Macht statt Seelenheil. Erwin Leonhardi
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Macht statt Seelenheil - Erwin Leonhardi страница 5
Die Kinder Jakobs, alias Israels, wuchsen zu einem stattlichen Volk an, das nach wenigen Generationen größer war als das ägyptische. Der neue Pharao befürchtet, die Israeliten könnten sich im Falle eines Krieges mit einem Feind verbünden.
2. Mose 1:6 Da nun Joseph gestorben war und alle seine Brüder und alle, die zu der Zeit gelebt hatten, 2. Mose 1:7 wuchsen die Kinder Israel und zeugeten Kinder und mehreten sich; und wurden ihrer sehr viel, daß ihrer das Land voll ward. 2. Mose 1:8 Da kam ein neuer König auf in Ägypten, der wußte nichts von Joseph; 2. Mose 1:9 und sprach zu seinem Volk: Siehe, des Volks der Kinder Israel ist viel und mehr denn wir. 2. Mose 1:10 Wohlan, wir wollen sie mit Listen dämpfen, daß ihrer nicht so viel werden. Denn wo sich ein Krieg erhübe, möchten sie sich auch zu unsern Feinden schlagen und wider uns streiten und zum Lande ausziehen.
Zur besseren Kontrolle werden die Israeliten Fronvögten unterstellt, die sie unbarmherzig zur Herstellung von Tonziegeln für den Ausbau der Städte Pithon und Raemses und zu Arbeiten auf den Feldern zwingen.
2. Mose 1:11 Und man setzte Fronvögte über sie, die sie mit schweren Diensten drücken sollten; denn man bauete dem Pharao die Städte Pithon und Raemses zu Schatzhäusern. 2. Mose 1:12 Aber je mehr sie das Volk drückten, je mehr sich es mehrete und ausbreitete. Und sie hielten die Kinder Israel wie einen Greuel. 2. Mose 1:13 Und die Ägypter zwangen die Kinder Israel zu Dienst mit Unbarmherzigkeit 2. Mose 1:14 und machten ihnen ihr Leben sauer mit schwerer Arbeit im Ton und Ziegeln und mit allerlei Frönen auf dem Felde und mit allerlei Arbeit, die sie ihnen auflegten mit Unbarmherzigkeit.
Weil das israelitische Volk dennoch ständig weiterwächst, wird den hebräischen Hebammen (Wehmüttern) Siphra und Pua befohlen, die Knaben nach ihrer Geburt zu töten. Töchter dürfen weiterleben.
2. Mose 1:15 Und der König in Ägypten sprach zu den ebräischen Wehmüttern, deren eine hieß Siphra und die andere Pua: 2. Mose 1:16 Wenn ihr den ebräischen Weibern helfet und auf dem Stuhl sehet, daß es ein Sohn ist, so tötet ihn; ist's aber eine Tochter, so lasset sie leben.
Was erstaunt, ist die Tatsache, dass es für das gesamte Volk der Israeliten offensichtlich nur zwei Hebammen gibt. Bei der damaligen durchschnittlichen Kinderzahl und der später im Text genannten Anzahl von allein 600.000 Männern, ist dies zweifelhaft. Die Anzahl der Kinder war damals hoch. Zehn Kinder pro Familie darf als Durchschnitt angesehen werden. Falls es dem Text zufolge nur die zwei namentlich genannten Hebammen für das gesamte Volk gibt, wird die Zahl der Männer zweifelhaft. Das wiederum relativiert die Aussage des Pharao in Vers 9, die Anzahl der Israeliten übersteige die Zahl der Ägypter. Seine Aussage wäre dann eindeutig eine politisch-populistische gewesen, um die gewünschte Stimmung gegen die Israeliten bei den Ägyptern zu erzeugen.
Aber die Ammen befolgen die königliche Anweisung nicht, sie lassen alle Kinder leben.
2. Mose 1:17 Aber die Wehmütter fürchteten GOtt und taten nicht, wie der König in Ägypten zu ihnen gesagt hatte, sondern ließen die Kinder leben.
Angesprochen auf den Ungehorsam verteidigen sich die Hebammen damit, dass die hebräischen Frauen härter seien als die ägyptischen und schon geboren hätten, bevor die Amme käme.
