Macht statt Seelenheil. Erwin Leonhardi
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2. Mose 9:6 Und der HErr tat solches des Morgens; und starb allerlei Vieh der Ägypter; aber des Viehes der Kinder Israel starb nicht eins.
Der Pharao lässt dies nachprüfen und erfährt, dass es wahr ist. Dennoch bleibt er verstockt und lässt das Volk nicht ziehen.
2. Mose 9:7 Und Pharao sandte danach, und siehe, es war des Viehes Israel nicht eins gestorben. Aber das Herz Pharaos ward verstockt und ließ das Volk nicht.
Die Schwarze-Blattern-Plage
Moses und Aaron sollen Ruß aus dem Ofen nehmen und nach oben werfen, damit über Ägypten bei Mensch und Vieh die schwarzen Blattern ausbrechen
2. Mose 9:8 Da sprach der HErr zu Mose und Aaron: Nehmet eure Fäuste voll Ruß aus dem Ofen, und Mose sprenge ihn gen Himmel vor Pharao, 2. Mose 9:9 daß über ganz Ägyptenland stäube, und böse schwarze Blattern auffahren, beide an Menschen und an Vieh, in ganz Ägyptenland.
Beim Pharao verfährt Moses wie von Gott angeordnet. Er wirft Ruß in die Luft und alle wurden von bösen schwarzen Blattern befallen. Die ägyptischen Zauberer können kein Gegenmittel einsetzen, sie sind selbst befallen. Dennoch bleibt der Pharao störrisch.
2. Mose 9:10 Und sie nahmen Ruß aus dem Ofen und traten vor Pharao, und Mose sprengete ihn gen Himmel. Da fuhren auf böse schwarze Blattern, beide an Menschen und an Vieh, 2. Mose 9:11 also daß die Zauberer nicht konnten vor Mose stehen vor den bösen Blattern; denn es waren an den Zauberern ebensowohl böse Blattern als an allen Ägyptern. 2. Mose 9:12 Aber der HErr verstockte das Herz Pharaos, daß er sie nicht hörete, wie denn der HErr zu Mose gesagt hatte.
Die Pestilenz- und die Hagel-Plage
Moses soll morgen zum Pharao gehen und ihm ausrichten, dass die göttlichen Plagen jetzt, anders als bisher, auch den Pharao und seine Knechte heimsuchen werden. Der Pharao und sein Volk sollen mit Pestilenz geschlagen und von der Erde vertilgt werden, weil er Gottes Volk erniedrigt und nicht gehen lassen will.
Mit Pestilenz ist hier nicht allein die Krankheit gemeint, wie die folgenden Verse zeigen. Vermutlich handelt es sich um eine Übersetzungsschwäche. Im hier vorliegenden Zusammenhang ist damit eher eine Katastrophe gemeint.
2. Mose 9:13 Da sprach der HErr zu Mose: Mache dich morgen frühe auf und tritt vor Pharao und sprich zu ihm: So sagt der HErr, der Ebräer GOtt: Laß mein Volk, daß mir's diene! 2. Mose 9:14 Ich will anders diesmal alle meine Plagen über dich selbst senden, über deine Knechte und über dein Volk, daß du inne werden sollst, daß meinesgleichen nicht ist in allen Landen. 2. Mose 9:15 Denn ich will jetzt meine Hand ausrecken und dich und dein Volk mit Pestilenz schlagen, daß du von der Erde sollst vertilget werden. 2. Mose 9:16 Und zwar darum habe ich dich erwecket, daß meine Kraft an dir erscheine, und mein Name verkündiget werde in allen Landen. 2. Mose 9:17 Du trittst mein Volk noch unter dich und willst es nicht lassen.
Es zeigt sich hier, dass die angekündigte Pestilenz sich auch auf Unwetterschäden bezieht. Es soll morgen ein sehr großer Hagel kommen, der alles auf dem freien Feld vernichtet, inklusive Menschen, Vieh und Ernte. Moses warnt die Ägypter. Sie sollen dafür sorgen, dass alles zur Sicherheit in die Häuser gebracht wird.
2. Mose 9:18 Siehe, ich will morgen um diese Zeit einen sehr großen Hagel regnen lassen, desgleichen in Ägypten nicht gewesen ist, seit der Zeit es gegründet ist, bisher. 2. Mose 9:19 Und nun sende hin und verwahre dein Vieh und alles, was du auf dem Felde hast. Denn alle Menschen und Vieh, das auf dem Felde funden wird und nicht in die Häuser versammelt ist, so der Hagel auf sie fällt, werden sterben.
Einige Ägypter glauben an die Ankündigung und bringen ihre Knechte und ihr Vieh in Sicherheit, die anderen lassen alles auf dem Feld.
