Macht statt Seelenheil. Erwin Leonhardi

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Macht statt Seelenheil - Erwin Leonhardi страница 7

Macht statt Seelenheil - Erwin Leonhardi Moses-Trilogie

Скачать книгу

seine Schuhe ausziehen, weil er auf heiligem Boden steht. Diese Sitte gibt es in vielen Religionen. Der ursprüngliche Sinn dieser Handlung ist nicht genau ergründbar. Versuche der Begründung gibt es in Hülle und Fülle. Sie reichen von der kultischen Fußwaschung bis zur banalen Kühlung der Füße nach der Wanderschaft zum Tempel oder der Vermeidung von Schmutz.

      Moses soll mit dem Pharao sprechen

      Danach identifiziert sich Gott in üblicher Weise. Es ist immer wieder erstaunlich, dass dies im Monotheismus notwendig scheint. Es drängt sich der Gedanke auf, dass die Autoren der Mosesbücher den monotheistischen Gott erst noch durchsetzen mussten, weil die Bevölkerung nach wie vor an die althergebrachten Götterrunden glaubte.

      2. Mose 3:6 Und sprach weiter: Ich bin der GOtt deines Vaters, der GOtt Abrahams, der GOtt Isaaks und der GOtt Jakobs. Und Mose verhüllete sein Angesicht, denn er fürchtete sich, GOtt anzuschauen.

      Moses hat Angst, Gott anzuschauen. Worauf diese sich gründet, wird nicht gesagt. Bisher waren die Mensch-Gott-Dialoge direkte Kontakte ohne Angst. Mit dieser hier beginnenden Situation wird die bisher beschriebene Vermenschlichung Gottes aufgeweicht.

      Jetzt erst reagiert Gott auf die Not der Israeliten und will sie aus der Hand der Ägypter retten. Dazu will er sein auserwähltes Volk in ein Land führen, in dem Milch und Honig fließt. Ein Allmächtiger, dem die Schöpfung zugeschrieben wird, muss in der Lage sein, mit einem einzigen Wort das Problem restlos zu lösen.

      2. Mose 3:7 Und der HErr sprach: Ich habe gesehen das Elend meines Volks in Ägypten und habe ihr Geschrei gehöret über die, so sie treiben; ich habe ihr Leid erkannt. 2. Mose 3:8 Und bin herniedergefahren, daß ich sie errette von der Ägypter Hand und sie ausführe aus diesem Lande in ein gut und weit Land, in ein Land, darinnen Milch und Honig fleußt, nämlich an den Ort der Kanaaniter, Hethiter, Amoriter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter.

      Moses erhält seine Aufgabe

      2. Mose 3:9 Weil denn nun das Geschrei der Kinder Israel vor mich kommen ist und habe auch dazu gesehen ihre Angst, wie sie die Ägypter ängsten, 2. Mose 3:10 so gehe nun hin, ich will dich zu Pharao senden, daß du mein Volk, die Kinder Israel, aus Ägypten führest.

      Moses hegt Zweifel daran, ob er der Richtige ist, und wird damit beruhigt, dass Gott ihn begleitet. Diese Zusage ist allerdings äußerst vage. Das göttliche Zeichen für Moses soll sein, dass die Israeliten nach ihrem Auszug an diesem Berg opfern werden. Ein solches Zeichen ist keines. Es liegt in der Zukunft, ist nichtssagend und völlig unverbindlich.

      2. Mose 3:11 Mose sprach zu GOtt: Wer bin ich, daß ich zu Pharao gehe und führe die Kinder Israel aus Ägypten? 2. Mose 3:12 Er sprach: Ich will mit dir sein. Und das soll dir das Zeichen sein, daß ich dich gesandt habe: Wenn du mein Volk aus Ägypten geführet hast, werdet ihr GOtt opfern auf diesem Berge.

      Moses Zweifel bleiben. Er vermutet, dass die Israeliten von ihm den Namen des Gottes wissen wollen, der den Auszug vorschreibt. Das deutet auf die bis dahin herrschende Vielgötterei der Israeliten hin.

      2. Mose 3:13 Mose sprach zu GOtt: Siehe, wenn ich zu den Kindern Israel komme und spreche zu ihnen: Der GOtt eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie mir sagen werden: Wie heißt sein Name? was soll ich ihnen sagen?

      Gott gibt seinen Namen nur kryptisch preis. Er nennt sich "Ich werd's sein". Anschließend identifiziert er sich in der üblichen Form.

