Der meergrüne Tod. Hans-Jürgen Setzer

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Der meergrüne Tod - Hans-Jürgen Setzer

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„Hat dieser Meggle vor, mir etwa etwas zu verbergen?“, fragte sie sich. Sie sah, wie die beiden Professoren im Séparée des Standes frohgelaunt verschwanden und sich dabei angeregt unterhielten.

      Ärger in der Selbsthilfegruppe

      „Wir sollten uns einmal über unsere Kernziele für die Selbsthilfegruppe unterhalten“, sagte Nicole Berger.

      „Die haben wir schriftlich festgelegt. Es gibt schließlich eine Vereinssatzung, um die wir viel und lange diskutiert haben. Erinnerst du dich?“ Sigrid schlug einen ironisch-sarkastischen Ton an.

      „Warum bist du heute so feindselig. Ich habe dir nie etwas getan.“ Nicole war völlig irritiert.

      „Ich kann es nicht leiden, wenn du so tust, als würdest du hier alleine bestimmen. Es heißt schließlich Selbsthilfegruppe und nicht Einzelkämpfertreffen. Darum geht es mir.“

      „Aber auch nicht Kampfsportgruppe-Sigrid“, konterte Nicole schlagfertig.

      Im Saal wurde es ein wenig unruhig. Es wurde viel getuschelt. Doch niemand traute sich offensichtlich, einer von ihnen ins Wort zu fallen.

      „Was meint denn der Rest hier eigentlich? Habt ihr keine Meinung oder seid ihr schon eingeschlafen?“, fragte Sigrid provozierend und schaute in die Runde.

      „Also, wenn ich ehrlich bin, verstehe ich euren Krach nicht so ganz. Wir hätten abstimmen können und gut isses.“ Eine rothaarige Dame, etwa Mitte vierzig, mischte sich ins Gespräch ein.“

      „Aha, und du meinst, wenn die Mehrheit für etwas ist, dann hat die Minderheit den Mund zu halten?“, fragte Sigrid und wandte sich der Rothaarigen zu.

      „Wir haben doch eine Demokratie in Deutschland.“ Witzig war, dass dieser Einwand von einer Dame kam, die nicht sehr deutsch wirkte. Lange, dunkle Haare, vermutlich türkischer Abstammung.

      „Aishe, buchstabier mal Demokratie“, antwortete Sigrid.

      „Findest du solch blöde Bemerkungen in dieser Diskussion jetzt wirklich zielführend, Sigrid?“ Die blonde, vielleicht 45-jährige Nachbarin von Aishe meldete sich damit zu Wort, um Aishe zu helfen.

      „Wisst ihr was, für heute Abend könnt ihr mich mal.“ Sigrid stand auf und verließ den Raum.

      Ein Raunen ging durch den Saal.

      „Hol sie zurück, Nicole. Das ist doch kein Stil, so auseinanderzugehen.“ Aishe brachte diesen Einwand und Nicole schaute erstaunt.

      „Ausgerechnet von mir erwartet ihr, dass ich Sigrid nachlaufe?“ Nicole schaute wütend unter sich.

      „Ja, tu es für uns und unsere Kinder“, rief eine junge Frau.

      Nicole bewegte sich in Richtung Tür und verschwand.

      Alle schauten betroffen und ein wenig hilflos. Einige zuckten mit den Schultern.

      Die Westküste entdecken

      „Sag mal, hast du mal was von ‚Kloster Kylemore Abbey’ gehört?“, fragte Sophie.

      „Nein, was soll das sein?“ Leon schaute Sophie mit großen Augen an.

      „Das erste Highlight unserer Irlandreise. Es wurde von einem Paar im Stil eines Schlosses gebaut und ist heute ein Benediktinerinnenkloster mit einem Mädchenpensionat.“

      „Okay, da müssen wir dann natürlich hin“, witzelte Leon.

