Umweg ins Glück. Ute Dombrowski

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Umweg ins Glück - Ute Dombrowski Nelly

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du wach? Kuss, Marius“, stand dort.

      Nelly antwortete: „Ja, eben aufgestanden. Ich komme, wenn das Gewitter vorbei ist. Frühstückt ohne mich.“

      In dem Moment läutete es an der Haustür. Nelly fiel Marius um den Hals, der dort mit einer Tüte Brötchen unter einem riesigen Schirm stand.

      „Das ist ja lieb! Müsstest du nicht im Weingut sein?“

      „Benjamin hat mir bis Sonntag frei gegeben, damit wir das mit Simona planen können. Ich dachte, wir frühstücken erstmal und danach nehme ich dich mit zu meinen Eltern. Es wird Zeit, dass sie meine Traumfrau kennenlernen. Einverstanden?“

      Nelly nickte und musste lachen.

      „Ich muss ja nur noch deine Mama kennenlernen. Wie ist denn dein Vater drauf, wenn er privat ist? Ich sollte mich sicher besonders gut benehmen. Oh mein Gott, ich besuche meinen Schulleiter.“

      Marius war in ihr Lachen eingestimmt und küsste sie auf die Nase.

      „Du bist doof. Mein Vater ist voll nett und meine Mama ist die Beste. Benimm dich einfach ganz normal. Wir haben Ferien. Und jetzt habe ich Hunger.“

      Nelly zog ihn an den Küchentisch, ließ die Brötchen in den kleinen Korb gleiten und stellte noch schnell einen Teller und eine Tasse dazu. Jetzt setzte sie sich zu Marius, der Kaffee eingoss und noch einmal aufstand, um im Kühlschrank nach der Milch zu suchen. Sie frühstückten und nach dem Abräumen folgte Marius seiner Freundin nach oben, wo Nelly vor dem Schrank stand, um nach einer Hose zu suchen.

      Marius war hinter sie getreten und hatte seine Hände um ihre Taille geschlungen. Seine zitternden Lippen berührten ihren Nacken und Nelly schloss die Augen. Sie drehte sich um, schlang die Arme um seinen Hals und schob ihn zum Bett. Dort ließen sie sich der Länge nach hineinfallen und Marius küsste sie leidenschaftlich, während Nelly die Beine um seine Hüfte legte. Plötzlich biss er sich auf die Unterlippe und zog sich zurück.

      „Es tut mir leid, aber es geht nicht. Noch nicht. Verzeih mir.“

      Nelly seufzte traurig, aber sie hatte versprochen Geduld zu haben. Also zog sie ihn wieder an sich und flüsterte: „Halt mich nur noch eine Weile fest. Mehr nicht. Wir warten.“

      Erleichtert kuschelte sich Marius an sie. Nach einer halben Stunde fragte er, wann sie mit Simona reden würde.

      „Lass uns doch gleich noch bei ihr vorbeifahren. Dann erzählen wir ihr gemeinsam, dass wir für morgen eine Überraschung geplant haben. Am Abend muss ich das auch noch Mama sagen, sie kommt heute aus Potsdam zurück. Ich denke, sie wird uns genauso unterstützen wie Papa und Benjamin.“

      „Dann los, ab ins Bad. Wir essen bei meinen Eltern zu Mittag. Ich hoffe, du kannst mit Messer und Gabel umgehen.“

      Das große Kopfkissen traf ihn mitten ins Gesicht, als Nelly aus dem Bett sprang und ins Bad eilte.

      „Du Affe!“, rief sie von dort und stellte sich unter die Dusche.

      Marius hatte solange mit Wuschel gespielt und als sie fertig angezogen war, zufrieden und stolz seine hübsche Freundin angesehen.

      „Kann ich so bei deiner Familie auftauchen?“

      „Natürlich, du bist meine Prinzessin.“

      Sie verließen das Haus und brachten Wuschel ins Weingut, um danach zu Simona zu fahren. Die hüpfte vor Freude in ihrem Bett auf und ab, als die beiden Freunde sie auf eine Überraschungstour eingeladen hatten.

      „Super! Ich habe euch lieb. Mir ist schon ganz schlecht vor Langeweile. Ich freue mich, wo fahren wir denn hin?“

      „Was hast du an dem Wort Überraschung nicht verstanden?“, fragte Marius trocken.

      Nelly umarmte Simona. Schnell verabschiedeten sie sich, um sich auf den Weg zu Marius‘ Familie zu machen. Im Auto wischte sich Nelly eine Träne aus dem Augenwinkel. Marius strich ihr zärtlich über das Haar.

      „Ich komme mir so mies vor. Simona denkt, es wird ein schönes Wochenende, aber eigentlich zerstören wir ihr Leben.“

      „Süße, es scheint so, aber glaube mir, es ist das Beste für sie. Sie hat diesen Scheißkerl nicht verdient.“

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