Kreuzfahrt-Neulinge. Jens Wahl

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Kreuzfahrt-Neulinge - Jens Wahl Reisebericht

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       Salvador da Bahia vom Schiff aus gesehen

       Detail vom Schiff aus gesehen

      Selbst die sonst in Recife und Olinda so gepflegten Kirchen und Klöster sahen hier etwas herunter gekommen aus.

       Eine der Kirchen vom Schiff aus gesehen

      Kurz nach dem Mittag kamen die ersten „Freigänger“ wieder zurück - hochrot, völlig durchschwitzt und fertig. Drei Stunden bei dieser drückenden Hitze zu Fuß durch die Innenstadt hatte sie geschafft und teilweise aggressiv gemacht. Der Fahrstuhl war bereits mit 6 Personen besetzt, als eine weitere zusteigen wollte. Daraufhin streikte der Lift und sofort brüllte einer der Überhitzten den Zugestiegenen an, ob er denn nicht merke, dass er zu viel im Lift sei. Urlaub mit einem Lächeln. Aber leider nicht immer.

      Am Nachmittag schauten wir von Deck 11 in Richtung Meer, als es sich der Kapitän unter uns im seitlichen Brückenbereich, nur in Shorts und Badelatschen, auf einer Liege bequem machte. Aber nicht lange: Als er bemerkte, dass er beobachtet wird, verschwand er nach einem kurzen Small Talk mit meiner Frau wieder in seinen Räumlichkeiten. Wir zogen uns danach wieder auf unsere Liegen zurück, um dem Kapitän eine Chance auf seine Liege zu geben, und meine Frau unterhielt sich ein paar Liegen weiter mit Missis Zahnfleisch. Als sie zurückkam, berichtete sie mir, dass die beiden heute an einem geführten Stadtrundgang teilgenommen hatten. Daraufhin beging ich einen Fehler, indem ich wohl etwas zu laut zu meiner Frau meinte, dass es schon erstaunlich sei, dass sich die Rabattjäger einen zu bezahlenden Ausflug gegönnt haben. Ein bitterböser Blick von Missis Zahnfleisch strafte mich und seit dem kam es zu keiner Unterhaltung mehr miteinander. Meine lose Klappe hatte uns schon einmal Probleme gemacht, als ich bei unserem Italienurlaub 2011 im Hotelrestaurant zwei Sachsen nachäffte, die das Wort „Tomatensuppe“ so ähnlich wie „Doumohdnsubbä“ aussprachen. Diese über 60-jährigen hatten wohl sehr gut geschulte Ohren und sprachen uns auch an: „Wir haben gehört, dass Sie aus der gleichen Gegend wie wir kommen.“ - das stimmte nicht, war mir aber sehr peinlich.

      Auf dem Schiff hatte ich es bis jetzt geschafft, mich mit blöden Bemerkungen zurückzuhalten, aber obige war nun nicht mehr rückgängig zu machen. Und machte damit aus einem Lächeln ein bitterböses Gesicht. Das wäre vermeidbar gewesen.

      20:00 Uhr Auslaufen bei völliger Dunkelheit. Nachts bot Salvador von See aus ein deutlich besseres Bild als tagsüber. Interessant war, wie bei der Ausfahrt mit einem Suchscheinwerfer das Molenende auf der Backbordseite gesucht wurde.

       Blauer Leuchtturm und dahinter der Fahrstuhl, der Ober- und Unterstadt verbindet.

       05.11.12 Ilheus

      Mitten in der Nacht riss mich meine Frau aus dem Schlaf - sie hatte Besuch vom „Flotten Otto“. Wir überlegten, was der Grund dafür sein könne, da wir aber beide das Gleiche (Köttbullar mit Preiselbeeren) gegessen hatten, schied eigentlich eine Nahrungsmittelvergiftung aus. So oft wie diese Nacht war meine Frau die ganze Reise noch nicht auf der Toilette gewesen. Mir taten nicht nur meine Frau, sondern auch unsere Kabinennachbarn leid, die durch die lautstarke Spülung wohl nicht viel mehr Schlaf als wir hatten.