      Sophie gab ihm einen Boxhieb auf den Oberarm und lachte. „Wie du weißt, erobern wir ja die ganze irische Westküste und nicht nur das Irish Pub mit dem Freibier. Ich freue mich so darauf und bin froh, dass wir auf eine Woche verlängert haben. Irland muss traumhaft sein. Die letzten Tage habe ich viel darüber gelesen.“ In Sophies Stimme war deutlich die Begeisterung zu spüren.

      „Für mich ist das alles noch ganz weit weg. Die letzten Tage war ich mit äußerst schrecklichen Themen befasst. Aber du hast recht, wir sollten uns jetzt mal so langsam darauf einstimmen und abschalten. In acht Tagen geht es schließlich los.“ Dabei war in Leons Stimme fast ein spürbarer Hauch von Panik.

      „Genau, bald geht es endlich los“, sagte sie freudig erregt.

      „O Mann, eine ganze Woche für uns. Ich bin echt gespannt, wie das wird.“ Er nahm Sophie in den Arm und schaute mit in die Reiseprospekte. Leon war ein wenig unsicher, wie das ausgehen würde. Das drückte auch seine Stimme aus. Er hatte sich mindestens eine halbe Ewigkeit nicht mehr so intensiv auf eine Beziehung eingelassen.

      Sophie jedoch sprudelte vor Begeisterung. „Hör mal: Bahnfahrt nach Limerick und Stadtbesichtigung. Limericks kenne ich aus dem Englischunterricht, toll. Danach Besuch einer Burg und eines Parks. Nach dem Lunch in einem Pub in Doolin, anschließend Fahrt zu den Cliffs of Moher.“

      „Was ist das denn?“, fragte Leon.

      „Das sind die spektakulärsten Steilklippen an der Atlantikküste. Sieht toll auf den Fotos aus. Aber es kommt noch besser: Weiterfahrt zum Blackhead in das Burren-Gebiet und zur Bucht von Galway, dort Übernachtung im Dreisternehotel und am nächsten Tag Rückreise nach Dublin.“

      „Und was ist daran jetzt das Besondere? Sorry, ich habe keine Ahnung von Irland. Ich weiß nur, wie ein Kilkenny schmeckt.“

      „Dort steht ein Dolmen. Ist das nicht toll?“ Sophie sprang auf und tanzte vor Freude.

      „Dolmen, ist das die Abkürzung für einen Übersetzungsautomaten irisch-deutsch?“, fragte Leon nichtsahnend frech grinsend.

      „Schau mal hier das Foto. Ein Dolmen ist ein aus großen Steinblöcken errichtetes Bauwerk. Es diente als Grabstätte und ist aus mehreren, aufrecht stehenden Steinen erbaut, die meist eine oder mehrere Deckenplatten tragen. Du kennst das bestimmt aus Filmen. Das sind echte Kraftorte voller Magie. Manche fahren nur deshalb dorthin.“

      „Aha, Magie, hm. Du überraschst mich immer mehr. Was du so alles weißt. Am Ende bin ich mit einer Hexe zusammen.“ Leon fragte sich, ob der Urlaub wirklich nach seinem Geschmack werden würde.

      „Sei nicht so negativ. Eine kleine Erdung wird sicher auch dir nicht schaden.“ Sie grinste. „Wir werden bestimmt viel Spaß haben. Die grüne Insel. Wir beide. Und jede Menge tolle Sachen zum Anschauen. Das wird ganz sicher eine sehr abwechslungsreiche Reise. Das wirst du sehen. Danke dafür.“ Sophie gab Leon einen langen leidenschaftlichen Kuss.

      „Okay, du hast mich überzeugt. Es wird toll, denn, wenn wir zwei zusammen unterwegs sind, kann es nur fantastisch werden. Egal wie, wo und bei welchem Wetter.“

      „Das hast du schön gesagt, Leon. Du bist süß.“

      „Du bist süßer.“ Er nahm sie erneut in den Arm.

      „Nein, du“, sagte sie.

      Sie küssten sich und die Zweifel waren auch für Leon fürs Erste begraben.

      „Bist du eigentlich mit deiner Geschichte über Drogen und ADHS weitergekommen?“, fragte Sophie ganz beiläufig, während sie kuschelnd im Bett lagen.

      „Ich

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