Macht statt Seelenheil. Erwin Leonhardi

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Macht statt Seelenheil - Erwin Leonhardi Moses-Trilogie

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Mose 4:2 Der HErr sprach zu ihm: Was ist, das du in deiner Hand hast? Er sprach: Ein Stab. 2. Mose 4:3 Er sprach: Wirf ihn von dir auf die Erde! Und er warf ihn von sich; da ward er zur Schlange. Und Mose floh vor ihr. 2. Mose 4:4 Aber der HErr sprach zu ihm: Strecke deine Hand aus und erhasche sie bei dem Schwanz. Da streckte er seine Hand aus und hielt sie; und sie ward zum Stab in seiner Hand. 2. Mose 4:5 Darum werden sie glauben, daß dir erschienen sei der HErr, der GOtt ihrer Väter, der GOtt Abrahams, der GOtt Isaaks, der GOtt Jakobs.

      Ein weiterer Beweis für die Gotteskraft geschieht mit der Hand Moses. Er steckt seine Hand in seinen Busen und zieht sie weiß wie Schnee wieder heraus. Nach erneutem Hineinstecken ist sie wieder normal.

      2. Mose 4:6 Und der HErr sprach weiter zu ihm: Stecke deine Hand in deinen Busen. Und er steckte sie in seinen Busen und zog sie heraus; siehe, da war sie aussätzig wie Schnee. 2. Mose 4:7 Und er sprach: Tu sie wieder in den Busen. Und er tat sie wieder in den Busen und zog sie heraus; siehe, da ward sie wieder wie sein ander Fleisch. 2. Mose 4:8 Wenn sie dir nun nicht werden glauben noch deine Stimme hören bei einem Zeichen, so werden sie doch glauben deiner Stimme bei dem andern Zeichen.

      Falls diese beiden Vorführungen noch immer nicht ausreichen sollten, die Ägypter von der Zauberkraft des Gottes der Israeliten zu überzeugen, soll er Flusswasser auf das Land gießen, das dann zu Blut würde.

      2. Mose 4:9 Wenn sie aber diesen zweien Zeichen nicht glauben werden noch deine Stimme hören, so nimm des Wassers aus dem Strom und geuß es auf das trockne Land, so wird dasselbe Wasser, das du aus dem Strom genommen hast, Blut werden auf dem trocknen Lande.

      Moses soll Aaron als Sprecher mitnehmen

      Moses traut sich die notwendige Beredsamkeit nicht zu. Er bleibt weiterhin ablehnend. Das wiederum erregt den Zorn Gottes, der ihm daraufhin seinen Bruder Aaron zur Unterstützung beistellt. Der redegewandte Aaron soll die überzeugenden Erklärungen liefern, während Moses mit dem Stab die göttliche Zaubermacht demonstrieren soll.

      2. Mose 4:10 Mose aber sprach zu dem HErrn: Ach, mein HErr, ich bin je und je nicht wohl beredt gewesen, seit der Zeit du mit deinem Knecht geredet hast; denn ich habe eine schwere Sprache und eine schwere Zunge. 2. Mose 4:11 Der HErr sprach zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen oder wer hat den Stummen oder Tauben oder Sehenden oder Blinden gemacht? Habe ich's nicht getan, der HErr? 2. Mose 4:12 So gehe nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst. 2. Mose 4:13 Mose sprach aber: Mein HErr, sende, welchen du senden willst! 2. Mose 4:14 Da ward der HErr sehr zornig über Mose und sprach: Weiß ich denn nicht, daß dein Bruder Aaron aus dem Stamm Levi beredt ist? Und siehe, er wird herausgehen dir entgegen, und wenn er dich siehet, wird er sich von Herzen freuen. 2. Mose 4:15 Du sollst zu ihm reden und die Worte in seinen Mund legen. Und ich will mit deinem und seinem Munde sein und euch lehren; was ihr tun sollt. 2. Mose 4:16 Und er soll für dich zum Volk reden; er soll dein Mund sein, und du sollst sein Gott sein. 2. Mose 4:17 Und diesen Stab nimm in deine Hand, damit du Zeichen tun sollst.

      Die laut Moses fehlende Redegewandtheit ist offensichtlich ein Vorwand, der Moses die Ausführung des Auftrags ersparen soll. Immer wieder in den folgenden Texten redet Moses mit dem Volk und später, im 5. Buch, hält er drei große Reden, bei denen er seine Redebegabung deutlich präsentiert. Ein Allwissender müsste das wissen und hätte nicht die Notwendigkeit gesehen, Aaron als Redner vorzuschlagen.

      Von einigen Theologen ist zu vernehmen, Moses habe gestottert. Das ist barer Unsinn. Dafür gibt es keine Textgrundlage. Bei dieser Behauptung ist wieder einmal die Exegese im Überschwang der interpretativen Gläubigkeit zu weit getrieben worden. Aber im Umfeld von lauter behaupteten Wahrheiten fällt eine solche Aussage wohl nicht schwer.

