Die Weltgesundheitsformel. David Ekwe Ebobisse
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Das Internet nutzen kann ich auch selbst. Dafür brauche ich keine Hilfe. Wenn ich etwas recherchieren will, gebe ich es nämlich einfach bei Google ein. Wieso also sollte ich dich brauchen?
Weil Google ein Wirtschaftsunternehmen mit ökonomischen Interessen ist und oftmals nur die Antworten ausspuckt, für die es am meisten Geld kassiert. Gleichzeitig werden bestimmte Auskünfte von finanzträchtigen Lobbygruppen verdrängt oder mit Fehlinformationen überschrieben. Die Suchmaschine ist also keineswegs ein unabhängiges Informationsmedium und nicht zwangsläufig dafür geeignet, fundiertes Wissen zu recherchieren.
Informationsmonopol Google! Recherchieren leicht gemacht?
Willst du wahres Wissen generieren, zu untersagten Themen recherchieren und finanzstarke Interessengemeinschaften beim Abkassieren ertappen, wirst du es mit Google allein schwer haben und möglicherweise sogar von Desinformationen getäuscht und in die Irre geleitet werden. Denn du kannst nicht einfach eine Frage oder einen Suchbegriff bei Google eingeben und erwarten, dass die Suchmaschine dir alle Informationen dazu preisgibt, so läuft der Hase nicht!
Google ist ein Wirtschaftsunternehmen, das von anderen Wirtschaftsunternehmen bezahlt wird, um genau die Antworten zu liefern, die für beide Seiten am profitabelsten sind. Von unabhängigen, freien und kontroversen Informationen fehlt hier also jede Spur und du brauchst nicht zu glauben, dass nur, weil Google auf alle Fragen eine Antwort hat, auch all diese Antworten frei und unabhängig recherchiert wurden. Im Gegenteil: Vielmehr läufst du bei Google Gefahr, von einem machtbesessenen Unternehmen scheinbar unabhängige Antworten zu bekommen, die bewusst so platziert wurden, dass du dir denkst: »Super, endlich weiß ich Bescheid!«
Hinter gestellten Forums-Diskussionen oder Blogs, in denen sich angeblich ganz normale User unterhalten, verstecken sich nur allzu gern Marketingexperten, die nur darauf warten, dass gutgläubige Googler in die Falle tappen.
Ohne sich einen gesunden Skeptizismus vorzubehalten und zu wissen, dass sich hinter dem angeblich freien User, der von seinen »persönlichen Erfahrungen« berichtet, ein Mensch verbergen könnte, der von der Industrie dafür bezahlt wird Meinungen zu machen, Erfahrungsberichte zu faken oder Desinformationen zu streuen, lässt sich der Wahrheitssuchende ganz einfach übers Ohr hauen.
Googles Suchergebnisse umfassen pro Seite nur eine spezifische Zahl an Einträgen. Studien zeigen jedoch, dass bereits auf der ersten Seite ein starkes Gefälle bei den Klickraten zwischen Position 1 und 10 besteht und der faule User von heute zu 56,36 % die erste Ergebnis-Seite als Quelle für seine Recherchen nimmt oder daraus seine Meinung bildet. Schafft es eine der sogenannten SEO-Agenturen, die versuchen ihre Kunden auf die erste Seite zu bringen, ein Unternehmen unter die ersten drei zu bekommen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der womöglich völlig falsche Inhalt einer so protegierten Seite, als Wahrheit in den Köpfen der User abgespeichert wird. Und da nur rund 10 % der Google-Nutzer sich die zweite Seite anschauen ist klar, dass die finanzstärksten Unternehmen, die den sogenannten SEO-Agenturen am meisten zahlen können, die besten Karten haben, wenn es darum geht, ihre Informationen zu verbreiten.
Nehmen wir beispielsweise mal an, ein kleines Unternehmen hat ein physiotherapeutisches Heilmittel entdeckt, das viele teure Pharmazeutika überflüssig machen könnte und ohne Nebenwirkungen Menschen heilt, wie die Wunderalge Chlorella es tut. Wittert die Marketingabteilung eines Pharmariesen diese existenzielle Gefahr rechtzeitig, muss sie einfach nur alles daran setzen, Chlorella im Internet schlechtzureden und seine Wirkung in inszenierten Forumsdiskussionen infrage zu stellen. Platziert sie diese Informationen dann auf der ersten Seite oder schafft es gar auf Nummer eins, glaubt der Googler, der einfach nur »Chlorella« und »Wirkung« eingegeben hat, nun genau das, was die Pharmaindustrie ihn glauben lassen will, ohne der Wahrheit auch nur ein Stück nähergekommen zu sein.
