Himmel und Hölle so nah. E. W. Schreiber
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So ist es nun einmal ein Faktum, dass mein Nichts einen Körper hatte, und dieser Körper für mein Nichts nicht brauchbar war, um darin die Welt mit sich zu bereichern und diese sicher zu erkunden. Das Nichts war nicht gewollt und wurde nicht gebraucht. Und sein Körper, der ihm als Vehikel dienen sollte, wurde so dermaßen zerstört, dass es unmöglich wurde, es in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren nur ansatzweise wieder halbwegs fahrtauglich zu machen. Die einzige Wahl, die ein Nichts dann hat, ist, sich in seine Nichts-Welt in die geistige Welt zurückzuziehen, in der es den Kampf nicht aufzunehmen braucht, der ihm von der Welt aufgedrückt wird. Es war mein Kampf gegen ein Leben in Sklaverei.
Der Kampf, der Überlebenskampf im Körper für mein Nichts war bei mir bereits im Mutterleib voll im Gange. Und schon kurz nach meiner Geburt hätte ich mich schon selbst um mich kümmern müssen. Geistig wäre das kein Thema gewesen, aber da ich einen Körper besaß, der mir als Vehikel dienen sollte, um meinen Geist, meine Seele darin fahren zu lassen, gestaltete sich mein Weg auf Erden nicht bloß holprig, sondern gar nicht. Ich existierte. Punkt. Damit musste ich mich sehr lange Zeit zufrieden geben und mein Körper war eben für andere da. Nicht für mich und meine Entwicklung. Das Objekt Vehikel diente anderen zum Machterhalt und als Energielieferant, dessen Kraft und Liebe umsonst zu haben war. So bediente man sich ungeniert meines Körpers, wann und wo auch immer er benutzt werden konnte.
Ich möchte dich nun bitten dir vorzustellen, wie es wäre, unverwundbar zu sein. Bitte führe dir das das mal vor Augen, wie es wäre, wenn dich nichts verletzten könnte, keine Überlebensstrategie von Nöten wäre, damit du am Leben bleibst. Du bist unzerstörbar und lebst ewig. Stell dir das bitte einmal vor. Egal was und wie du es tust, nichts wird dich zerstören und keine Macht der Welt könnte dir, egal was sie sich auch grausames für dich ausdenkt, etwas anhaben. Du bist Gott, du bist die Göttin, du bist allmächtig und du lebst mit dem Bewusstsein, dass alles was du dir wünschst zu erfahren, für dich erfahrbar ist, ohne Strafe zu erwarten. Dass du immer und ausnahmslos stimmst und gut bist, so wie du bist. Stell dir eine Welt vor ohne Kriege, ohne Gewalt, eine Welt, in der alle eins sind so wie du selbst auch eins und ganz bist. Alles ist vereint, nichts ist besser oder schlechter, es gibt keine Bewertung, alles was ist darf sein. Ja, vorgestellt? Wie fühlst du dich gerade? Gut? Du hast soeben deinen Himmel auf die Erde geholt. Bist du deswegen verrückt, religiös freflerisch oder psychisch gestört?
Siehst du, so fühlte ich mich, wenn ich im Nichts, in dem alles wohnt, verschwand. Dies ist das wundervolle Bewusstsein, in dem ich lange Zeit mitten in der dreidimensionalen Welt lebte und in der ich in meiner ersten und meiner dritten NTE baden durfte.
Für die Welt mochte ich eine Zeit lang erkrankt gewesen sein, weil es mir nicht immer gelang mein Vehikel für gewisse Ausfahrten fahrtauglich zu machen, damit ich einen bestimmten Kurs, den ich in dieser Welt mit meinem Körper einschlagen wollte, auch mit meinem Geist füllen und die Welt damit bereichern konnte. Wozu aber eine Welt bereichern, die ein solch himmlisches Szenario, das wir uns soeben ausgedacht haben, gar nicht haben möchte? Auf diese Weise und mit derlei Fragen ausgestattet, erlebte ich meine gesamte Kindheit und Jugend. Aber auch heute im Erwachsenenleben erfahre ich immer wieder, wenn ich mich unters Volk mische, starke vernichtende Ansätze. Vorallem unser System, dem wir alle mehr oder weniger bereitwillig folgen, eröffnet uns ein derartiges Fiasko, das wir Realität nennen.
