Umweg ins Glück. Ute Dombrowski

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Umweg ins Glück - Ute Dombrowski Nelly

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bist ein Held, mein Lieber. Entschuldige, dass ich immer so blöd zu dir war. Nelly, kannst du mir verzeihen? Es wäre toll, denn so haben die blöden Kerle nicht ganz gewonnen, wenn auch Paolo weg ist.“

      Die Mädchen umarmten sich und folgten Marius ins Haus. Dort lächelten sie alle an, Oliver zwinkerte Simona zu.

      „Siehst du, alles gut.“

      „Aber …“, begann Nelly zaghaft.

      „Aber?“

      Nelly sah Simona an.

      „Verzeihst du mir das, was ich über Noah gesagt habe?“

      Simona knabberte an ihrer Unterlippe und sah auf die Tischplatte. Dann schaute sie auf.

      „Nelly, ich muss dir nichts verzeihen. Ich finde es zwar doof, dass du ihm unterstellst, er würde mich betrügen, aber vergessen wir alles. In Ordnung?“

      Oh, dachte Nelly, sie glaubt es immer noch nicht, anscheinend ist ihr nicht zu helfen. Sie seufzte und lächelte.

      „Alles ist gut. Ich bin froh, dass wir geredet haben. Freunde?“

      Simona schlug in die hingehaltene Hand ein.

      „Glückwunsch!“, rief Katja. „Wenigstens hast du deine Freundin wieder. So eine Mädchenfreundschaft verträgt auch mal ein paar blöde Tage. Das wussten nur Gabriel und Martin nicht.“

      „Kommen die jetzt in den Knast?“, wollte Simona wissen.

      Christian sah sie ernst an.

      „Wir hoffen das sehr. Die beiden sind in Untersuchungshaft. Bis zum Prozess wird es noch dauern. Aber bis dahin kommen sie nicht raus. Gemeinschaftlicher versuchter Mord, hat Leon gesagt.“

      Er erklärte Simona die Zusammenhänge der Tat mit Leons Job und das Mädchen nickte.

      „Simona, ich fliege jetzt zwei Wochen zu Marie nach Südfrankreich. Sehen wir uns, wenn ich wieder da bin?“

      Nelly lächelte ihre wiedergewonnene Freundin an.

      „Klar, Nelly. Ich passe hier bis dahin auf die netten Männer auf.“

      Nun lachten alle und nach der ganzen Aufregung war es ein befreites, fröhliches Lachen. Als sie das Frühstück beendet hatten, umarmten sich die Mädchen und Katja, Christian und Nelly machten sich auf den Weg zum Flughafen.

      Oliver sah Marius an und grinste.

      „Das kann ja heiter werden, wenn wir die kleine Schnatterente an der Backe haben.“

      „Es ist doch super, dass sie sich wieder vertragen haben. Vielleicht kriegen wir ja raus, was mit Noah nicht stimmt.“

      ♥

      Die Zeit in Südfrankreich verging wie im Fluge. Marie hatte Nelly am Flughafen in Toulon-Hyères in den Arm genommen und sie hatten zusammen geweint.

      „Was sind das nur für Menschen, die so etwas tun? Meine liebe, kleine Nelly, wie gut, dass du lebst. Nicht auszudenken …“

      Katja lief ein Schauer über den Rücken, als sie wie so oft daran dachte, was alles hätte passieren können. Marie wischte sich nun energisch die Tränen ab und klatschte in die Hände.

      „So etwas darf nie wieder geschehen. Ich hoffe, die sperren die Kerle für immer ein. Kommt, Kinder, jetzt lassen wir es uns gut gehen.“

      In der Villa war alles wie immer. Nelly und Katja sprangen in den Pool und am Abend saßen sie lange zusammen. Nelly berichtete und Katja ergänzte. Marie schüttelte immer wieder den Kopf.

