Vor dem Imperium. Martin Cordemann

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Vor dem Imperium - Martin Cordemann

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      „Und?“

      „Immer optimistischer! Er ist jemand, der dem Begriff 'Fanatiker' eine völlig neue Bedeutung verleiht. Und man hat ihm einen kleinen Außenposten gegeben, auf dem er sich seine eigene kleine Himmelfahrtsbombe bauen darf. Die Raumflotte ist noch viel korrupter, als ich immer gedacht habe.“

      „Und was machen wir jetzt?“

      „Wir machen es publik. Schicken Sie alle Daten, die wir über sein Projekt haben, unverschlüsselt an alle, Regierungen, Raumstationen, Presse. Jeder soll davon erfahren.“

      „Wird ihn das stoppen?“

      „Nein, aber wenigstens wird jeder wissen, was hier passiert ist.“

      „Captain?“ DuValle sah aus, als hätte er eine schlechte Nachricht. „Ich habe mir die Liste der Vorräte angesehen, die der Admiral in den letzten Monaten angefordert hat.“

      „Und?“

      „Darunter befinden sich einige Behälter mit Carodin B.“

      „Das klingt irgendwie vertraut.“

      „Es ist ein sehr starkes Gift... das gerne von Sektenführern eingesetzt wurde.“

      MacAllister seufzte. „Und ich werde immer optimistischer!“

      Der tote Mond

      Noch während die Petronia in eine Umlaufbahn um den Saturn einschwenkte, ließ Captain MacAllister eine Raumfähre startklar machen. Seit ihrem letzten Funkkontakt mit der Station auf dem Saturnmond Dione hatten sie keine Nachricht mehr empfangen. Es herrschte absolute Funkstille. MacAllisters Optimismus hielt sich trotzdem in Grenzen.

      „Wenigstens haben sie den Mond nicht gesprengt“, meinte er nüchtern.

      „Wie gehen wir jetzt vor?“ wollte Clausen wissen.

      „Sie halten die Petronia auf einer Position, von der Sie den Saturn so schnell wie möglich verlassen können, wenn es nötig werden sollte.“

      „Und Sie?“

      „Ich werde zusammen mit Dr. Wilbeck und Dr. Newman die Fähre nehmen.“

      „Dr. Newman?“

      „Könnte sein, dass wir da unten einen Arzt brauchen. Oder einen Psychologen. Wahrscheinlich beides!“

      „Wollen Sie den Admiral Dienstuntauglich schreiben lassen.“

      „Wenn das irgendetwas helfen würde, sofort.“

      „Sollten Sie nicht lieber einen bewaffneten Trupp mitnehmen?“

      MacAllister schüttelte den Kopf.

      „Ich fürchte, an bewaffneten Trupps mangelt es da unten nun wirklich nicht!“

      Langsam öffneten sich vor ihnen die Schleusentore, die das Landedeck vor dem Vakuum des Weltraums schützten. Statt des samtenen Schwarz, das nur von den Lichtern der Sterne durchbrochen wurde, füllte der Saturn ihr Blickfeld aus.

      „Wie lang bis zu Dione, Doyle?“ fragte der Captain.

      „Zehn Minuten.“

      „Sagen Sie der Petronia, sie soll den Abstand noch vergrößern.“

      „Und was, wenn Sie Hilfe brauchen?“ kam die Stimme Clausens aus dem Lautsprecher.

      „Dann sind Sie eh zu weit entfernt. Ich will nicht, dass dem Schiff irgendwas passiert... ganz egal, was uns passiert.“

      „Captain?“

      „Ja?“

      Doyle deutete aus dem Fenster auf den Himmelskörper vor ihnen. „Dione.“

      Der Captain genoss den Anblick. Viel zu selten nahm man sich die Zeit, die Schönheit des Weltalls in Ruhe zu genießen. Und auch diesmal hatten sie sie nicht.

      „Informationen?“

      „Entfernung zum Saturn: 377.500 km, Durchmesser 1120 km.“

      „ETA?“

      „Drei Minuten.“

      MacAllister betrachtete die Sensoren.

      „Tja, das hatte ich befürchtet.“

      „Was, Captain?“ fragte Wilbeck, der hinter ihnen in der Fähre saß.

      „Keine Lebenszeichen von der Station. Kein Funksignal, keine Lichter, keine Positionsleuchten. Sieht so aus, als wäre nur die automatische Lebenserhaltung eingeschaltet.“ Der Captain seufzte. „Infrarotabtastung zeigt keine weiteren Wärmequellen.“ Er drehte sich um und sah die beiden Doktoren an. „Kein Lebenszeichen!“

      „Dann werden wir meine Hilfe wohl nicht mehr benötigen“, meinte der Arzt müde.

      „Beginne mit dem Landeanflug“, sagte Doyle. „Landetore öffnen sich.“

      Als sie gelandet waren, erhob sich der Captain. „Doyle, Sie bleiben bei der Fähre und halten Verbindung mit dem Schiff. Wir... werden uns hier ein bisschen umsehen.“

      Langsam verließen sie die Fähre. Die Luft war stickig, abgestanden.

      „Wonach riecht das?“ fragte Dr. Newman. „Sind das...“

      „Leichen, ja“, bestätigte MacAllister. „Und Schießpulver.“

      „Bitte?“ Der Arzt sah ihn fragend an.

      „Hier wurde geschossen.“

      Dr. Newman wurde mulmig zumute. „Vielleicht hätten wir uns doch bewaffnen sollen.“

      „Einem fanatischen Admiral bewaffnet gegenübertreten – guter Plan.“ MacAllister sah sich um. „Wilbeck, was schlagen Sie vor?“

      „Nach links geht es zum Hauptreaktor, rechts geht es erst in den Wohnbereich, dann in den Kommandostand und danach in die Labors.“ Er sah auf sein Messgerät. „Im Reaktor scheint noch eine Energiequelle aktiviert zu sein.“

      „Hoffen wir, dass es das Notstromaggregat ist. Also los!“

      Sie setzten sich in Bewegung. Hinter der ersten Biegung eröffnete sich ihnen der Blick auf die Türen zur Wohneinheit – und auf ein Schlachtfeld. 22 Menschen hatten in diesem Gang den Tod gefunden. Die Hälfte davon trug Uniform.

      „Waren wohl nicht alle Wissenschaftler mit dem Beschluss des Admirals einverstanden“, murmelte Newman. „Die wollten wohl keinen Selbstmord begehen.“

      „Der Admiral hat seine Truppen geschickt, um alle umbringen zu lassen.“

      „Aber sie haben sich gewehrt.“

      Sie

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