gott in das persönliche Leben eingreift. Andrea Pirringer

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Wie Gott in das persönliche Leben eingreift - Andrea Pirringer

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von A3. Es stand monatelang in der Mitte des Schaufensters und ich ging täglich daran vorbei. Irgendwann bemerkte ich, dass die Augen dieser Ikone lebendig waren. Der Herr schaute mich an! Er beobachtete mich, verfolgte mich mit Seinen Blicken, wenn ich vorüber ging! - Von dem Tag an ließ mich der Gedanke an dieses Bild nicht mehr los. Ich beschloss, es zu kaufen. Da es aber ziemlich teuer war und ich nicht viel verdiente, musste ich eine Weile sparen, bis ich es erstehen konnte. Der Verkäufer wickelte es sorgfältig in Seidenpapier, und ich trug es voller Stolz nach Hause.

      Meine seelische Bedrängnis und die körperlichen Schmerzen nahmen immer mehr zu, sodass ich es fast nicht mehr aushielt. Ich arbeitete dennoch trotz der furchtbaren Qualen weiter. In den Nächten wurde mir die Ikone ein großer Trost. Ich saß oft stundenlang vor dem Bild, und begann wieder, den Rosenkranz zu beten. – So lernte ich das Ausharren im Leiden sowie Demut und Geduld. Ich begann, meine Schmerzen für verschiedene Anliegen aufzuopfern.

      Während meiner Zeit in Trier wechselte ich mehrmals die Arbeitsstelle. Heute verstehe ich, warum dies so war. Durch die verschiedenen Orte, zu denen ich gehen musste, veränderte sich auch mein Arbeitsweg. Auf jedem dieser Wege zeigte mir Gott weitere Zeichen und Symbole. Die Bedeutung dieser Zeichen verstand ich damals noch nicht. Sie wurde mir erst ein Jahre später klar.

      Als ich noch in der Innenstadt arbeitete, ging ich regelmäßig durch die Fußgängerzone. Eines Tages hörte ich, wie jemand auf einer Trompete ganz herzergreifend ein wunderschönes Lied spielte. Ich erkannte die Melodie. Es war das Ave Maria. Ich ging der Musik nach und sah einen Straßenmusikanten. Plötzlich nahm ich über der Straße in der Luft schwebend eine Madonnenfigur wahr. Ich sah sie in einer Art "inneren Schauung". Es war Maria mit dem Jesuskind, ganz festlich in Gold und Schwarz, in reich besticktem Stoff gekleidet . Beide hatten eine Krone auf dem Kopf. - Ich kannte dieses Bild nicht.

      Einige Jahre später, als ich bereits über einen Internet-Anschluss verfügte, suchte ich bei Google nach diesem Motiv. Ich hatte es mir tief im Herzen eingeprägt. Es gibt eine ganze Reihe von Marien-Darstellungen, die dem Bild ähnlich waren, welches ich gesehen hatte. Plötzlich fand ich es. Ich war mir ganz sicher: Dieses ist es!

       Es war das Gnadenbild der Schwarzen Madonna von Altötting!

      Damals in Trier wusste ich das aber noch nicht. Ich kannte auch die Muttergottes von Altötting nicht. Erst viel später wurde mir klar, was dieses Bild mir sagen wollte: Es war der Hinweis, dass Gott mich nach Bayern führen würde!

      MEIN WEG NACH ROSENHEIM

      Als ich wieder eine neue Stelle antrat, verlief mein Weg zur Arbeit auf einer anderen Straße als bisher. Ich kam täglich an einer Plakatwand vorbei, auf der über sehr lange Zeit ein großes Werbeplakat hing. Darauf war eine idyllische Alpenlandschaft abgebildet. Vor der Bergkette ein Ort mit einem gelben Kirchturm. - Wie man sich einen typischen Ort in Bayern vorstellt.

      Ich fand das Bild nicht besonders schön, aber ich habe es mir eingeprägt, weil ich täglich daran vorbei ging. Es war das Werbeplakat einer lokalen Molkerei.

      Auf meinem täglichen Gang fiel mir noch etwas Besonderes auf: Ich sah überall, wo ich vorüber ging, weiße Rosen. Es war Sommer, und in jedem Garten blühten weiße Rosen. Als es Herbst wurde, gab es in den Gärten keine blühenden Rosen mehr. Stattdessen bemerkte ich in den Fenstern der Häuser in Vasen künstliche weiße Rosen. - Irgendwann fragte ich mich, warum überall so viele weiße Rosen sind. - Ich konnte es mir nicht erklären.