      2. Mose 3:14 GOtt sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: Also sollst du den Kindern Israel sagen: Ich werd's sein, der hat mich zu euch gesandt. 2. Mose 3:15 Und GOtt sprach weiter zu Mose: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: Der HErr, eurer Väter GOtt, der GOtt Abrahams, der GOtt Isaaks, der GOtt Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name ewiglich, dabei soll man mein gedenken für und für.

      Seltsam ist die verwendete Zukunftsform. Ich werde es sein heißt nun einmal nicht ich bin es. Also fühlt sich Gott zu diesem Zeitpunkt offensichtlich noch nicht als der alleinige Gott der Israeliten.

      Moses soll den Ältesten der Israeliten in Ägypten berichten, dass der Gott ihrer Väter die Situation kennt, und sie aus Ägypten in das Land, in dem Milch und Honig fließt, führen will.

      2. Mose 3:16 Darum so gehe hin und versammle die Ältesten in Israel und sprich zu ihnen: Der HErr, eurer Väter GOtt, ist mir er schienen, der GOtt Abrahams, der GOtt Isaaks, der GOtt Jakobs, und hat gesagt: Ich habe euch heimgesucht und gesehen, was euch in Ägypten widerfahren ist. 2. Mose 3:17 Und habe gesagt: Ich will euch aus dem Elende Ägyptens führen in das Land der Kanaaniter, Hethiter, Amoriter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, in das Land, darinnen Milch und Honig fleußt.

      Moses soll den Pharao belügen

      Die Floskel "und wenn sie deine Stimme hören" bedeutet "wenn sie zustimmen". Dieser Vers zeigt zusätzlich eine List, die Gott vorgibt. Damit offenbart Gott seine völlige Ohnmacht.

      2. Mose 3:18 Und wenn sie deine Stimme hören, so sollst du und die Ältesten in Israel hineingehen zum Könige in Ägypten und zu ihm sagen: Der HErr, der Ebräer GOtt, hat uns gerufen. So laß uns nun gehen drei Tagesreisen in die Wüste, daß wir opfern dem HErrn, unserm GOtt.

      Moses soll gemeinsam mit den Ältesten der Israeliten zum Pharao gehen und ausrichten, der Gott der Hebräer habe gerufen, die sollen drei Tagesreisen in die Wüste gehen und dort ihrem Gott opfern. Dies ist eine bewusste Täuschung, denn in Wirklichkeit soll es eine Flucht sein. Das Opfern in der Wüste wird nur als Vorwand benutzt.

      Aufgrund seiner Allwissenheit muss Gott wissen, dass der Pharao dies nicht genehmigen wird, ohne dass dieser dazu gezwungen würde. Daher will er ihn mit allerlei Wunden schlagen, wonach sie ziehen dürfen.

      2. Mose 3:19 Aber ich weiß, daß euch der König in Ägypten nicht wird ziehen lassen ohne durch eine starke Hand. 2. Mose 3:20 Denn ich werde meine Hand aus strecken und Ägypten schlagen mit allerlei Wundern, die ich drinnen tun werde. Danach wird er euch ziehen lassen.

      Die Israeliten sollen aber nicht mit leeren Händen ausziehen, sondern von den ägyptischen Nachbarn silberne und goldene Gegenstände und Kleider entwenden.

      2. Mose 3:21 Und ich will diesem Volk Gnade geben vor den Ägyptern, daß, wenn ihr ausziehet, nicht leer ausziehet; 2. Mose 3:22 sondern ein jeglich Weib soll von ihrer Nachbarin und Hausgenossin fordern silberne und güldene Gefäße und Kleider; die sollt ihr auf eure Söhne und Töchter legen und den Ägyptern entwenden.

      Das hier vorgestellte Gottesbild ist äußerst negativ. Er lässt mit einer Lüge sein Ziel verfolgen und fordert sein Volk zum kollektiven Diebstahl auf. Hierin ein anbetungswürdiges Verhalten zu erkennen, erfordert eine Sinnestrübung.

      Moses Befürchtungen und Gottes Zauberei

      Moses entgegnet, dass die Ägypter ihm nicht glauben werden, sondern stattdessen behaupten, Gott sei ihm nicht erschienen.

      2. Mose 4:1 Mose antwortete und sprach: Siehe, sie werden mir nicht glauben noch meine Stimme hören, sondern werden sagen: Der HErr ist dir nicht erschienen.

      Gott zeigt Moses einen ersten Beweis für seine Macht. Der Stab wird in eine Schlange verwandelt und dann wieder zum Stab. Das soll die

Скачать книгу