Im Gegenteil: Durch diese Vorgehensweise finanzstarker Marketingabteilungen werden Meinungen gemacht, die der Wahrheit diametral entgegenstehen und nichts mehr mit unabhängigen, wissenschaftlichen und verifizierten Informationen zu tun haben.
Was ich dir damit sagen will ist, dass Google keineswegs für einen freien und unabhängigen Informationsfluss steht und dem Anspruch eines bildenden Mediums nicht gerecht werden kann. Willst du hier recherchieren, gibt es für den, der dich von der Wahrheit fernhalten will, keine einfachere Methode dich zu manipulieren, als seine Antworten dort zu platzieren, wo du zu 90 % hinklicken wirst — nämlich auf die erste Seite bei Google. (Quelle: http://www.selbstaendig-im-netz.de/2010/03/16/suchmaschinen/erste-seite-in-google-da-kann-ich-doch-zufrieden-sein-oder-nicht )
Was dachtest du, wieso große Unternehmen massenweise IT-Experten anheuern und Millionen Euros im Jahr für ihre Marketingabteilung ausgeben? Sie haben erkannt, dass Meinungen noch nie so einfach zu manipulieren waren wie heute, wo man mit dem nötigen finanziellen Anreiz unabhängige Aufklärung vortäuschen und massenweise naive Kunden für sich gewinnen kann. Zu meinen, man könnte frei Recherche bei Google betreiben, um wahre Informationen zu finden, und einfach irgendwelche Suchbegriffe eingeben, ohne selbst gründlich und fundiert sämtliche Informations-Quellen mit in den Wahrheitsfindungsprozess eingeschlossen zu haben, kann sich als fataler Fehler erweisen, der eher zur Verbreitung von Lügen, als zu Erkenntnis führen kann.
Die Firma Google ihrerseits weiß natürlich, dass 80-90 % ihrer User nie über die erste Seite hinausgehen und macht mit diesen Plätzen ganz besonders viel Geld, indem sie sie an die Höchstbietenden verhökert, ohne irgendjemandem Rechenschaft ablegen zu müssen.
Wieso auch? Google ist ja nichts weiter als ein Wirtschaftsunternehmen, mit wirtschaftlichen Interessen, das Geld mit Informationen verdient, nie aber den Anspruch hatte allwissend zu sein.
So ist es. Menschen, die dennoch daran glauben und meinen, Google könnte jede ihrer Fragen wahrheitsgemäß beantworten, leben in einer Seifenblase, die gleich platzen wird, wenn wir verstehen, wie solche Unternehmen zu Geld kommen und funktionieren.
Worauf ich dich aber vorerst nur hinweisen wollte, war, dass Recherche nicht gleich Recherche ist und du nicht einfach bei Google eine Frage eingeben kannst, um die Wahrheit herauszufinden.
Quelle ist nicht gleich Quelle
Quelle ist nicht gleich Quelle — und bei Google muss man besonders aufpassen. Genauso wenig, wie du eine europäische Zeitung aufschlagen kannst und von einem Artikel, der aus einer eurozentristischen Perspektive geschrieben wurde, erwarten kannst, dass er authentisch ist und immer die absolute Wahrheit enthält, kannst du es von Google erwarten. Willst du wirklich etwas über andere Länder, andere Sitten und alternative Lebensstile lernen, müssen wir zusammen dorthin reisen. Wir müssen mit Einheimischen in Kontakt treten, sehen, was vor Ort los ist, und unsere Informationen nicht nur aus Quellen beziehen, die Google, dpa, AP, AFP oder Reuters heißen und von denen fast alle Nachrichten und Informationen stammen, aus denen wir unser Weltbild zusammenzimmern.
Du meinst also, dass wir auch den Zeitungen und Nachrichtensendungen nicht zu 100 Prozent vertrauen können?
Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser. Die vier großen deutschen Basisdienste dpa, AP, Reuters und AFP erschaffen heute unangefochten das Bild, das ein Großteil der Bundesbürger vom Ausland, von der Welt und von der Wirklichkeit hat. Man könnte sogar so weit gehen, sie als Steuerungsorgane unseres Bewusstseins zu bezeichnen. Will man seine Wahrnehmung nicht blind auf das lenken lassen, was sie einen glauben machen