      Im Herbst 1998 kam dann eine große Veränderung auf mich zu. Plötzlich ergaben sich äußere Bedrängnisse durch Menschen, die mir nicht freundlich gesonnen waren. Es wurde immer schlimmer; ich war wie eingekesselt. Auf einmal fühlte ich mich in Trier nicht mehr wohl und wollte nur noch weg. - Aber wohin?

      In einer spontanen Aktion entschied ich mich, meinen Job zu kündigen, packte meine Habseligkeiten in zwei Reisetaschen, löste am Bahnhof eine Fahrkarte und fuhr nach Hause zu meinen Eltern. Dem Johannes hatte ich eine schriftliche Nachricht hinterlassen mit der Angabe, wo er mich finden könne. Ich wollte einen schmerzlichen Abschied vermeiden.

      Nach ein paar erholsamen Wochen bei meinen Eltern wurde mir schnell klar: Hier habe ich keine Zukunft. Hier will ich nicht bleiben. Ich spürte den Wunsch in mir, mich in Bayern niederzulassen.

      Irgendwie kam ich dann nach Rosenheim. War es Zufall? – Ich weiß es nicht. Dort fand ich schnell Arbeit und Unterkunft.

      Ich sah mich erst einmal in dieser fremden Stadt um. Sogleich fiel mir das Wahrzeichen des Ortes auf: die Nikolaikirche mit dem gelben Kirchturm! Da dachte ich mir: "Das hab´ ich doch schon mal gesehen!" - Plötzlich fiel mir das Plakat in Trier wieder ein. Ich betrachtete die Alpenkette in der Ferne. Ich war mir sicher: Ja, das ist der Ort, den ich auf dem Plakat gesehen hatte!

      Einige Zeit später bemerkte ich ein Werbeplakat der Brauerei Flötzinger, welches eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Plakat aufwies, welches ich in Trier gesehen hatte.

      Als ich durch den Torbogen des Städtischen Museums schritt, stach mir das Stadtwappen von Rosenheim ins Auge: Es stellt eine weiße Rose dar! - Da war ich ganz ergriffen. Ich dachte sogleich an die vielen weißen Rosen, die ich in Trier gesehen hatte!

      DIE MUTTERGOTTES VON FATIMA – VON ANFANG AN DABEI

      Meine erste Unterkunft in Rosenheim war das Kolping-Heim am Ludwigsplatz. Obwohl es eigentlich ein Wohnheim für Männer ist, machte der Hausmeister eine Ausnahme und nahm mich auf, weil ich in meiner Not nicht wusste, wo ich eine Unterkunft finden könne. Dort blieb ich etwa ein Jahr, bis ich in eine kleine Mietwohnung umzog, wo ich wiederum etwa ein Jahr wohnte und zuletzt eine größere Eigentumswohnung bezog.

      Schon im Kolping-Heim hatte ich die Fatima-Wander-Muttergottes meiner Mutter bei mir. Sie begleitete mich auf meinen weiteren Wegen. Zunächst hatte ich nur eine provisorische Gebets-Ecke. In der Wohnung errichtete ich dann einen richtigen Marien-Altar, vor dem ich regelmäßig betete. Schließlich, nach dem Umzug in das große Domizil, stellte ich die Fatima-Statue auf den Hausaltar.

      Dass Maria tatsächlich bei mir eingezogen ist, bestätigte mir eine spätere Vision. Auch der folgende Weg nach München, zur Bürgersaalkirche, wurde unsichtbar von der Fatima-Madonna begleitet.

      CHRISTUS PANTOKRATOR IN ROSENHEIM

      Anfangs ging ich regelmäßig in die Nikolaikirche zum Gottesdienst. Nach ein paar Monaten zog ich in einen anderen Stadtteil um, und so führte mich Gott zu einer anderen Kirche, die ich bis dahin noch nicht gekannt hatte: St. Sebastian, die Klosterkirche der Kapuziner.

      Als ich das Gotteshaus zum ersten Mal betrat, erschrak ich und ein kalter Schauer lief mir über den Rücken: Anstatt eines Hochaltares war da ein lebensgroßes Fresko an der Wand, welches einen Christus Pantokrator darstellt! - Mein spontaner Gedanke war: "Ja Herr, Du bist es! Der Pantokrator!"

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