2. Mose 1:18 Da rief der König in Ägypten den Wehmüttern und sprach zu ihnen: Warum tut ihr das, daß ihr die Kinder leben lasset? 2. Mose 1:19 Die Wehmütter antworteten Pharao: Die ebräischen Weiber sind nicht wie die ägyptischen, denn sie sind harte Weiber; ehe die Wehmutter zu ihnen kommt, haben sie geboren. 2. Mose 1:20 Darum tat GOtt den Wehmüttern Gutes. Und das Volk mehrete sich und ward sehr viel. 2. Mose 1:21 Und weil die Wehmütter GOtt fürchteten, bauete er ihnen Häuser.
Diese Aussage der zwei Hebammen ist zumindest logisch. Sie konnten aufgrund der Anzahl nicht alle Geburten begleiten. Daraufhin ordnet der Pharao an, dass die Ägypter alle neugeborenen Söhne der Israeliten ertränken sollen.
2. Mose 1:22 Da gebot Pharao all seinem Volk und sprach: Alle Söhne, die geboren werden, werfet ins Wasser und alle Töchter lasset leben.
Ob dies tatsächlich so geschieht, wird nicht berichtet.
Moses 2, Exodus - Moses Jugend
Über die parallelen Mythen anderer Kulturen zu Moses Geburt und die herrschenden Zweifel an seiner historischen Person ist bereits ausführlich berichtet worden. Seine Geschichte ist eine der bekanntesten des AT, obwohl es sich höchst wahrscheinlich um eine Legende handelt.
Diese Meinung wird auch dadurch gestützt, dass in Abweichung von der üblichen Nennung von Abstammungsnamen die Eltern nicht namentlich genannt werden. Der Stammbaum des Moses wird erst später in 2. Mose 6:14-27 angegeben. Dieser Passus gilt in der Bibelforschung als nachträgliche Einfügung durch den Redaktor. Dort werden Amram (deutsch: erhabener Onkel) als Vater und dessen Tante Jochebed als Mutter genannt. Moses Vater Amram war demnach der Neffe seiner eigenen Frau Jochebed. Das ist selbst für die abenteuerlichen AT-Stammbäume sehr ungewöhnlich.
Moses Geburt
Ein hier nicht genannter Mann und eine Frau vom israelitischen Stamm Levi heiraten und bekommen einen Sohn, den die Mutter drei Monate lang verbirgt. Als das Verstecken zu gefährlich wird, baut sie ein Kästchen aus Rohr, dichtet es mit Ton und Pech ab, legt den Säugling hinein und bringt das kleine Boot im Schilf zu Wasser.
Es wird zwar nirgends im Text gesagt, dass es sich um den Nil handelt, aber das muss unterstellt werden. Aufgrund der Ansiedlung der Israeliten in Raemses handelt es sich um einen östlichen Nil-Arm im Mündungsdelta. Das wiederum lässt darauf schließen, dass die Tochter des Pharao in Pi-Ramesse, eine unter Ramses II. um etwa 1278 v. Chr. erbaute Hauptstadt des Neuen Reichs, gewohnt hat. Damit wäre eine ungefähre Lokalisierung und Datierung gegeben, die jedoch sehr fraglich ist.
2. Mose 2:1 Und es ging hin ein Mann vom Hause Levi und nahm eine Tochter Levis. 2. Mose 2:2 Und das Weib ward schwanger und gebar einen Sohn. Und da sie sah, daß es ein fein Kind war, verbarg sie ihn drei Monden. 2. Mose 2:3 Und da sie ihn nicht länger verbergen konnte, machte sie ein Kästlein von Rohr und verklebte es mit Ton und Pech und legte das Kind drein und legte ihn in das Schilf am Ufer des Wassers.
Die Schwester des Säuglings beobachtet, was weiterhin passiert. Da nirgends in den Texten eine weitere Schwester des Moses genannt wird, handelt es sich um Mirjam.
2. Mose 2:4 Aber seine Schwester stund von ferne, daß sie erfahren wollte, wie es ihm gehen würde.
Moses Rettung
Mit ihren Jungfrauen geht die Tochter des Pharao zum Fluss, um zu baden. Sie sieht das Kästchen und lässt es holen. Darin liegt ein weinender Knabe. Sie stellt fest, dass es ein hebräisches Kind ist. Worauf sie diese Feststellung gründet, wird nicht gesagt.
2. Mose 2:5 Und die Tochter Pharaos ging hernieder und wollte baden im Wasser; und ihre Jungfrauen gingen an dem Rande des Wassers. Und da sie das Kästlein im Schilf sah, sandte sie ihre Magd hin und ließ es holen. 2. Mose 2:6 Und da sie es auftat, sah sie das Kind; und siehe, das Knäblein weinete. Da jammerte es sie, und sprach: Es ist der ebräischen