Zuckermausalarm. Ute Dombrowski
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Читать онлайн книгу Zuckermausalarm - Ute Dombrowski страница 7
Gianna sah es und rief: „Nein, Luna, hör sofort auf, an André zu denken. Er hat es nicht verdient, dich so zu sehen, wenn er lieber mit Lia ins Kino geht statt mit uns auf die Party.“
Johanna fragte, wer André war und Luna erklärte es ihr.
„Der Kerl hat dich wirklich nicht verdient. Er kann froh sein, dass er mit dir Französisch lernen darf.“
„Ach du Scheiße. Französisch, das hatte ich ja vollkommen vergessen. Wie spät ist es?“
„Kurz nach drei. Wann seid ihr denn verabredet?“
„Um vier bei ihm. Das schaffe ich noch.“
„Aber“, begann nun Gianna vorsichtig, „warum gehst du denn überhaupt noch hin? Soll er doch alleine verschimmeln.“
„Nein, ich halte mein Wort. Und ich werde ihm doch nicht zeigen, wie sehr mich sein Verhalten verletzt. Ich habe auch meinen Stolz.“
Nun lachten die drei und Luna zog die Sachen wieder aus, um sie hier für morgen bereitzulegen. Sie gingen zurück ins Wohnzimmer. Ron war schon weg. Luna bedankte sich und machte sich auf den Heimweg.
Bei der Familie Bergis war niemand zuhause. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel: „Joago, geh noch dreimal Milch kaufen.“
Der Bruder hatte seinen Namen durchgestrichen und einfach Luna drübergeschrieben. Die war wütend und ließ den Zettel verschwinden. Er würde heute Abend Ärger bekommen, weil er die Milch vergessen hatte. Luna dachte: Das hat er verdient, Rache ist süß.
Sie trug die Tasche in ihr Zimmer, suchte ihr Französischbuch und machte sich genau drei Minuten vor vier Uhr auf den Weg nach nebenan. Sie klingelte und Andrés Mutter, die als Krankenschwester heute Nachtschicht hatte, öffnete die Tür.
„Ich wollte mit André lernen. Ist er da?“
„Ja, geh hoch“, sagte die Frau, der André sehr ähnlich sah.
Luna eilte leichtfüßig die Treppe hinauf und klopfte an die Tür, hinter der sie laute Musik hörte. Außen war ein Poster mit einer Faust und der Aufschrift „Raus!!!“ angebracht. Sie trat ein, nachdem sie sein leises Ja gehört hatte.
„Ach du bist es“, sagte er und stellte die Musik mit der Fernbedienung leiser. „Ich dachte, du bist sauer und kommst nicht.“
„Warum sollte ich denn sauer sein?“, fragte Luna und wäre am liebsten unsichtbar geworden.
„Weil ich mit Lia ins Kino gehe.“
Luna wand sich wie ein Aal.
„Sauer? Wieso das denn? Du kannst doch ins Kino gehen, mit wem du willst.“
„Okay, ich hatte heute früh das Gefühl, dass du nicht so begeistert warst.“
„Nein, ganz und gar nicht“, log Luna tapfer weiter. „Du und ich sind doch nur Kumpel, oder hast du dir etwas anderes ausgerechnet?“
Jetzt sah André aus, als wolle er im Boden versinken. Er stotterte ein bisschen, stand dann auf und holte sein Französischbuch aus dem Regal.
„Gut, Kumpel Luna, lernen wir. Vocabulaire s’il vous plaît.“
André setzte sich auf den Boden, Luna nahm auf dem Bett Platz und sie begannen sich gegenseitig abzufragen. Nach einer Stunde warf er das Buch gegen den Schrank und streckte sich. Dabei sah er Luna mit seinen unglaublich grünen Augen an. Es klopfte leise.
„Schatz, ich lege mich noch ein bisschen hin, lass die Musik bitte aus.“
„Ja, Mama.“
Die Tür schloss sich wieder. Luna stand auf und wollte gehen.
„Warte, ich komme mit und lade dich auf ein Eis ein. Für deine Geduld.“
Luna fühlte sich wie im siebten Himmel, lief strahlend neben ihrem Traummann zum Eisladen um die Ecke und ließ sich zu einer Kugel Erdbeereis einladen. André gönnte sich acht Kugeln und erklärte, dass es gleich sein Abendessen war. Sie setzten sich auf die Schaukel des benachbarten Spielplatzes und sprachen über die Lehrer und ihre Macken.
Irgendwie machte es Luna in diesem Augenblick gar nichts mehr aus, dass sie und André nur Freunde waren.
6
Die Party fand bei Marvins Eltern im Kellergeschoss statt. Christin und Cornelius, der ein fast berühmter Maler war, wie Gianna immer sagte, waren nach Berlin gefahren, um das Wochenende dort zu verbringen. Sie wollten essen gehen, in einem schicken Hotel wohnen, eine neue Ausstellung besuchen und in die Oper gehen. Darum hatte Marvin die Gunst der Stunde genutzt und zu einer Party geladen.
Nachdem Luna bei Gianna angekommen war, hatten sich die Mädchen kichernd im Bad breitgemacht und sich geschminkt. Passend zum Outfit malte Gianna gerade die Augenlider ihrer Freundin an und zählte auf, wer alles da sein würde.
„Die kenne ich alle gar nicht so richtig“, sagte Luna entsetzt. „Mit wem soll ich denn reden, wenn du mit Marv rumhängst? Oh Mann, ich sollte lieber nach Hause gehen und fernsehen.“
„Du spinnst wohl. Gehen wir die Jungs nochmal durch. Also da ist Gereon … nein, der ist ja jetzt mit Sharon zusammen. Lukas? Der ist doch nett.“
„Ja, nett vielleicht, aber der soll die Mädchen immer antatschen. Das kommt nicht infrage!“
„Du hast recht. Dann vielleicht Marco? Sehr hübsch, oder?“
„Hübsch und doof. Nicht mein Niveau.“
„Stimmt auch wieder. Samuel?“
„Der ist mir irgendwie unheimlich. Starrt die Leute an und schweigt, dann kann ich mich auch mit meinen Salzstangen unterhalten. Wenn André da …“
„Ist er aber nicht. Weißt du, wenn du gar keinen findest, dann bleibe ich eben bei dir. Marv wird das schon verschmerzen, mal einen Abend ohne mich zu sein.“
Luna sah Gianna glücklich an. Da war sie, die beste Freundin, die man sich nur wünschen kann. Eine winzige Träne stand in ihrem Augenwinkel und diese ließ Gianna schimpfen.
„Nun heule mal nicht, das verschmiert dein Make up! Du weißt doch, meine beste Freundin lasse ich nicht im Stich. Ein paar nette Mädels sind aber auch dort. Jetzt dreh dich nochmal!“
Luna gehorchte und fand sich in diesem Moment wunderschön. Wenn sie nicht an Joago, seine Beleidigungen und auch nicht an André und Lia dachte, würde es ein schöner Abend werden. Sie warf die blonden Locken nach hinten und streckte sich.
„Sehr gut, danke für alles, Gianna. Du bist super hübsch, aber das bist du ja immer. Alle Jungs würden sich nach dir verzehren, wenn du nicht Marv hättest.“
„Ich weiß“, seufzte die Freundin theatralisch und zog noch einmal die Lippen nach, „aber Marv ist der größte Schatz. Eines Tages hast du auch einen Freund und dann wirst du