Vor dem Imperium. Martin Cordemann

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Vor dem Imperium - Martin Cordemann

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der griechischen oder römischen Mythologie.“

      „Sondern?“

      „Aus dem Griechischen ist es ins Germanische übergegangen. Aus Éra wurde Ero, dann Erdo, dann Erde. In Norddeutschland war das Ertha woraus dann mit den Angeln und den Sachsen später das heute gebräuchliche englische Earth kommt. Earth stammt also aus dem Germanischen und nicht Erde aus dem englischen!“

      „Und wieder was dazugelernt. Professor, was kann ich für Sie tun?“

      „Ich glaube eher, dass ich etwas für Sie tun kann!“ Calloway reichte ihm eine Disk. „Hier ist der Bericht über das Plakat, das Sie auf dem Merkur gefunden haben.“

      „Nun?“

      „Das ist alles sehr vage. Unheimlich vage, um genau zu sein. Das ganze Material war so zerstückelt, dass wir nur einzelne Worte zusammensetzen konnten. Viel ist dabei nicht herausgekommen.“

      „Sehr schade.“

      „Aber wir haben das Logo auf dem Papier mit unserem Bild vom Pluto verglichen.“

      Der Captain sah auf.

      „Die beiden sind mehr oder weniger identisch. Sie sind sich auf jeden Fall ziemlich ähnlich. Zu ähnlich, um einen Zufall auszuschließen.“

      „Kein Irrtum möglich?“

      „Irrtümer sind immer möglich. Aber wir haben es verglichen, wir haben beide Bilder übereinander gelegt. Das Endergebnis ist immer dasselbe: Die Linienführung ist bei beiden Darstellungen der Freiheitsstatue ziemlich gleich. Das betrifft die Dicke der Linien ebenso wie die Auslassungen. Derselbe Künstler, dieselbe Schablone – oder jedenfalls eine sehr genaue Kopie. Kurz“, Calloway drückte dem Captain die Disk in die Hand, „beides sieht ziemlich gleich aus.“

      „Danke, Professor.“

      Der Historiker nickte und verließ die Brücke.

      MacAllisters Blick wanderte zurück zum Bildschirm. Dort war sie, die Erde. Sie rasten mit einer Geschwindigkeit an ihr vorbei, die es den Schiffen der Raumflotte unmöglich machte, sie einzuholen. Es war eine Schande, nie wieder dorthin zu dürfen, nur wegen ein paar Politikern.

      „Eine verheiratete Frau“, murmelte der Captain.

      „Bitte?“ Clausen sah ihn fragend an.

      „Die Erde. Sie ist wie eine verheiratete Frau. So schön, so anziehend – und doch für uns tabu!“

      „Schöner Vergleich“, seufzte sie.

      „Captain, Dr. Wilbeck möchte Sie sprechen.“

      „Gerne.“ Das Bild auf dem Schirm veränderte sich. „Doktor, was kann ich für Sie tun?“

      „Wo befinden Sie sich gerade?“

      „Wir passieren die Erde.“

      „Das, ähm, das…“ Wilbeck schien sich denken zu können, welche Gedanken der Besatzung gerade durch die Köpfe gingen. Die Sehnsucht, der Verlust, die Angst, niemals wiederkehren zu können. Es musste zugleich traurig und schön sein, die Erde zu sehen.

      „Wie dem auch sei“, unterbrach der Captain seine Gedanken, „was ist los?“

      „Wir sind uns nicht ganz sicher.“

      „Das ist ein guter Anfang. Nein, lassen Sie mich korrigieren, ich glaube, das ist kein guter Anfang. Wobei sind Sie sich nicht ganz sicher?“

      „Ich übermittle Ihnen die Werte, die wir bekommen haben. Vielleicht… vielleicht könnten Sie die mal überprüfen. Wir… sind uns nicht ganz sicher.“

      Nachdem die Daten bei der Petronia angekommen waren, nahm die Brückenbesatzung sie in Augenschein. Es waren Radarbilder von einer Sonde in der Nähe des Jupiter. Sie hatte die Aufgabe, den großen roten Fleck zu beobachten.

      Der Captain sah seine Offiziere an.

      „Haben Sie das auch gesehen?“

      Clausen nickte.

      DuValle schluckte.

      Harris schüttelte den Kopf.

      Auf dem Bild des roten Flecks erschien ein Objekt.

      Dann war es wieder weg.

      Dann war es wieder da.

      „Sieht so aus, als wäre unser Radarecho wieder aufgetaucht!“

      Der Große Rote Fleck

      Da war er, dieser kleine, blinkende Punkt. Er konnte alles Mögliche sein. Vielleicht nur eine Spiegelung. Vielleicht nur eine Wolkenschicht, die das Signal zurück warf. Vielleicht war es aber auch ein Raumschiff. Ein Raumschiff, das sie bereits in der Nähe des Pluto entdeckt hatten.

      „Ergibt das irgendeinen Sinn?“ Der Captain sah seine Brückencrew an. Keiner gab eine Antwort. „Nehmen wir an, es ist das gleiche Echo dem wir am Pluto begegnet sind. Nehmen wir an, es ist das Schiff, mit dem wir uns beim Neptun treffen wollen. Passt das zusammen?“

      „Vielleicht.“ DuValle hob die Schultern. „Möglicherweise hat es Untersuchungen beim Jupiter durchgeführt. Und wenn es uns beim Neptun treffen will, muss es sich ja auch irgendwann auf den Weg machen.“

      Clausen schüttelte den Kopf. „Ich habe mir die Aufnahmen angesehen. Das Echo ist mehrere Stunden dort. Am selben Ort! Die haben nicht vor, von da zu verschwinden.“

      „Das macht uns einen Strich durch die eine oder andere unserer Theorien.“

      „Nicht unbedingt. Es könnte etwas anderes sein.“

      „Etwas anderes, das sich so auffällig wie unser Freund vom Pluto verhält?“

      „Okay, die Wahrscheinlichkeit ist wohl nicht sehr groß.“

      „DuValle?“

      „Ja, Captain.“

      „Sie sind mal wieder dran.“

      „Der Große Rote Fleck?“

      „Ganz genau.“

      „Ist ein Oval mit der Größe 12.000 mal 25.000 Kilometer. Da passen leicht zwei Erdbälle rein.“

      „Ziemlich groß.“

      „Ist ein Hochdruckgebiet. Und das gibt es schon seit mehr als 300 Jahren.“

      „Also durchaus ein guter Grund, es mal unter die Lupe zu nehmen.“

      „Für uns?“

      „Für die.“ Der Captain sah auf den Punkt, der auftauchte und wieder verschwand. „Was tut es da?“

      „Es hängt in der Luft.“

      „Aber

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