LASST BLUMEN MORDEN. Peter Jokiel
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Konnte aber auch nur Einbildung sein.
Jedenfalls waren Frau Wachter und ich schon gespannt darauf, wie er sich als Polizeipräsident bei seinem ersten Mordfall verhält. Ich würde es ja morgen auf der Pressekonferenz erleben.
Mit diesen Worten war die kleine Sitzung beendet, und ich ging mit Frau Wachter wieder zu unserer Abteilung zurück. Meine Chefin ging in ihr Büro und ich in meines, dass gleich daneben lag.
Ich musste noch mit Andreas telefonieren, um zum einen den Stand der Dinge zu erfragen, und zum anderen mit ihm abzusprechen, welche Strategie er verfolgte.
Aufgrund seiner Einschätzung war es eben wichtig, Informationen preis zu geben oder lieber nicht.
Zwar war es nicht anzunehmen, dass er schon einen Verdächtigen hatte, aber auch so sollten manche Details vielleicht besser unter Verschluss bleiben.
Allein die Sache mit den Blütenblättern gab schon zu denken.
Hatte der Täter vielleicht doch Blumen dabei?
Wenn dies so wäre, dann spräche das wohl doch für eine Beziehungstat. Aber es hatte keinen Sinn, hier zu spekulieren. Außerdem war das nicht mein Job.
Ich musste nur koordinieren, der Mordkommission den Rücken freihalten und ganz nebenbei uns alle gut dastehen lassen. Machte ich doch alles mit links.
Nachdem ich mit Andreas telefoniert hatte, wusste ich auch schon die ersten Ergebnisse der Spurensicherung. Hier war es sehr seltsam, dass auf einigen der Blütenblätter Blut vom Opfer gefunden wurde. Auf der einen oder anderen Blüte wäre das noch erklärbar gewesen.
Der Täter hätte Blumen in der Hand halten können, es kam aber statt zur Versöhnung zum Streit, der Täter dreht durch und sticht zu.
Nicht schön, aber plausibel.
Aber es wurden auch Blumenstengel gefunden, eben eingetaucht im Blut. Und jetzt wird es seltsam. Wenn ein Blumenstengel so voll mit Blut ist, dann ist das Blut nicht nur darauf getropft.
So wie es sich für die Spurensicherung darstellt, wurde ein Blumenstrauß auf die Stichwunde gedrückt. Aber wieso sollte jemand so etwas machen?
Das ergibt irgendwie keinen Sinn.
Nachdem ich so nachdachte und an meinem Kaffee nippte, kam mir eine Idee.
Normalerweise hätte ich mich mit vagen Vermutungen zurückgehalten, aber erstens war Andreas mein Freund und zweitens war ich mir völlig sicher, dass meine Eingebung richtig sein musste. Also habe ich nochmal kurz bei der Mordkommission angerufen.
„Mordkommission, Apparat Köster Guten Tag.“ meldete sich Frau Schlagmann.
„Hallo allerbeste Frau Schlagmann. Bosch hier, ich grüße Sie herzlich. Eigentlich wollte ich
ja Andreas sprechen.“ begrüßte ich die Kollegin.
„Der ist leider schon wieder unterwegs. Sie können ihn aber am Handy erreichen, oder Sie nehmen mit mir vorlieb. Kann ich irgendwas für Sie tun, Herr Bosch?“ fragte sie.
„Andreas hat mir vorhin den vorläufigen Bericht der Spurensicherung durchgegeben.
Das mit dem Blut auf den Blütenblättern und den Blütenstengeln ist schon irgendwie seltsam.
Sie werden es nicht glauben, aber ich bin mir sicher, das Messer war im Blumenstrauß und der Täter hat damit so zugestoßen. Nur so erklären sich die Spuren“. gab ich meine Weisheit weiter.
„Sehe ich genauso. Ich konnte mich zwar noch nicht mit dem Chef darüber unterhalten, aber die Idee hatte ich auch schon.