      „Männer sind manchmal so dumm! Wie konnte Paolo denn einfach abhauen? Er hat dich im Stich gelassen, statt um dich zu kämpfen.“

      „Ach Marie, ich kann ihn schon verstehen. Er war sicher sehr verletzt. Ich hätte mich an dem Abend von ihm getrennt, aber er ist mir zuvorgekommen. Da konnte ich leider nicht mehr ehrlich sein. Wer konnte denn ahnen, dass ich an solch einen bösen Menschen gerate? Ich war so verliebt, ich hatte niemals Zweifel. Auch nicht an Martin und der gespielten Änderung. Sie hatten alles perfekt geplant. Ich bin mir aber sicher, dass die Idee mit dem Rhein von Martin stammt. Am liebsten würde ich sie nie wiedersehen, aber Leon hat mir gesagt, ich müsste auf jeden Fall vor Gericht aussagen und Marius auch. Mir ist jetzt schon ganz schlecht, wenn ich daran denke.“

      Katja legte eine Hand auf ihren Arm.

      „Wir werden bei dir sein. Die beiden können dir nichts mehr tun. Keine Angst, mein Schatz, aber diese Aussage ist wichtig. Vielleicht kannst du dann mit allem abschließen. Nicht auszudenken, wenn du dich wegen der blöden Kerle nicht mehr verlieben könntest.“

      „Ich weiß nicht, Mama. Im Moment steht mir der Sinn nicht nach Liebe. Obwohl ich glaube, dass zum Beispiel Marius mir nie so etwas antun würde. Ob ich Paolo jemals wiedersehe?“

      „Was wünschst du dir denn?“

      „Keine Ahnung, irgendwie muss er doch auch erfahren, dass wir nur Opfer dieses Spiels geworden sind.“

      Katja erklärte, dass ihm Leon sicher alles erzählen würde. Nelly nickte, dann gähnte sie und sagte den beiden Frauen Gute Nacht, um in ihr Zimmer zu gehen. Sie streckte sich auf dem großen Bett aus und schloss die Augen.

      „Bitte, ihr Alpträume, bleibt weg“, flüsterte sie in die Dunkelheit und ihr Wunsch wurde erfüllt.

      Katja und Marie saßen noch einen Augenblick draußen und sahen schweigend in den Nachthimmel, der voller Sterne war. Dann verabschiedete sich auch Katja und schlief schnell ein.

      Am nächsten Morgen hatte Marius eine Nachricht geschickt und Nelly lächelte versonnen.

      „Guten Morgen, hab einen schönen Tag und erhole dich gut. Ich denke immer an dich und vermisse dich sehr. Fühle dich umarmt. Dein Marius.“

      Nelly antwortete: „Hallo, lieber Marius, uns geht es gut. Ich habe geschlafen ohne zu träumen. Du fehlst mir auch. Ich rufe dich heute Abend an. Kuss Nelly.“

      Sie reckte sich und sah die Sonne durch die Gardinen blinzeln. Sie sprang aus dem Bett, eilte nach unten und fühlte mit dem Fuß die Temperatur des Pools, ehe sie sich hineingleiten ließ. Das Wasser war herrlich kühl und sie nahm sich vor, jeden Morgen zu schwimmen. Es war noch nicht mal acht Uhr, Katja und Marie schliefen noch. Nach dem erfrischenden Bad setzte sie sich auf die Liege und genoss die warmen Sonnenstrahlen, die ihre Haut streichelten.

      „Marius“, sagte sie leise vor sich hin.

      Was hatte er zu ihr gesagt, als sie im Rettungswagen wieder zu sich gekommen war? Das beschäftigte sie schon sehr lange und sie war sich sicher, dass er neulich nicht die Wahrheit gesagt hatte. Eine leichte Gänsehaut lief an ihrem Körper entlang, so wie immer, wenn sie an diese Nacht am Rhein dachte, von der sie nicht mehr alles wusste. Marius war da gewesen. Marius. Marius. Plötzlich sehnte sie sich nach ihm und nach seinen Umarmungen und seinen Blicken. Sie wünschte sich seine Lippen. War das Liebe?

      „Nein“, sagte sie nun laut. „Ich will mich nicht verlieben.

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