2. Mose 9:20 Wer nun unter den Knechten Pharaos des HErrn Wort fürchtete, der ließ seine Knechte und Vieh in die Häuser fliehen. 2. Mose 9:21 Welcher Herz aber sich nicht kehrete an des HErrn Wort, ließen ihre Knechte und Vieh auf dem Felde.
Der Hagel wird jetzt herbeigerufen. Im ganzen Land werden das Vieh und die Ernte vernichtet, mit Ausnahme von Gosen, wo die Israeliten wohnen. Dort hagelt es nicht.
2. Mose 9:22 Da sprach der HErr zu Mose: Recke deine Hand gen Himmel, daß es hagele über ganz Ägyptenland, über Menschen, über Vieh und über alles Kraut auf dem Felde in Ägyptenland. 2. Mose 9:23 Also reckte Mose seinen Stab gen Himmel; und der HErr ließ donnern und hageln, daß das Feuer auf die Erde schoß. Also ließ der HErr Hagel regnen über Ägyptenland, 2. Mose 9:24 daß Hagel und Feuer untereinander fuhren, so grausam, daß desgleichen in ganz Ägyptenland nie gewesen war, seit der Zeit Leute drinnen gewesen sind. 2. Mose 9:25 Und der Hagel schlug in ganz Ägyptenland alles, was auf dem Felde war, beide Menschen und Vieh, und schlug alles Kraut auf dem Felde und zerbrach alle Bäume auf dem Felde. 2. Mose 9:26 Ohne allein im Lande Gosen, da die Kinder Israel waren, da hagelte es nicht.
Allmählich reift ein Einsehen beim Pharao. Er lässt Mose und Aaron rufen und gesteht sein Fehlverhalten ein. Sie sollen das Unwetter beenden, dann will er die Israeliten ziehen lassen. Moses sagt das zu, obwohl er weiß, dass die notwendige Furcht vor Gott bei den Ägyptern noch immer nicht vorhanden ist.
2. Mose 9:27 Da schickte Pharao hin und ließ Mose und Aaron rufen und sprach zu ihnen: Ich habe dasmal mich versündiget; der HErr ist gerecht, ich aber und mein Volk sind Gottlose. 2. Mose 9:28 Bittet aber den HErrn, daß aufhöre solch Donnern und Hageln GOttes, so will ich euch lassen, daß ihr nicht länger hie bleibet. 2. Mose 9:29 Mose sprach zu ihm: Wenn ich zur Stadt hinaus komme, will ich meine Hände ausbreiten gegen den HErrn, so wird der Donner aufhören, und kein Hagel mehr sein, auf daß du inne werdest, daß die Erde des HErrn sei. 2. Mose 9:30 Ich weiß aber, daß du und deine Knechte euch noch nicht fürchtet vor GOtt dem HErrn.
Der Hagel muss sich nach den folgenden Versen im späten Frühjahr abgespielt haben. Flachs und Gerste haben bereits ausgeschlagen, aber Weizen und Roggen noch nicht.
2. Mose 9:31 Also ward geschlagen der Flachs und die Gerste; denn die Gerste hatte geschosset und der Flachs Knoten gewonnen. 2. Mose 9:32 Aber der Weizen und Roggen ward nicht geschlagen, denn es war spät Getreide.
Als Moses die Stadt verlässt, beendet er durch Gott das Unwetter. Aber der Pharao ändert nach dem Ende des Regens erneut seine Einstellung und lässt die Israeliten nicht ziehen.
2. Mose 9:33 So ging nun Mose von Pharao zur Stadt hinaus und breitete seine Hände gegen den HErrn, und der Donner und Hagel höreten auf, und der Regen troff nicht mehr auf Erden. 2. Mose 9:34 Da aber Pharao sah, daß der Regen und Donner und Hagel aufhörete, versündigte er sich weiter und verhärtete sein Herz, er und seine Knechte. 2. Mose 9:35 Also ward des Pharao Herz verstockt, daß er die Kinder Israel nicht ließ, wie denn der HErr geredet hatte durch Mose.
Die Heuschrecken-Plage
Bei diesen beiden Versen entsteht der Eindruck, dass die Plagen offenbar den Zweck erfüllen, dass man von diesen Taten Gottes später ehrfürchtig berichten kann. Das liefert die einzige plausible Erklärung dafür, dass Gott immer wieder das Herz des Pharao verhärtet. Er benutzt die Ägypter schändlich, um seine Macht zu demonstrieren und damit seinen Ruf bei den Israeliten zu prägen. Der Allmächtige zeigt hier reine Willkür.