Umweg ins Glück. Ute Dombrowski

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Umweg ins Glück - Ute Dombrowski Nelly

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sich Maries Stimme.

      „Marie! Warum schleichst du dich denn an? Guten Morgen!“

      „Ich schleiche nicht, ich wollte dich nur nicht stören in deinen Gedanken. Marius?“

      „Mein Retter. Wir sind dadurch für immer verbunden. So wie Mama und Papa.“

      Marie lachte plötzlich los. Sie konnte sich gar nicht mehr beruhigen. Nelly schaute sie hilflos an und glaubte, Marie sei verrückt geworden.

      „Was ist denn mit dir los?“

      „Mein Engel, ich habe soeben festgestellt, dass du eine echte Hardeg-Frau bist. Es ist ernst, aber sehr lustig. Ihr müsst irgendwie immer gerettet werden. Katja hat in ihrem Leben so viel Unvernünftiges getan und ist in jedes Fettnäpfchen getreten, was sage ich, gefallen. Daniel hat sie vor Maurizio gerettet, Arne sie vor der Einsamkeit und Christian hat ihr Leben gerettet. Und nun beginnt das bei dir auch. Das kann ja heiter werden. Sie hat sich so oft geschworen, vernünftig zu sein, aber das hat ihr halbes Leben nicht funktioniert. Mal sehen, wie lange du dazu brauchst.“

      „Jetzt weiß ich auch, was Papa gemeint hat. Er hatte mal so etwas in der Art gesagt. Marie, ich bin viel vernünftiger als Mama. Und ich verliebe mich lieber nicht mehr. Aber …“

      Sie schwieg und dachte wieder an Marius.

      „Mädchen, wenn du ihn liebst, dann hast du keine Chance. Liebe ist stärker als alle Vernunft.“

      Katja war auf die Terrasse gekommen und sah Marie nun entsetzt an.

      „Was ist denn hier los? Ihr scheint euch ja mächtig zu amüsieren.“

      Sie setzte sich zu Nelly auf die Liege und strich ihr über den Arm.

      „Aber Marie hat recht. Gegen Liebe gibt es nichts. Sie ist stark und gut. Wenn auch die Männer es manchmal nicht sind. Ich denke aber, dein Marius ist einer von den Guten. Halte ihn fest!“

      „Seid ihr sicher?“

      Nelly sah die Frauen an und wollte gerne glauben, dass sie recht hatten.

      „Liebe. Liebe. Ja, ich denke, es ist Liebe. Ich fühle mich sehr zu ihm hingezogen. Ich erinnere mich: Einmal dachte ich schon, dass er toll wäre, aber wir sind uns zu spät begegnet. Da war ich schon eine Weile mit Gabriel zusammen. Sagt mal, ist das in Ordnung, wenn ich mich direkt wieder verliebt habe?“

      Katja und Marie nickten, standen auf und nahmen Nelly mit in die Küche zum Frühstück.

      „Süße, jetzt haben wir aber erst einmal Urlaub. Wenn wir zurück sind, kannst du ihn dir ja mal genauer ansehen und herausfinden, ob er für dich ebenso empfindet.“

      ♥

      Katja, Nelly und Marie genossen den Pool, den Strand, waren zum Shopping, machten einen Ausflug mit Joshua im Boot, besuchten die roten Felsen, legten wie immer eine Rose hin und stellten eine Kerze auf. Katja erzählte Daniel an der Gedenkstelle unter Tränen, was passiert war, bis Nelly sie tröstete.

      Am mittleren Wochenende waren sie nach Fréjus zu den Heises eingeladen. Dort machte die Geschichte auch schnell die Runde. Sharya legte einen Arm um Nelly und erklärte, wenn sie Abstand bräuchte, wäre sie immer willkommen, und sie bot ihr auch an, nach dem Abitur für ein Jahr nach Fréjus zu kommen.