      Gegen 5 Uhr beruhigte sich ihr Darm (oder war endlich leer) und dann schliefen wir bis gegen 9 Uhr. Als wir an Deck gingen, lag die Cara schon fest vertäut in Ilheus. Im Endeffekt mussten wir froh sein, dass die Ausflüge hier bei unserem Interesse schon komplett ausverkauft waren - eine Teilnahme wäre meiner Frau nicht möglich gewesen.

      Da auf Nachfrage bei keinem anderen Mitreisenden das Gleiche aufgetreten war, vermutete meine Frau, dass sie schon vor ein paar Tagen irgendetwas gegessen hatte, das als Stopfmittel wirkte. Normalerweise reagiert ihr ziemlich empfindlicher Darm auf jeden Kaffee und O-Saft, nicht aber hier auf dem Schiff. So hatte sich Einiges bei ihr ansammeln können und verursachte letztendlich die Darmstörung. Dies wäre logisch, aber ob dies so ist, werden wir wohl nie heraus bekommen. Vielleicht hat sie auch nur die Preiselbeeren nicht richtig vertragen, was aber nicht erklären würde, weshalb sie bis gestern so wenig Stuhlgang hatte. Aber lassen wir dieses „Scheiß-Thema“.

       Ilheus vom Schiff gesehen mit der Catedral de São Sebastião.

      Tagsüber testete die Mannschaft ziemlich lautstark die Tenderboote.

      Wir hielten uns im Außenbereich von Deck 6 auf, um einen möglichst kurzen Weg zur Kabine zu haben. Doch das war nicht mehr nötig. Zum Mittag wurde der Magen meiner Frau mit einem trockenen Brötchen wieder langsam ans Arbeiten gewöhnt und beim Auslaufen ging es ihr bereits deutlich besser.

      Im Endeffekt mussten wir froh sein, dass dies nicht erst 1-2 Tage später aufgetreten ist und jetzt noch ein Seetag zwischen uns und Rio lag.

      Bei zunehmender Bewölkung starteten wir 17 Uhr Richtung Rio.

       Fischkutter in Ilheus

      Nach dem Abendessen erfuhren wir bei Frau Preiß, dass ihre Bemühungen umsonst waren, sie hätte keinen bei Iberia erreicht. Aber wir würden am Flughafen durch AIDA-Mitarbeiter unterstützt werden, um doch noch zu zwei nebeneinander befindlichen Sitzplätzen zu kommen. Tolle Aussichten! Auf unsere Frage, weshalb sie uns erst mal was von schon erfolgten Reservierungen erzählt hatte, hieß es, dass sie das nie gesagt habe. Sind wir nicht nur paranoid, sondern auch noch senil? Und das gleichzeitig alle beide? Weshalb wollte sie uns dann die reservierten Sitzplatznummern mitteilen? Fragen über Fragen. Und der an sich allgemeine bayerische Begriff „Saupreiß“ nahm eine sehr konkrete Gestalt an.

       06.11.12 1 Seetag - unser Letzter

      Das Wetter war wieder besser und der Darm meiner Frau auch - mit wenigen leichten Happen wurde er wieder angelernt.

      Im Laufe des Vormittages hieß es „Wale backbord voraus“. Wir konnten nur wenige, relativ weit entfernte beobachten und fotografieren. Eine Mitreisende erzählte uns, dass sie schon kurz nach dem Aufstehen ganz nah am Schiff einen Wal gesichtet hatte - wer trägt allerdings beim Jogging einen Fotoapparat mit sich herum? So ein Pech hätten wir sicherlich auch gehabt.

       Schwanzflosse eines weit entfernten Wales (Foto mit 12-fach optischem Zoom).

      Den Nachmittag verbrachten wir dann im Bugbereich von Deck 6 sehr ruhig und ungestört. Möwen begleiteten uns und mehrere Schiffe kreuzten unseren Kurs. Das Wetter wurde immer besser und so stieg auch die Hoffnung, gutes Wetter in Rio zu haben.

       07.11.12 Rio den Janeiro: Ankunft

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