Der-beste-Mensch-der-Welt. Nehat Krasnici

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kamen. Das einzige Argument der Götzendiener war, dass auch ihre Väter so gelebt hatten, wie sie es taten. Ganz gleich, was der Islam den Menschen brachte und wie ehrlich der Prophet Muhammad war - sie wollten ihre Lebensweise nicht ändern! Sein Onkel Abu Lahab erklärte ihn für verrückt. Manche nannten ihn einen Dichter, der die Herzen der Menschen nach der ersten Begegnung ändere - obwohl er vor der Sendung gar kein Talent zur Dichtkunst gezeigt hatte und des Lesens und Schreibens unkundig war. Die Quraisch fragten sich, wer ihm von heute auf morgen Poesie und Weisheit beigebracht haben konnte.

      Schließlich gingen sie zu Abu Talib, der selbst kein Muslim geworden war. Aufgebracht forderten sie von ihm, dass der Prophet aufhören solle, die Religion ihrer Väter des Irrtums zu bezichtigen, was ja auch ihn selbst, Abu Talib, betreffe. Sie boten sogar an, Muhammad zu ihrem König zu machen, ihm so viele Frauen zu geben, wie er nur wollte, oder so viel Geld, dass er der Reichste unter ihnen würde. Er solle nur endlich mit der Verkündung der Offenbarungen und dem Fordern von Rechten für die Frauen, die Kinder, die Armen und die Schwachen aufhören! Das würde ihre Geschäfte ruinieren.

      Als die Mächtigen der Quraisch bei Abu Talib waren, musste der Prophet zu ihm kommen. Er berichtete ihm, was die Vertreter des Stammes ihm angeboten hatten. Dann bat er seinen Neffen: „Belaste uns nicht mit etwas, was ich nicht verkraften kann!“

      Da fürchtete der Prophet, dass sein Onkel ihn nicht mehr unterstützen würde. Sein Volk aber tat ihm leid, und er wollte, dass sie die ersten waren, die vom Licht des Islam rechtgeleitet wurden.

      Muhammad machte deutlich, dass er nie aufhören würde, selbst wenn er dafür sterben müsse. Dann stand er auf.

      Als er gehen wollte, rief Abu Talib ihn zurück und versprach: „Ver breite, was du möchtest, bei Allah, für nichts werde ich dich preisgeben!“72

      Nach den ersten acht Muslimen erreichte die Zahl der Frauen und Männer, die den Islam annahmen, schnell einhundertdreißig. Unter ihnen waren einige Verwandte des Propheten, seine beiden Cousins Dschaafar und Zubair sowie Zubairs Mutter Safiya. Ummul Fadl, die

      Frau des noch unsicheren Abbas, brachte ihre Schwestern Salma, Asma’ und Maymuna zum Propheten. Dschaafar heiratete Asma’, während Hamza ihre Schwester Salma heiratete.73 Sie alle waren Quraischiten.

      Chadidscha war weiterhin eine Stütze für den Propheten. Er liebte sie sehr und heiratete zu ihren Lebzeiten keine weitere Frau. Sie wurde bekannt als „At-Tahira“, die Reine - sogar schon vor dem Islam. Deshalb wurden ihre Töchter „Banatut-Tahira“, die Töchter der Reinen, genannt. Ihre Tugenden und Vorzüge waren bald in ganz Mekka bekannt.

      Um sich vor ihrem Stamm zu verstecken, gingen die Gefährten des Propheten zum Gebet in die Schluchten außerhalb Mekkas.

      Als Saad Bin Abi Waqqas einmal mit einigen Gefährten dort beim Gebet war, kam eine Gruppe Mekkaner bei ihnen vorbei, stoppte sie, störte ihr Gebet, beschimpfte sie und wurde dann gewalttätig. Als sie sich nicht mehr anders wehren konnten, schlug Saad einen der Angreifer mit dem Kieferknochen eines Kamels und verletzte ihn am Kopf. Dies war das erste Blut, das zur Verteidigung der Muslime vergossen wurde.

      Als Abu Talib seinen Sohn Ali mit dem Propheten beten sah, fragte er sie, was sie da täten. Die Beiden erklärten ihm den Sinn und die Wichtigkeit des Gebetes. Er hörte es sich an und ermutigte sie, geduldig zu bleiben.74

      Die Quraisch merkten, dass Abu Talib weiterhin Muhammad die Unterstützung nicht entziehen würde. Deshalb dachten sie sich etwas Neues aus: Sie gingen mit Umara, dem Sohn des Al-Walid, zu ihm.

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