Im Hochmut bricht der Stein. Helmut Lauschke
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Trost bist du
Frei und froh geh ich in den Tag und laufe nicht vor deinem Antlitz weg. Ich fürchte niemanden, auch die nicht, die mich mit Worten und Schlägen erniedrigen. Dabei erkenne ich, dass Menschen in ihrer Niedrigkeit dein Auge fürchten. So lerne ich tagtäglich neu, das Gute sauber vom Bösen zu trennen.
Die Geschichte der Menschheit hast du entworfen und begonnen, so wirst auch du diese Geschichte zu deiner Zeit beenden, Da bleibt jeglicher Spott wirkungslos. Lenke dein Licht auf die Seele, die in der Dunkelheit ist und sich fürchtet. Schenke deinen Trost dem, der dich aus den Tiefen der Armut und des Elends ruft und dich um deine Barmherzigkeit, Gnade und Hilfe bittet.
Das Loblied steigt dir entgegen, weil du mich alle Tage tröstest. Deine Größe und deinen Ruhm singe ich in die Finsternis hinein und das auch mit verbundenen Augen. Dich zu preisen wird meine letzte Kraft und mein letzter Atem noch erfüllen. Der du am Anfang und am Ende stehst, führe mich durch diese Nacht und lass meine Augen den Tag noch sehen. Dafür will ich dir mit meinem Leben danken.
Hebe den Gebeugten aus der Krümmung
Unverschämt und grenzenlos ist’s, wie sie im Hochmut der totalen Rücksichtslosigkeit toben. In der maßlosen Gier nach Geld sind sie vornherein bestechlich. Unmenschlich schinden sie den Armen.
Der Arme spricht und müht sich nach mehr Gerechtigkeit, um zu überleben. Für mehr Gleichheit und Menschlichkeit hungert er sich ab und weiß nicht, wie lange er die Strapazen der äußersten Härte und Entsagung durchhalten kann.
Du siehst in das Sterben ganzer Völker und schweigst, wenn Leid und Schmerz nach deiner Hilfe rufen. In den Gängen brüllen und spotten die Wärter, dass du die Rufe der Gequälten nicht horst und das Gekrümmtsein der Hungernden und Gefolterten nicht siehst.
Nimm die Gerechten als deine Kinder unter das Schild deines Schutzes, dass ihnen der Fortgang der Schmach des Unrechts erspart und das Leben erhalten bleibt, denn den Hungernden fehlt das Brot und den Dürstenden das saubere Wasser.
Du hast die Säulen der Gerechtigkeit errichtet. Lege in deiner Güte und Gnade die Erschöpften und Verzweifelten in ihrer Magerkeit auf die Kapitelle der tragenden Säulen, damit ihnen die Last des Unrechts von den Schultern und Herzen genommen wird, denn sie suchen das Licht deiner Wahrheit und blicken in die Finsternis menschlicher List und Gemeinheit.
Das Meer der Entrechteten und Verzweifelten ist in seiner endlosen Weite unübersehbar. Mach du dem Unrecht an den Menschen ein Ende, damit sich die Herzen an deiner Wahrheit stärken und die Augen an der Helligkeit deines Lichts sich erfreuen.
Dir vertraue ich
Ich fürchte mich vor nichts und niemanden, denn deiner Hand vertraue ich mich an. Auf deinem Schild ist’s leicht, wie ein Vogel zu entfliegen all denen, die mir nachstellen. Dein Auge wacht über mir und bewacht mich vor den Attacken in der Finsternis.
Wie sprecht ihr zu meiner Seele: “Wie ein Vogel flieh auf die Berge, denn die Frevler spannen ihre Bögen und setzeb den Giftpfeil auf die Sehne.” Wenn es dunkel ist, dann zielen sie aufs Herz, da schmerzt die Zerstörung, dass der Atem stockt. Dann schleifen sie die Grundpfeiler nieder.
Er ist in seinem Tempel und sitzt auf dem hohen Stuhl. Sein Auge merkt des Teufels Stempel, sein Mund straft den gemeinen Pfuhl. Die Adamskinder im Gefolge, sie prüfen seinen Wimpernstand. Wahrhaftig ist er über allem Sein, wehrt ab die Bosheit mit der starken Hand.
Auf die Frevler kommt der Essensbrand, da schürt der Wind das Feuer mit dem Schwefel. Blitze schlagen nieder als Bechergebühr mit dem Unwetter als des Hohnes Quittung. Dem was bleibt, bist du, der Herr, frt auf die Wahrhaftigkeit seiner Kinder achtet. Dein Licht ist’s, das durch die Zeiten leuchtet, nur der Gerade wird dein Antlitz sehn.
Soll die Welt vergehn, dem Untergang sind die Menschen nah. Du führest mich an deiner Hand und schenkst mir dein Licht, das ich zum Leben brauche.
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