Umweg ins Glück. Ute Dombrowski
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Читать онлайн книгу Umweg ins Glück - Ute Dombrowski страница 9
„Oh weh. Dass wir uns wiedersehen, damit hätte ich niemals gerechnet.“
„Ich wollte dir das nur sagen, damit du nicht überrumpelt wirst.“
Sie gingen hinaus zu den anderen, Leon und seine Kollegin verabschiedeten sich und fuhren vom Hof. Alle sahen aufmerksam in Nellys Gesicht. Sie war blass und still geworden.
„Was ist passiert?“
Nelly schaute in die Runde und ihr Blick blieb an Marius hängen. Sie räusperte sich.
„Paolo kommt in zwei Wochen zu Besuch.“
♥
Marius schwieg, denn er wusste nicht, was er sagen sollte. Katja stand auf, forderte die Männer auf, die beiden alleine zu lassen und alle gingen ihrer Wege. Nelly war froh, dass sie nun ungestört mit Marius reden konnte. Sie setzte sich auf seinen Schoß und umarmte ihn. Er machte sich los, um ihr in die Augen zu sehen.
„Was soll ich jetzt denken?“
„Das weiß ich nicht. Ich weiß ja selbst nicht, was ich davon halten soll. Aber eines weiß ich sicher: Ich liebe dich und will mit dir zusammen sein.“
„Gut, dann denke ich mal nur, dass ich dir vertraue.“
Er hoffte, dass das kein Fehler war, denn was Nelly mit Paolo gemacht hatte, war ihm sehr wohl bewusst. Zärtlich legte er den Arm um sie und küsste sie voller Leidenschaft. Nellys Hände wanderten unter sein T-Shirt. Plötzlich schob Marius sie von seinem Schoß.
„Ich muss heim, Süße. Morgen bin ich wieder da.“
Nelly sah ihm verständnislos hinterher. Warum wollte er nicht bei ihr bleiben? War es Zurückhaltung? Hatte er vor irgendetwas Angst? Hatte sie etwas falsch gemacht? Sie lief heim, wo ihre Eltern schon angekommen waren und setzte sich schweigend zu Katja auf die Couch. Die stieß Christian an, der verstand, gähnte und verabschiedete sich ins Bett. Katja legte einen Arm um Nellys Schultern.
„Willst du mit mir reden?“
Nelly nickte und erzählte ihr, was Marius gesagt hatte.
„Und dann ist er einfach abgehauen. Ich wünschte, er wäre geblieben und mit mir eingeschlafen. Oder will ich zu viel?“
„Süße, ihr seid doch noch ganz am Anfang eurer Beziehung. Ich finde, es ehrt ihn sehr, dass er nicht sofort mit dir ins Bett gehen will. Aber ob du zu viel willst? Keine Ahnung, ich wollte auch immer gleich alles.“
Die beiden Frauen lachten, denn Nelly wusste genau, was Katja meinte. Wie gut, dass Christian schon im Bett war, der hätte seine Frau sicher wieder geneckt.
„Marius ist toll, also sei einfach glücklich. Er wird schon mal bei dir einschlafen wollen. Wie geht es dir denn damit, dass Paolo kommt?“
„Ehrlich gesagt war ich sehr erschrocken. Was ist, wenn ich noch etwas für ihn fühle? Ich bin in Marius verliebt.“
„Warte es ab, meine Kleine, vielleicht triffst du ihn nicht alleine?“
„Solange ich nicht weiß, was genau mit Marius los ist, werde ich am besten Oliver dazu holen. Der hat genügend Abstand.“
Katja nickte, gähnte nun auch und die beiden legten sich schlafen. Marius lag zuhause schon länger auf seinem Bett und dachte über Paolo nach. Was wäre denn, wenn Nelly noch etwas für ihn empfinden würde? Sollte er sie zu dem Treffen begleiten? Aber dafür musste er erst selbst mit seinem Problem reinen Tisch machen. Er seufzte, als es leise klopfte. Seine Mutter schaute durch einen schmalen Spalt und Marius winkte sie hinein.