      „Du kannst die Sprache verbessern und dich mit dem Wein beschäftigen. Vielleicht übernimmst du ja mal euer Weingut. Mein Angebot steht und auch wenn bis dahin noch Zeit ist, überlege es dir.“

      Nelly sah sich um und konnte sich sehr gut vorstellen, hier ein Jahr zu verbringen. Sie nickte begeistert.

      „Das wäre wirklich toll! Gerne komme ich für das Jahr nach dem Abitur her und lerne.“

      Zufrieden fuhren sie am Sonntagabend zurück nach Sanary. Die Perspektiven für die Zukunft lenkten wunderbar von dem Unglück ab, das Nelly beinahe das Leben gekostet hätte. Sie fühlte sich gut und befreit.

      In der zweiten Woche genossen Katja und sie noch einmal das schöne Wetter am Strand und machten abends lange Spaziergänge. Jeden Abend vor dem Einschlafen telefonierte sie mit Marius. Auch mit Simona hielt sie den wieder gewonnenen Kontakt aufrecht. Die Freundin versorgte sie mit den neuesten Geschichten aus dem Ort und vom Weingut.

      „Oliver ist so süß. Wenn ich Noah nicht hätte, würde ich ihn mir schnappen. Er ist hübsch, nett, höflich und nimmt mich ernst. Das will schon etwas heißen. Warum hat er eigentlich keine Freundin?“

      „Ich weiß es nicht“, sagte Nelly nachdenklich, „er hatte noch nie eine, jedenfalls weiß ich von keiner.“

      „Ob er auf Männer steht?“, hörte sie ihre Freundin fragen.

      „Bist du bekloppt? Er hat auch keinen Freund, falls du das denkst. Er ist immer nur alleine. Manchmal ist das eben so.“

      „Vielleicht steht er ja heimlich auf dich.“

      Nelly musste lachen.

      „Nein, auf keinen Fall. Wir sind Freunde und das schon immer. Wir haben auch schon zusammen gespielt und er hat mich geärgert. Nein, schlag dir das aus dem Kopf. Was macht denn Noah?“

      Simona war froh, nun endlich wieder über ihren Musiker schwärmen zu können und plapperte munter drauflos. Nach einer Stunde sagten sie Gute Nacht und Nelly schickte Marius noch einen virtuellen Gute- Nacht-Kuss.

      Am letzten Abend führte Marie sie groß aus und lud die ganze Familie zu Weihnachten ein.

      „Wenn du dann verliebt bist, bring ihn mit. Egal, wen. Hoffentlich Marius.“

      „Mal sehen, Marie, erstmal muss er auch in mich verliebt sein. Aber wenn, dann kommt er mit oder wir kommen alleine, wenn die Erwachsenen keine Zeit haben. Danke für die tollen zwei Wochen. Schade, dass wir morgen wieder los müssen, aber wir kommen wieder. Und ich freue mich auf zuhause.“

      Sie gingen zeitig schlafen, denn der Flieger flog schon sehr früh am Morgen in Richtung Heimat. Sie hatten sich noch umarmt.

      „Alles Gute, ihr Lieben!“, rief Marie und winkte.

      In Frankfurt wartete Christian und war sichtlich froh, seine Familie wieder in die Arme zu schließen. Er küsste Katja, als wären sie frisch verliebt, bis sich Nelly räusperte.

      „Hallo Papa, schön, dass ihr euch so lieb habt, aber muss das in aller Öffentlichkeit sein?“

      Christian packte seine Tochter und schleuderte sie herum, was ihr nun noch peinlicher war. Als er sie wieder auf den Boden stellte, war Nelly sehr froh.

      „Gibt es Neuigkeiten?“, fragte sie vorsichtig.

      „Was denn für Neuigkeiten? Es ist alles beim Alten.“

      „Mann Papa, du weißt doch genau, was ich meine.“

      „Schatz, wenn du Marius meinst, er sitzt seit heute früh auf der Bank unter der Kastanie und sehnt dich herbei. Danach wolltest du doch fragen, oder?“

      Nelly

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