Ist zwar ziemlich untypisch, aber eigentlich die einzige Erklärung.“ kam als Antwort.
„O.K. ich wollte nicht als Klugscheißer dastehen. Aber toll, wenn Sie auch auf diese Möglichkeit gekommen sind. Ich schau morgen vor der Pressekonferenz nochmal kurz bei Ihnen vorbei. Schönen Feierabend noch.“ ich legte auf und machte ebenfalls Feierabend.
Ein Gespräch mit der Kollegin Schlagmann war immer irgendwie frostig. Sie war eine ganz hervorragende Beamtin, und ein Ass, wenn es um Recherche ging, aber Kommunikation war echt nicht ihr Ding.
Obwohl sie seit unserer ersten Begegnung etwas aufgetaut ist, würde sie keinen Preis für Nettigkeit oder Sympathie gewinnen.
Sie machte meist einen gestressten, bzw. genervten Eindruck und redete nur wenn sie musste, so als wäre ihr jedes Wort das über ihre Lippen kam, zu viel. Ich schrieb dies allerdings auch ein wenig ihrem Alter zu, mit Mitte zwanzig konnte sie sich ja noch entwickeln.
Heute konnte ich beim besten Willen nichts mehr tun und nahm mir dafür vor, am nächsten Tag zeitig bei Andreas und Frau Schlagmann vorbeizuschauen. Wie ich Andreas kannte, hatte er bestimmt schon eine Ahnung, in welche Richtung der Fall sich entwickelte.
Er ist ein analytischer Ermittler und ein sympathischer Typ. Ihm entgehen so leicht keine Details. Im letzten Jahr hatten wir uns gut kennengelernt und zusammen einen Mordfall bearbeitet.
Aber diesmal war ich ja nicht an den Ermittlungen beteiligt. Nicht wie beim letzten Fall, bei dem wir als Team ermittelten. Ein wenig dachte ich natürlich schon an letztes Jahr zurück, und ich hätte mich auch fast um eine Versetzung zur Mordkommission beworben. Aber wie immer kommt eben alles anders, als man denkt.
Ich wurde befördert, und Gaby wurde schwanger. Das hat meine Pläne dann doch wieder umgeworfen.
Wie heißt es doch so treffend, willst Du Gott zum Lachen bringen, dann mach Pläne.
Aber ich bereute meine Entscheidung nicht. Jedenfalls nur ein wenig, so genau hatte ich mich noch nicht mit mir selbst auseinandergesetzt. Eine endgültige Entscheidung was ich wirklich wollte, schob ich noch ein wenig vor mir her.
Ich ging heim zu meiner schwangeren Frau und meinem Sohn. Als ich die Haustür aufschloss, rannten mir mein Sohn, und unser Hund Spenser bereits entgegen. Rene zog mich ins Wohnzimmer und Spenser wuselte um mich herum. Auf dem Sofa lag Gaby und lächelte mich an.
„Hallo Schatz, schön dass Du da bist. Tut mir leid, ich konnte noch nichts kochen. Heute geht’s mir nicht so gut.“ meinte sie.
„Was ist los? Nur übel, oder noch was anderes? Soll ich Dr. Adler anrufen?“ fragte ich leicht besorgt nach.
Ich weiß schon, ich bin leicht übervorsorglich, aber so bin ich. Obwohl das ja mittlerweile die zweite Schwangerschaft ist, bin ich trotzdem immer noch nervös. Natürlich würde ich das aber nie zugeben.
„Nein, nein so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Mir ist nur flau, und wenn ich liege geht’s wieder etwas besser.“ kam als Antwort.
„Tja, und was wollen wir heute Abend essen? Irgendwelche Vorschläge? fragte ich so eigentlich mehr an meinen Sohn Rene gerichtet.
„Pizza.“ kam natürlich als Antwort. War