„Alles gut, mein Sohn?“, fragte sie mit einem Blick auf das hell erleuchtete Zimmer.
Marius rückte ein Stück und Barbara setzte sich zu ihm auf das Bett. Er berichtete von den Tagen auf dem Weingut und dass ihm die Arbeit sehr viel Spaß machte.
„Aber du siehst verwirrt aus. Ist etwas passiert? Stimmt alles mit Nelly und dir?“
„Mama, du kannst immer sehen, wie es mir geht. Ich bin vollkommen verunsichert. Ich habe ihr noch nicht die Wahrheit gesagt und jetzt kommt ihr ehemaliger Freund aus Italien zurück.“
Marius erklärte den Zusammenhang und Barbara hörte genau zu.
„Nun machst du dir Sorgen, dass noch Gefühle zwischen den beiden sind?“
Er nickte resigniert. Barbara strich ihm über den Arm und lächelte zuversichtlich.
„Sie ist mit dir zusammen, sie liebt dich, du liebst sie. Vertraust du ihr?“
Marius nickte und Barbara fuhr fort: „Lass es auf dich zukommen. Vielleicht will sie ja, dass du mit dabei bist, wenn Paolo kommt. Vielleicht hat sie aber auch eine Freundin oder einen guten Freund, der sie bei dem sicher sehr schwierigen Gespräch begleiten kann.“
Marius stellte sich Simona vor und musste lachen. Dann fiel ihm Oliver ein. Er nickte erneut.
„Ich werde Oliver bitten, dass er ein Auge auf sie hat. Nun gibt es aber noch ein anderes Problem. Ich will sehr gerne mit ihr einschlafen und wieder aufwachen, aber wie soll das gehen?“
„Du musst offen zu ihr sein. Das erwartest du doch auch von ihr, nicht wahr?“
Marius nickte abermals, er wusste, dass seine Mutter recht hatte. Schließlich konnte und wollte er ja nicht jedes Mal weglaufen, wenn Nelly und er sich näherkamen. Fest entschlossen plante er das wichtige Gespräch für den kommenden Tag. Barbara verließ das Zimmer. Das Licht ließ sie eingeschaltet. Marius fand keinen Schlaf, erst gegen Morgen, als es hell wurde, schlief er für zwei Stunden ein.
Dementsprechend müde war er am nächsten Morgen, als sie alle gemeinsam beim Frühstück saßen. So lief es auch in den nächsten zwei Wochen. Der Besuch von Paolo rückte näher. Marius hatte Nelly von seinen Ängsten erzählt, aber sie hatte ihm versichert, dass seine Bedenken unnötig waren. Trotzdem nahm er zwei Tage vorher Oliver zur Seite.
„Kannst du mir einen Gefallen tun, mein Freund?“
Oliver sah ihn an, denn er ahnte, was dem jungen Mann auf der Seele brannte.
„Ist es wegen Paolo?“
„Ich bin mir so unsicher, wie das alles werden soll. Denkst du, Nelly fühlt noch etwas für ihn?“
Oliver zuckte mit dem Schultern und sagte: „Ich weiß es nicht, aber ich glaube nicht. Sie ist ja nun schon länger nicht mehr mit ihm zusammen. Du hast Angst, dass er sie zurückhaben will?“
„Ja, das ging mir heute Nacht durch den Kopf. Kann ich mir ihrer sicher sein? Wir haben uns bis jetzt auch nur geküsst. Ich bin nicht so schnell in Sachen … du weißt schon.“
Oliver war es heiß und kalt geworden, er hatte selbst in der letzten Zeit so oft daran gedacht, wie es wäre, Nelly in den Armen zu halten, zu küssen und neben ihr aufzuwachen. So konnte er gut verstehen, wie es in Marius aussah. Aber sie war seine beste Freundin, da waren diese Gedanken sowieso absurd. Er wischte