      Moses reist nach Ägypten

      Nach den ortsüblichen Sitten und Gebräuchen lässt sich Moses von seinem Schwiegervater die Erlaubnis erteilen, nach Ägypten zu reisen.

      2. Mose 4:18 Mose ging hin und kam wieder zu Jethro, seinem Schwäher, und sprach zu ihm: Lieber, laß mich gehen, daß ich wieder zu meinen Brüdern komme, die in Ägypten sind, und sehe, ob sie noch leben. Jethro sprach zu ihm: Gehe hin mit Frieden.

      Der göttliche Auftrag an Moses lautet, nach Ägypten zu gehen. Die Ägypter, die ihm damals wegen des Mordes nach dem Leben trachteten, sind mittlerweile alle gestorben. Moses nimmt seine Familie mit und den Stab Gottes. In Ägypten soll er dann die gezeigten Wunder demonstrieren.

      2. Mose 4:19 Auch sprach der HErr zu ihm in Midian: Gehe hin und zeuch wieder nach Ägypten; denn die Leute sind tot, die nach deinem Leben stunden. 2. Mose 4:20 Also nahm Mose sein Weib und seine Söhne und führete sie auf einem Esel und zog wieder nach Ägyptenland; und nahm den Stab GOttes in seine Hand! 2. Mose 4:21 Und der HErr sprach zu Mose: Siehe zu, wenn du wieder nach Ägypten kommst, daß du alle die Wunder tust vor Pharao, die ich dir in deine Hand gegeben habe; ich aber will sein Herz verstocken, daß er das Volk nicht lassen wird.

      Unerklärlich ist, dass Gott das Herz des Pharao verstockt. Warum? Das Ziel ist doch das Gegenteil! Legt es Gott darauf an, mit den dann folgenden Plagen seine Macht zu demonstrieren? Ist das zu vergleichen mit dem Feuerwehrmann, der sich als Brandstifter betätigt, weil er gerne löscht?

      Es gibt dafür keinen ethisch vertretbaren Grund. Ein halbwegs plausibler Grund könnte sein, die Ägypter zum Judentum zu konvertieren. Aber das wird nirgends auch nur ansatzweise genannt. Gott hat sichtlich nicht vor, für andere Völker als die Israeliten zuständig zu sein. Das sollte jedem zu denken geben, der nicht Israelit ist: Gott fühlt sich gemäß vielfachen Beweisen für andere nicht zuständig! Für Nicht-Israeliten ist der Glaube an ihn nutzlos.

      Moses soll auch den Pharao bedrohen. Das Volk Israel sei der erstgeborene Sohn Gottes. Falls der Pharao den Auszug verweigern sollte, wird Gott im Gegenzug den erstgeborenen Sohn des Pharao erwürgen. Hier liegt die Begründung für das grausame Schauspiel, das sich später ereignen wird. Es zeigt sich hier, dass die Eskalation der Plagen bis hin zum Kindermord schon fest vorausgeplant ist.

       2. Mose 4:22 Und sollst zu ihm sagen: So saget der HErr: Israel ist mein erstgeborner Sohn; 2. Mose 4:23 und ich gebiete dir, daß du meinen Sohn ziehen lassest, daß er mir diene. Wirst du dich des weigern, so will ich deinen erstgebornen Sohn erwürgen.

      Mit dem Ausdruck in Vers 22, dass Israel sein erstgeborener Sohn ist, drängt sich der Gedanke auf, dass Gott in seiner Rolle Novize ist, und bisher für kein Volk zuständig war.

      Eine unerklärliche Begebenheit

      Es folgen drei unerklärliche Verse, die selbst nach alten kultischen Texten außerhalb des AT keine zwingende Auslegung gestatten. Aus den hebräischen Texten geht auch keine Erklärung hervor. Deren direkte griechische Übersetzung in der Septuaginta erhellt den Inhalt ebenfalls nicht. Die Spekulation, dass in der Septuaginta möglicherweise an der entsprechenden Stelle noch mittlerweile verschollene Verse vorhanden sind, hat sich nicht bewahrheitet.

      Es ist nicht eindeutig, wer mit "er" gemeint ist. Gott kommt "ihm" unterwegs in einer Herberge entgegen und will "ihn" töten. Abgesehen von der erneuten Vermenschlichung Gottes, ist hier kein klares Motiv erkennbar. Wer soll getötet werden und warum?

      Es gibt nur zwei mögliche Ziele: Moses oder einer seiner Söhne.

      2. Mose 4:24 Und als er unterwegen in der Herberge war, kam ihm der HErr entgegen und wollte ihn töten. 2. Mose 4:25 Da nahm Zipora einen Stein und beschnitt ihrem

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