Wir erfinden lieber Möglichkeiten der Bewertung, in der der Eine, der die Bewertung startet, als der Mächtige, weil über den Anderen wertend und bestimmend, angesehen und meist auch noch dafür belohnt wird. Was passiert allerdings, wenn Bewertung bestimmt wer was zu sein hat? Das Vollständige wird zerrissen in tausende Teile. Aus Vollständigkeit wird Unvollständigkeit, und das alles mit einem Paukenschlag den man Bewertung oder Begutachtung uvm. nennt. Das tragende System, auf das die verkörperte Welt hört und baut und das uns alle bestimmt, ist Bewertung. Wenn ich an Jiddu Krishnamurti oder Osho denke, ganz abgesehen von Jesus, was glaubst du, wenn diese großen Weisheitslehrer heute noch leben würden, gäbe es sicher eine Menge Menschen, die diese drei umgehend einer Horde Psychiater und Therapeuten, kurzum einem weltlichem Klerus vorstellig machen würden. Um nicht zu sagen, sie würden wahrscheinlich sogar mit einer Zwangseinweisung in eine geschlossene Psychiatrie zu rechnen haben. Was mit Jesus geschah, wissen wir nur zu gut. Dies verursacht ein zu enges, einseitiges, materielles Weltbild.
Alle Bewusstseinslehrer, die der Masse das „Alles im Nichts“, also Gott oder Allah, die Quelle, Spirit oder wie auch immer wir kosmisches Bewusstsein benennen würden, vorstellig zu machen suchten, um eine menschliche Bewusstseinsrevolution zu entfachen, hatten große Anstrengungen und Anfeindungen zu bewältigen, wenn nicht sogar mit ihrem Tod zu rechnen, weil ihre Lehren transzendierende Macht besaßen und brandgefährlich für die Machtelite dieser Welt waren. Osho wird nachgesagt, dass seine Lehren nach Jesus Christus wohl die gefährlichsten waren und sind. Ein überaus interessanter und wichtiger Aspekt, über den man gerne nachdenken darf, für wen und weshalb seine Weisheitslehren gefährlich sein könnten.
Alle großen Zen-Lehrer und Zen-Meister haben immer wieder versucht, der Welt den Bewusstseinszustand der Achtsamkeit, des wahren Seins, zu umschreiben. Die höchste Form zu leben. Nun, ich bin kein Zen-Meister, aber ein gelehriger und geduldiger Zen-Schüler, der das Nichts und das Sein geistig und seelisch besser kannte als den Körper, um ihn als Vehikel in dieser Welt so zu benutzen, dass ich mein Nichts durch ihn in der Welt ausdrücken konnte.
Ich werde wohl besser darin, Schritt für Schritt. Mit Hilfe meiner ersten zwei Nahtoderlebnisse und meines intensiven Lernens, Bewusstsein zu erhalten, es zu schulen, herauszufordern und damit zu experimentieren, konnte ich in den letzten Jahrzehnten mein Vehikel fahrtauglich machen und mich ganzheitlicher im Leben integrieren.
Da sich das Alles und Nichts erfahren möchte, tut es das auch, und kann dies auch nur in einem verkörperten Zustand. Die Herausforderung, diese beiden „Bewusstseinswelten“ (geistig und materiell), die unterschiedlicher nicht sein könnten, zusammen zu bringen ist enorm und braucht unendlich viel Verständnis, Mitgefühl und Hilfestellung seitens bewusster Menschen geistig hoch schwingende Mitmenschen nicht zu sehr mit tief schwingender Energie zu erdrücken. Alles darf sein wie es ist, dort im Alles und Nichts. Genau diese Identität des Alles und Nichts möchte hierher in den verkörperten Zustand gebracht und umgesetzt werden.
Daher appelliere ich an dich: Bitte hilf mit, jene Menschen zu unterstützen, die sehr feinfühlig, hoch sensitiv begabt und emphatisch sind, dies zu ermöglichen, denn dies kann und wird viele Menschen dazu bewegen, bewusster zu werden und sich um einen liebevolleren Umgang mit sich selbst, aber auch mit ihrer Umwelt zu bemühen.
Das Pferd wird in der verkörperten Welt immer von vorne aufgezäumt, also aus der materiellen Weltsicht heraus. Hier erfahren wir Unvollständigkeit und Bewertung, weil Materie endlich ist. So lernt es das Kind, das zum Erwachsenen heranreift. In meinem Leben, das sich fast ausschließlich im Bewusstsein der Nichts-und-Alles-Welt erlebte, lernte ich, um überhaupt überlebensfähig zu bleiben, es gänzlich anders herum. Mein Blickwinkel in der Verkörperung würde hier erklären „Leute, nicht ich habe das Pferd falsch herum gesattelt, sondern ihr.“ Sehen sie, schon bin auch ich in die Bewertung und Entwertung gefallen. Und somit bin ich auch wie die anderen. Meine Nichts-und-Alles-Identifikation aber sagt dazu: „Beide Wege führen zum Ziel.“ Der Eine fängt eben dort und der Andere da an. Das Massenbewusstsein der Menschheit legt den Fokus eben darauf, hier zu beginnen, um nach dort